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Als die Erde bebte

Als die Erde bebte

Titel: Als die Erde bebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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er sich wieder auf.
    Sie öffnete enttäuscht die Augen.
    “Du bist ja doch da. Ich hatte schon Angst, du hättest deine Meinung geändert und wärst fortgefahren.”
    “Nein.” Wieder räusperte sie sich. “Ich bin schon lange fertig. Ich … muss nur noch Taylor holen.”
    Sein Grinsen war mehr als anzüglich. “Freust du dich, mich zu sehen?”
    Sie lächelte gekünstelt. “Das kann man so nicht sagen.”
    “Na, na. Kennst du das Gebot, du sollst doch nicht lügen?” Dann lächelte er verschmitzt. “Du wolltest von mir geküsst werden, stimmt’s?”
    “In deinen Träumen.”
    Sein Lachen war genauso verrucht wie sein Grinsen. “Stimmt, da passiert das häufig.”
    Seine Augen funkelten so verheißungsvoll, dass sie schlucken musste. “Ich hole Taylor.”
    Sein Blick wanderte zu ihrem Mund, dann über ihren Hals, den Busen und noch tiefer.
    Nicht, dass ihr noch die Beine zitterten. Vorsichtshalber presste sie die Knie zusammen.
    “Ich habe dich noch nie in etwas anderem als einem Kostüm gesehen”, sagte Dax. “Mir gefällst du so.”
    Sie widerstand nur mit Mühe der Versuchung, an ihrem viel zu engen und viel zu kurzen Rock zu zupfen.
    Er griff nach ihrer Hand. “Weißt du, ich glaube, ich fange langsam an, in deinen Augen lesen zu können. Sie sind so ausdrucksvoll, dass sie dich verraten. Vor allem jetzt.”
    Konnte er etwa auch erkennen, wie unbehaglich sie sich in ihrer Kleidung fühlte?
    Ja, er konnte es, denn er sagte: “Das, was du anhast, steht dir ausgezeichnet, Amber. Ich meine es im Ernst, du siehst darin fabelhaft aus.” Und ausnahmsweise glaubte sie ihm.
    Das Haus der McCalls schien voll mit fröhlich lachenden Menschen, bellenden Hunden und einer laut dröhnenden Stereoanlage. Auf halbem Weg zögerte Amber. Wenn dies eine geschäftliche Veranstaltung gewesen wäre, hätte sie genau gewusst, wie sie sich zu verhalten hatte.
    Aber hier ging es nicht ums Geschäft. Es war eine Party, um sich zu amüsieren.
    Etwas, womit sie sich überhaupt nicht auskannte.
    Sie hatte gehofft, Taylor als Schutzschild benutzen zu können, doch Dax trug sie auf dem Arm, und die Kleine sah so zufrieden aus, dass Amber es nicht übers Herz brachte, sie ihm abzunehmen.
    Durch die geöffnete Gartenpforte konnte man sehen, dass die Party bereits in vollem Gange war. Einige Paare tanzten auf der Terrasse, Kinder tobten, Menschen standen in kleinen Gruppen herum und redeten.
    Amber schüttelte den Kopf über die vielen Leute, die allesamt ihren Spaß zu haben schienen. “Gehören die alle zu deiner Familie?”
    “Es sind auch Freunde dabei.”
    “Die Party ist irgendwie …” Sie suchte nach dem passsenden Wort. Laut, kam ihr in den Sinn, doch das wäre unhöflich gewesen. Allerdings fiel ihr nichts Höflicheres ein. Ihr Magen verkrampfte sich. “Anders”, sagte sie schließlich.
    “Vielleicht sollte ich dich vorwarnen, dass meine Familie herrisch, neugierig und rechthaberisch ist.”
    Na, das war ja keine Überraschung. “Ich werde schon damit fertig.” Doch sie war sich nicht so sicher, wie sie klang. Sie hatte keine Erfahrung mit großen Familien, besser gesagt, mit Familien überhaupt.
    Dax schaute auf ihre Hand, die sie sich unbewusst auf den Magen gepresst hatte, und legte seine darüber. “Sie werden dich ins Herz schließen, Amber. Sie werden nur ziemlich laut dabei sein.”
    Allein der Gedanke, dass fremde Menschen sie ins Herz schließen könnten, war absolut lächerlich … genauso wie die Tatsache, dass sie hier auf dieser Party war.
    “Das werden sie bestimmt.” Er blickte sie mit diesem Lächeln an, das anscheinend nur für sie reserviert war. “Bist du bereit? Dann stürzen wir uns ins Getümmel.”
    “Ja … nein … ja. Himmel, ich weiß es nicht.” Es war das einundzwanzigste Jahrhundert, aber ein uneheliches Kind zu haben war noch immer nichts, worauf man besonders stolz sein konnte.
    Würde sie von Dax’ Familie abgelehnt werden?
    Würden sie womöglich denken, dass sie Dax in eine Falle gelockt hatte?
    Warum hatte sie sich nur darauf eingelassen?
    Dax lachte, als er ihre besorgte Miene sah. “Ich verspreche dir, dass es nur halb so schlimm sein wird, wie du es dir gerade vorstellst.”
    “Okay.” Sie straffte die Schultern. “Gehen wir.”
    Er schüttelte den Kopf. “Das ist doch kein Feuerwehreinsatz. Es wird dir Freude machen.” Dann seufzte er. “Komm, ich sehe schon, dass du dich erst entspannen wirst, wenn wir die Begrüßung hinter uns gebracht haben.”
    Er

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