Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Als die Welt zum Stillstand kam

Als die Welt zum Stillstand kam

Titel: Als die Welt zum Stillstand kam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Neumayer
Vom Netzwerk:
ist?«
    »Nee. Sie war plötzlich weg. Dabei hat sie versprochen, bei dem Konzert dabei zu sein.«
    »Verdammt!«, rief Alex.
    »Das sagt man aber nicht«, meinte der Junge.
    »Hast recht.« Alex schüttelte den Kopf. »Ich bin nur … traurig, weil ich meine Freundin nicht finden kann.«
    »Ach, Eliza weiß bestimmt, wo Dawn hin ist«, sagte der Junge. »Hast du die schon gefragt?«
    »Sie ist weggegangen, um ihren Freund zu suchen«, mehr hatte Eliza ihnen nicht sagen können. Aber das reichte Alex. Celie suchte nach ihm! Er beschwor Bernie, dass sie sich sofort auf den Rückweg nach Berlin machen mussten. Celie war erst vor wenigen Tagen aufgebrochen, vielleicht holten sie sie noch ein, bevor sie Irland verlassen konnte.
    Bernie zögerte. Er wollte Alex nicht allein losziehen lassen – aber er wollte auch nicht zurück nach Deutschland. Er wollte nach Dublin, zu T. O. R., und dort irgendwie daran mitarbeiten, das Tornetz wiederherzustellen.
    »Dann trennen sich hier unsere Wege«, sagte Alex schroff. Bernie hatte einen Kloß im Hals. Er räusperte sich. »Nimm du das Bike. Du hast den weiteren Weg.«
    »Ich kann sie nicht aufgeben«, sagte Alex.
    »Ich weiß.«
    Alex stieg aufs Rad – und fiel im nächsten Augenblick wieder runter, weil Bernie den Gepäckträger umklammerte. »Warte!«
    »Kommst du doch mit?«
    »Celie musste doch wahrscheinlich Hals über Kopf hier aufbrechen, oder?«, sagte Bernie aufgeregt. »Sie konnte sicher nicht viel mitnehmen. Und bis nach Berlin ist es ganz schön weit. Was ich meine: Was würdest du tun, wenn du Celie wärst – und dein altes Zuhause voller Akkus, Essen und Bikes wäre ganz in der Nähe?«
    Alex umarmte Bernie, gab ihm einen Kuss auf die Wange und hob ihn auf den Gepäckträger.
    »Wenn sie da ist, kannst du von mir bekommen, was immer du willst.«
    »Fürs Erste würde es mir reichen, wenn du versprichst, mich nie mehr zu küssen«, sagte Bernie. Dann klammerte er sich an Alex, um nicht vom Rad zu fallen.

Kapitel 13
    Aus Jennas Tagebuch:
    11. Mai 2030
    Gestern ist Celie elf geworden. Vor diesem Tag habe ich schon seit Wochen Angst gehabt, denn Celie hatte diesmal nur einen einzigen Wunsch: ihren Vater auf einer seiner Missionen zu begleiten.
    Natürlich haben weder Felix noch ich ihr Hoffnungen gemacht. Aber wir konnten ja auch nicht völlig ehrlich zu ihr sein. Hätten wir ihr erklärt, wie gefährlich Felix’ Reisen tatsächlich sind, würde sie in Zukunft jedes Mal Todesängste ausstehen, wenn er weg ist. So wie ich.
    Jedenfalls war Celie stinksauer und zutiefst enttäuscht, dass wir ihr ihren sehnlichsten Wunsch nicht erfüllen wollten. Sie hat sich in ihr Zimmer eingeschlossen und ist erst wieder aufgetaucht, als Alex gekommen ist.
    Er hat ihr eine Mundharmonika geschenkt. Ich hätte nie gedacht, dass ein Instrument das Richtige für meine wilde Tochter ist, aber sie schleppt die Mundharmonika seither überall mit hin. Als ich sie heute Morgen geweckt habe, hielt sie sie noch immer in der Hand.
Irland, Kranen-Anwesen
    Die letzten Sätze konnte Celie wegen der vielen Tränen kaum noch lesen. Sie warf das Tagebuch auf den Tisch und schlug die Hände vors Gesicht.
    Das war alles zu viel. Dad, sein Tod, alles war plötzlich wieder da und tat so verdammt weh. Und Mom … Sie hatte so gelitten und trotzdem versucht, sich nichts anmerken zu lassen. Aber Celie hatte immer nur zu ihrem Dad gewollt. Und als er dann tot war, hatte sie Jenna dafür verantwortlich gemacht. Wie hatte sie nur so blind sein können?
    Celie stürmte hinaus in den Park.
    »Einfach klingeln«, sagte Bernie zu Alex, der wie angewurzelt vor dem Eingangstor zum Kranen-Anwesen stand.
    Alex klingelte. Klingelte noch mal.
    Nichts.
    »Vielleicht ist sie irgendwo, wo sie die Klingel nicht hört«, sagte er, aber das klang auch für ihn selbst lahm.
    »Gut möglich«, murmelte Bernie. Er runzelte die Stirn, dann machte er sich an der Birke zu schaffen, in der das Sensorfeld versteckt war. Alex und Bernie gehörten zu den wenigen Menschen, die davon wussten und deren Fingerabdrücke und DNA-Muster dort gespeichert waren.
    »Ohne Strom funktioniert das doch nicht«, sagte Alex. Das Hochgefühl, das ihn bis hierher getragen hatte, verschwand.
    Bernie klappte die täuschend echt aussehende Rinde beiseite. »Würde mich wundern, wenn es hier nicht irgendeine Notversorgung gäbe. Celies Dad hätte sich niemals allein auf die Versorgung durch die Tore verlassen.«
    Etwas knackte am Eingangstor. »Na

Weitere Kostenlose Bücher