Als Erzieherin gelassen und erfolgreich
ich eine Menge erlebt habe, schenkt mir Ruhe und Gelassenheit, wenn ich die vergangene Zeit betrachte.
Bitte kein schlechtes Gewissen
Dem nachzutrauern, was wir nicht geschafft haben, raubt uns die Zeit, um darüber nachzudenken, wie wir in Zukunft besser mit Zeit umgehen können. Das schlechte Gewissen ist wie ein Alibi-Gefühl. »Ich habe ja schon ein schlechtes Gewissen, reicht das denn nicht?« Leider nicht, denn miese Gedanken allein verändern nichts, sondern Sie bleiben nur in einer holprigen Spur, in der weder Zukunftsplanung noch Erholung gelingt. Nutzen Sie lieber die Erfahrung aus der Vergangenheit, um die Zukunft besser zu gestalten. Auch wenn ich aus eigener Erfahrung weiß: Das schlechte Gewissen ist eine wunderbare Komfortzone.
Überprüfen Sie die Kommunikation
Wie ist der Informationsfluss in Ihrer Einrichtung? Wie finden Absprachen statt? Gibt es eine Möglichkeit, Aufgaben noch deutlicher zuzuteilen und gegeneinander abzugrenzen? Viel Zeit geht verloren, wenn Teams sich nicht wirklich absprechen und Zeitfenster nicht begrenzt werden. In der Planung sollte vermerkt werden, wie viel Zeit Sie für eine Vorbereitung investieren sollen. Auf diese Weise können Sie dann ganz in Ruhe arbeiten und alle Kolleginnen wissen Bescheid.
Nicht jede Störung ist wichtig
Sie dürfen störende Gespräche begrenzen. Nicht jeder, der etwas von Ihnen will, muss gleich bedient werden. Und nicht jedes private Gespräch, das Ihre Kollegin führt, müssen Sie aushalten. »Bitte geh doch zum Telefonieren nach draußen!« - dieser Wunsch ist legitim. Auch gegenüber den Kindern dürfen Sie sagen: »Jetzt nicht!«, oder zu den Eltern: »Können wir dieses Gespräch zu einem besseren Zeitpunkt weiterführen? Ich werfe mal eben einen Blick in meinen Kalender.« Lernen Sie wichtige Störungen von unnötigen zu unterscheiden und grenzen Sie sich ab.
Geben Sie Ihrem Tag einen Sinn
Einem Tag oder einer Sache einen Sinn zu geben führt dazu, dass diese nicht mehr sinn-los sind. Wir brauchen einen Sinn, damit wir selbst routineartige Abläufe sinn-voll erleben können. Erst dann kommen wir am Abend nach Hause, sind vielleicht genauso müde, wie an einem sinnentleerten Tag und können dennoch zufrieden nicken. Es ist etwas geschehen, das diesem Tag eine Bedeutung gegeben hat. Er war nicht umsonst, wir haben etwas geschafft, erledigt oder gelernt. Manche Menschen warten darauf, dass sich dieser Sinn irgendwie über den Tag ergibt. Sie hoffen darauf, dass etwas passiert, eine unvorhergesehene Wendung eintrifft oder ihnen ein
Mensch begegnet, der diesen Tag zu einem schönen macht. Wenn Sie so denken, dann sind Sie wie eine Katze in Lauerstellung. Kommt etwas, oder kommt etwas nicht? Katzen holen sich aber in der Regel, was sie benötigen, um glücklich zu sein: die Streicheleinheiten, das Spiel, die Maus. Meine Frage also - erneut - an Sie: Was muss heute passieren, damit dieser Tag für Sie einen Sinn erhält? Ist es ein Gespräch? Ist es eine bestimmte Lektüre? Ist es ein Moment der Kontemplation? Manchmal ist es schon wohltuend, abends vor dem Einschlafen dankbar auf den Tag zurückzuschauen und sich an einzelnen Momenten zu erfreuen.
Und wenn er sinn-los war?
Dann hatte dieser Tag eben nicht den Sinn, den Sie ihm gerne gegeben hätten. Morgen darf es anders sein. Schicken Sie Ihre hohen Erwartungen immer mal wieder in die Kur! Wir brauchen auch Minuten und Stunden, in denen nichts passiert. Unser Gehirn erholt sich dann, ordnet Eindrücke und macht damit Platz für neue Ideen. Wenn Sie Ihr Auto frisch betanken, dann stehen die Räder schließlich auch still. Genauso ist es auch mit dem Leben. Manchmal bewegen wir uns nicht, damit anschließend wieder Bewegung und Sinn entstehen können.
Glaubenssätze: Was wir von uns glauben, werden wir sein
Als ich im letzten Jahr einen Vortrag über Glaubenssätze hielt, meldete sich aus Versehen eine japanische Mutter an, deren Sohn in Kürze die Erste Kommunion empfangen sollte. Sie erhoffte sich durch meinen Vortrag ein paar Informationen mehr über Glauben und die Kirche. Das war aber nicht mein Thema. Als sich das Missverständnis aufklärte, blieb die Mutter dennoch, denn sie fand es spannend, dass es neben dem religiösen Glauben auch noch einen Glauben gibt, der sich um uns dreht und tief in unserer Seele ruht.
Dieser Glauben hat keine Bibel, aber er besteht aus Sätzen, sogenannten Glaubenssätzen, die alles in allem so etwas wie ein Konzept, eine Richtschnur für unser Denken,
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