Als die Tiere den Wald verließen
nicht allzu überrascht. Er entschloß sich, es noch einmal zu versuchen. »Das glaube ich«, fuhr er fort. »Ich nehme an, ein paar Freunde von mir sind kürzlich hier vorbeigekommen. Ihnen hätte deine Musik sicher auch gut gefallen. Bist du ihnen vielleicht begegnet?«
»Wie sehen sie denn aus?« fragte der Vogel ohne viel Interesse.
Der Fuchs beschrieb die führenden Mitglieder der Gruppe.
»Puh!« gab die Nachtigall entrüstet zurück. »Schlangen und Kröten und derartige Tiere haben kein Gefühl für Musik. Solche Dinge können nur Vögel beurteilen. Nein, ich habe deine Freunde nicht gesehen.« Die Dummheit des Vogels ärgerte den Fuchs, aber er verschwendete keine Zeit mehr mit ihm, denn er hatte die geisterhafte Gestalt einer Schleiereule erblickt, die von Baum zu Baum flatterte. Rasch lief er zu ihr, als sie sich in der Astgabel einer alten Esche niederließ. Die Eule schaute mit ihren riesigen Augen zu ihm herunter.
»Ich würde dich gern etwas fragen, wenn du Zeit hast«, rief der Fuchs hinauf.
»Natürlich«, kam die prompte Antwort. »Worum geht es?«
»Ich versuche, meine Freunde zu finden«, sagte der Fuchs. »Hast du eine Gruppe von Tieren hier durchkommen sehen?«
»Leider nicht«, sagte die Eule. »Ich sehe in diesen Tagen nicht mehr viele Füchse hier im Wald.« »Keine Füchse«, korrigierte der Fuchs. »Eine gemischte Tiergruppe - ein Dachs, ein Maulwurf, ein Wiesel, Kaninchen, Hasen, Eichhörnchen und so weiter. Sie reisen alle zusammen, und sie werden von einem Waldkauz und einem Turmfalken begleitet.« »Oh! Jetzt verstehe ich. Nein, ich habe sie nicht gesehen. Aber dein Freund, der Waldkauz, war hier... oh, vor ein paar Nächten. Ich habe mich mit ihm unterhalten.«
»Geht es allen gut?« fragte der Fuchs rasch, denn plötzlich fiel ihm ein, daß er keine Ahnung hatte, was mit dem Dachs geschehen war. »War der Dachs noch bei ihnen?«
»Ja. Dein Freund, der Dachs, ist ihr Anführer, oder nicht?« antwortete die Eule, die keine Ahnung hatte, daß der Dachs nur der Vertreter des Fuchses war. »Der Waldkauz sprach von einem Unglück, aber ich glaube, jetzt sind sie alle in Sicherheit.«
»Das sind gute Nachrichten«, sagte der Fuchs. »Also bin ich auf dem richtigen Weg.«
»Nach dem, was dein Freund gesagt hat, habt ihr alle einen weiten Weg hinter euch«, meinte die Eule. »Aber wie bist du von ihnen getrennt worden?« Der Fuchs erklärte es.
»Ich verstehe.« Die Eule nickte und zwinkerte mit ihren großen Augen. »Nun, ich hoffe, du findest sie wieder. Es wäre eine Schande, wenn euer Abenteuer nicht ein gutes Ende fände!« Der Fuchs fragte die Eule, ob sie ihm sagen könne, welche Richtung die Gruppe eingeschlagen hatte. Der Vogel schüttelte den Kopf. »Darüber hat dein Kauz nichts gesagt«, entgegnete er, »und ich glaube, das war Absicht. Je weniger von ihren Plänen bekannt wird, desto ungefährlicher ist ihr Marsch.«
»Es stimmt, daß unsere Route die ganze Zeit über nur den Mitgliedern der Gruppe bekannt war«, meinte der Fuchs. »Und natürlich ist es besser, wenn das auch so bleibt. Wenigstens weiß ich, daß sie nicht weit sind.« »Ich bin sicher, daß du sie mit deiner guten Nase aufspüren wirst«, sagte die Eule. »Viel Glück.« Der Fuchs dankte ihr und kehrte zum Bau zurück, ohne mit den anderen Waldbewohnern zu reden. Die Füchsin schlief friedlich.
21
Die Füchsin entschließt sich
Der Morgen war warm und sonnig, als der Fuchs und seine neue Gefährtin den Bau verließen und sich zum Fluß aufmachten.
Ihr rascher Gang und ihre Wachsamkeit halfen ihnen dabei, den wenigen Menschen am Flußufer aus dem Weg zu gehen. Ein paar Stunden später hatten sie das ruhige Wasser erreicht, wo die Tiere aus dem Farthing-Wald den Fluß überquert hatten und wo den Fuchs sein Unglück ereilt hatte.
Doch jetzt dachte der Fuchs über dieses Ereignis ganz anders. Obwohl es ihn von seinen alten Freunden getrennt hatte, so hatte er dadurch doch einen neuen Freund gewonnen, und er war dem Fluß dankbar, daß er es ihm ermöglicht hatte, der Füchsin zu begegnen. Jetzt war er nicht mehr einsam, aber er war begieriger als jemals zuvor, seine Freunde einzuholen. Er war auf seine schöne Gefährtin so stolz, und aus Gründen, die er nicht hätte erklären können, wollte er, daß seine Freunde diese Gefährtin ebenfalls kennenlernten und sie mochten.
Als sie hintereinander am Flußufer entlangtrotteten, hatte der Fuchs nur noch einen Wunsch, um sein Glück perfekt zu machen
- er wollte, daß
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