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Als die Welt zum Stillstand kam

Als die Welt zum Stillstand kam

Titel: Als die Welt zum Stillstand kam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Neumayer
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mit, dass jemand hinter ihrem Rücken aus der Tür schlich und um die nächste Ecke verschwand.
    Als Alex außer Sichtweite der Typen war, atmete er erst mal tief durch. Die Luft roch nach Staub und feuchtem Beton, aber auch nach dem nahen Meer. Ob Celie dort oft schwimmen ging? Sie liebte das Meer …
    »Na, auch noch nicht müde, was?«
    Alex fuhr herum. Hinter ihm stand ein dünner Mann.
    »Keine Sorge, ich bin selbst ohne Genehmigung draußen«, sagte er. »Obwohl ich schon so lang hier arbeite, dass sie mir endlich mal eine geben könnten.«
    »Ich bin gerade erst angekommen«, sagte Alex.
    »Suchst Arbeit, was?«
    Alex gab sich einen Ruck. Der Mann wirkte nett und er war schon lange hier. Vielleicht …
    »Das auch. Aber vor allem suche ich meine Freundin.«
    »Hattest einen weiten Weg, was?«, sagte der Mann.
    Alex nickte. »Vielleicht kennen Sie sie ja zufällig? Sie ist so alt wie ich, hat rote Locken, etwa bis zum Kinn reichen die, und sie heißt …« Im letzten Moment fiel ihm ein, dass Celie bei den Mobilen nicht ihren richtigen Namen verwendete. »Sie heißt Dawn.«
    Der Mann zog die Augenbrauen zusammen. »Du meinst aber nicht Dawn Haversham, oder?«
    »Dann kennen Sie sie? Wo arbeitet sie denn? Was wissen Sie sonst noch über sie? Wo …«
    »Die Schlampe?!«
    Alex fuhr zurück. »Was …«
    »Vielleicht weißt du’s ja wirklich nicht.« Der Mann spuckte auf den Boden. »Deine ›Freundin‹ ist eine feige Verräterin, eine Spionin!«
    Alex packte den Mann am Kragen, aber der riss sich los.
    »Sie ist die Tochter von Jenna Kranen! Ja, genau, die Murkha, die die Tore erfunden hat! Deine Freundin hat nicht nur Jason betrogen – jeder Mobile wäre froh, wenn er das Miststück in die Finger kriegen würde!«
    Der Mann wollte noch etwas sagen, aber dann winkte er nur ab und ging weg. Alex sah ihm entsetzt hinterher.
    Was hatte Celie bloß wieder angestellt? Und wer hatte ihre Tarnung auffliegen lassen? Egal. Wichtig war jetzt nur: Sie war nicht hier.
    Celie war nicht hier.
    Als Alex zurück in den Cube schlich, waren seine Hände und seine Nase durchgefroren. Halb acht, las er auf dem MoPad, das dem leise schnarchenden Bernie aus der Jackentasche ragte.
    »Wach auf, Bernie, wir müssen weg!«
    »Wassnlos?«, murmelte Bernie.
    »Celie ist nicht hier!«
    »Wie meinst du … woher weißt du das?«
    Alex erzählte ihm von seiner Begegnung mit dem Mann. »Es hat jedenfalls keinen Zweck, hierzubleiben. Lass uns verschwinden!«
    Bernie seufzte. »Okay, sie ist also nicht hier. Aber wo sie ist, weißt du auch nicht. Und wenn wir jetzt abhauen, sperren sie uns garantiert ein.« Er sah Alex an. »Das alles bringt mich zu dem Schluss, dass es tonto wäre, heute noch aufzubrechen. Am besten, wir stehen morgen sehr früh auf und machen uns auf die Suche. Vielleicht finden wir dann auch noch jemanden, der etwas über sie weiß.« Er legte sich wieder hin und versuchte, seine Füße unter die Decke zu ziehen. »Jetzt sollten wir jedenfalls schlafen, damit wir morgen fit sind.«
    Alex suchte nach einem Gegenargument, aber schließlich musste er einsehen, dass Bernie recht hatte. »Okay«, sagte er. Aber Bernie schnarchte schon wieder. Vorsichtig zog Alex ihm das MoPad aus der Tasche und stellte den Wecker auf fünf.
    Ganz gleich, wo Celie war: Er würde sie finden. An diesen Gedanken klammerte er sich, bis er einschlief.
    Am nächsten Morgen um fünf nach fünf waren Alex und Bernie bereits unterwegs. Um zehn nach fünf drohte ihnen eine Frau, sie der Security zu melden, weil sie mit der Verräterin befreundet waren. Und um viertel nach fünf sagte Bernie: »Sie werden uns nichts sagen. Sie halten Celie für so was wie den Teufel. Und die, die das nicht tun, haben zu viel Angst, um es zuzugeben.«
    Obwohl er viel größer war als Alex, hatte Bernie Mühe, seinem Freund zu folgen, als der quer über eine Baustelle Richtung Stadt lief. Erst als Alex beinahe in einen kleinen Jungen hineingerannt wäre, blieb er stehen.
    »Keine Angst«, sagte Bernie keuchend, als er bei den beiden ankam, »der tut dir nichts. Er hat dich nicht gesehen.«
    Der Junge kicherte. »Blindfisch!«
    Alex schaute ihn an, dann sagte er zu Bernie: »Vielleicht haben wir bisher einfach die Falschen gefragt.«
    Er ging in die Hocke. »Sag mal, kennst du vielleicht meine Freundin? Sie ist terahübsch, hat rote Locken und heißt Dawn.«
    Der Junge nickte. »Klar kenn ich die. Sie hat mir Flötenunterricht gegeben.«
    »Weißt du, wo sie

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