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Als die schwarzen Feen kamen

Als die schwarzen Feen kamen

Titel: Als die schwarzen Feen kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Beer
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Henriks Arm hinauf, kaum dass seine Finger die von Alex berührt hatten, und leckten an ihm wie schwarze Flammen. Ein gieriges, schmatzendes Geräusch stach in Gabriels Ohren, und er glaubte, winzige Zähne blitzen zu sehen, die sich in Henriks Haut gruben. Mühsam schluckte er die Galle hinunter, die in seinem Rachen brannte, und durchquerte mit zwei schnellen Schritten den Raum.
    Weg von ihm, dachte er zornig. Lasst eure hässlichen Finger von ihm! Bebend vor unterdrückter Wut blieb er am Bett stehen. Nur mit Mühe konnte er sich davon abhalten, die Hand auszustrecken und Henriks Arm beiseitezuschlagen. Stattdessen zwang er ein Lächeln auf seine Lippen.
    » Hallo, Alex.«
    Alex wandte ihm langsam das Gesicht zu– und Gabriel erstarrte. Ihre Augen glühten in dunklem Feuer, und eine Welle von Hass brandete ihm entgegen, so finster und überwältigend, dass ihm schwindelig wurde. Sie sahen ihn, wurde ihm klar. Sie erkannten ihn wieder. Die geflügelten Schatten flatterten und zogen sich in den Körper des Mädchens zurück, tief hinein, bis ihr schlaffer Arm im fahlen Licht totenbleich wirkte.
    Auf Henriks Gesicht erschien derweil ein schwaches Grinsen. Er hatte nichts von alldem bemerkt. Natürlich nicht. » Er will dir was vorsingen.«
    Ein Schauer ließ Alex’ Körper bei seinen Worten erzittern. Sekundenlang starrte sie nur stumm ins Leere, als würde sie nach innen sehen.
    Henriks Grinsen verblasste, und mühsam unterdrückte Sorge ließ sein Gesicht fast grau wirken. » Ich… mach uns so lange was zu essen, okay?«, murmelte er und stand auf, so schnell, als wollte er fliehen.
    Alex reagierte nicht. Ihre Augen blieben blicklos und dunkel. Gabriel warf Henrik einen mitfühlenden Blick zu. Er konnte nur zu gut nachempfinden, wie sehr seinen Freund Alex’ Zustand belastete. Es war, als läge eine völlig fremde Person dort im Bett. » Ich passe so lange auf sie auf«, sagte er.
    Henrik nickte. » Wenn was ist, ruf einfach.« Mit hastigen Schritten durchquerte er den Raum. Dann war Henrik fort und Gabriel mit Alex und ihrer Harpyie allein. Langsam ließ er sich auf den Stuhl sinken, den sein Freund eben freigemacht hatte, und betrachtete das Mädchen, das kaum noch mehr als eine Hülle ihrer selbst zu sein schien. Seine Bestie bewegte sich unruhig hinter ihm, schnüffelte und knurrte leise. Gabriel spürte, wie seine Finger zu zittern begannen. Er verstand, was die Kreatur ihm sagen wollte. Jetzt war der Moment. Die Gelegenheit. Die Schatten der Feen waren von Alex’ Haut verschwunden. Aber Gabriel konnte sie riechen. Sie waren noch da drin. Ob er es wagen sollte?
    Er musste, dachte Gabriel entschlossen. Auch wenn es ihn vor Ekel schüttelte bei dem Gedanken. Das Biest wollte, dass er nachsah. Es spürte etwas, das Gabriel verborgen blieb. Und nur gemeinsam konnten sie herausfinden, was es war.
    Vorsichtig streckte er den Arm aus und zog behutsam das Federbett zur Seite, das Alex’ Körper bedeckte. Sie trug nichts als eine Unterhose und ein weites T-Shirt, das nass war von ihrem Schweiß. Gabriel schluckte trocken. Wenn Henrik nun unerwartet hereinkäme, würde es verdammt schwierig werden, die Situation zu erklären. Aber wenn er herausfinden wollte, was die Feen im Körper seiner besten Freundin taten, dann musste er näher heran. Es gab keine andere Möglichkeit. Die Bestie konnte durch Stoff und Federn hindurchsehen. Er nicht.
    Nervös beobachtete Gabriel Alex’ Gesicht, während er so vorsichtig wie möglich ihr T-Shirt nach oben schob. Sie gab kein Zeichen, dass sie seine Berührung überhaupt bemerkte. Ihre Haut war kühl und feucht unter seinen Fingern, und sie stank nach den Feen.
    Gabriel schluckte den Ekel hinunter und legte die Hand flach auf Alex’ nackten Bauch, bevor er sich zu ihr herunterbeugte– vorsichtig, damit die Feen nicht bemerkten, was er tat. Dann rief er lautlos nach seinem Schatten, spürte, wie er sich näherte. Gabriels Augen sahen viel, aber sie hatten ihre Grenzen. Er konnte die äußeren Bereiche der Schatten erkennen, die Kreaturen, die in die reale Welt hinausspähten. Aber um zu sehen, was in der inneren Dunkelheit eines Menschen geschah, brauchte er die Augen der Bestie.
    Wie Spinnenbeine legten sich die langen, dünnen Finger auf seine Schultern. Scharfe Nägel kitzelten die Haut an seinen Schlüsselbeinen, und er spürte den Atem der Kreatur heiß in seinem Nacken. Gabriels Kopf begann zu schmerzen, als er zuließ, dass die Bestie in ihn hineinglitt. Aber das

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