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Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak
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Zähne wurden schlecht.
    »Stanley«, sagte Miss Stanleys Stimme.
    »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Sie die Maschine wieder für zwei fertig machen können.«
    »Haben Sie keine Angst, dass Ihnen die Leute ausgehen?«, fragte Miss Stanley. »Einer nach dem anderen, das würde länger reichen, und Sie hätten das doppelte Vergnügen.«
    »Einer davon wird ein Hund sein«, sagte Fowler.
    »Ein Hund!«
    »Ja. Towser.«
    Er hörte den kalten Zorn, der ihre Stimme erbeben ließ. »Ihren eigenen Hund! So lange war er mit Ihnen zusammen …«
    »Eben«, sagte Fowler. »Towser wäre unglücklich, wenn er alleine zurückbleiben müsste …«
    Es war nicht der Jupiter, wie er ihn durch den Televisor kannte. Er hatte etwas anderes erwartet, nicht das. Er hatte eine Hölle aus Ammoniakregen, stinkenden Dämpfen und dem betäubenden, donnernden Tumult des Sturms erwartet. Er hatte wirbelnde Wolken, Nebel und das fauchende Zucken gewaltiger Blitze erwartet.
    Er hatte nicht erwartet, dass sich der dichte Wolkenguss in dahinschwebenden, purpurroten Dunst verwandeln würde, der, fliehenden Schatten gleich, über rotem Purpurrasen dahinfloss. Er hatte nicht einmal gewusst, dass die geschlängelten Blitze Leuchtzeichen reinster Ekstase am gemalten Himmel sein würden.
    Während Fowler auf Towser wartete, prüfte er die Muskeln seines Körpers, verblüfft über ihre glatte, feste Stärke. Kein schlechter Körper, dachte er, und schnitt eine Grimasse, als ihm einfiel, wie er die Loper bemitleidete, wenn er sie auf dem Televisorschirm sah.
    Es war ihm schwergefallen, sich einen auf Ammoniak und Wasserstoff beruhenden lebenden Organismus vorzustellen, zu glauben, dass eine solche Lebensform vielleicht dieselbe Lebensfreude kennen würde wie der Mensch. Schwer, sich ein Leben im suppigen Mahlstrom des Jupiter vorzustellen, ohne zu wissen, dass durch Jupiteraugen alles ganz anders aussah …
    Der Wind blies sanft, und er erinnerte sich plötzlich, dass er nach den Vorstellungen der Erde einem peitschenden Sturm ausgesetzt war, einem Tornado aus tödlichen Gasen.
    Angenehme Düfte durchdrangen die Poren seiner Haut. Und doch waren es nicht Düfte, denn es war kein Riechen, wie er es gekannt hatte. Es schien, als sauge sein ganzes Ich Lavendelduft in sich ein – und doch auch wieder nicht Lavendel. Es war etwas, wofür er keine Worte hatte, unzweifelhaft das erste von vielen Rätseln einer neuen Terminologie. Denn die Worte, die er kannte, die Gedankensymbole, die ihm als Mensch Dienste geleistet hatten, nutzten ihm hier nichts mehr.
    Die Schleuse in der Kuppelwand öffnete sich, und Towser tollte heraus – jedenfalls musste es Towser sein.
    Fowler wollte den Hund rufen, formte stumm die Worte, die er sagen wollte. Aber er konnte sie nicht aus sprechen. Er hatte nichts, womit er sie artikulieren konnte.
    Für einen Augenblick verschwamm sein Verstand in dumpfem Entsetzen, in blinder Furcht, die in kleinen Panikwirbeln durch sein Gehirn tanzte. Wie sprachen die Jupiterwesen? Wie …
    Plötzlich wurde er sich Towsers bewusst, spürte intensiv die tollpatschige, eifrige Freundschaft des zottigen Tieres, das ihn auf vielen Planeten begleitet hatte. Als ob das Geschöpf, das Towser jetzt war, in ihn hineingeschlüpft war und für einen Augenblick in seinem Kopf verweilte.
    Und aus der hochsprudelnden Freude, die er spürte, kamen Worte.
    »Na, mein Freund?«
    Nein, keine Worte, etwas Besseres als Worte. Gedan ken symbole in seinem Gehirn, mitgeteilte, gedachte Symbole mit Bedeutungsschattierungen, die in Worten niemals auszudrücken waren.
    »Na, Towser«, sagte er.
    »Ich fühle mich prima«, sagte Towser. »Wie ein junger Hund. In letzter Zeit war ich ziemlich er ledigt. Die Beine wurden steif, die Zähne taugten nichts mehr. Mit den Knochen bin ich auch kaum mehr fertiggeworden. Außerdem haben mich die Flöhe fast verrückt gemacht. Früher habe ich mich nie viel um sie gekümmert. Ein paar Flöhe mehr oder weniger, was bedeutete das schon?«
    »Aber … aber …« Fowlers Gedanken stürzten übereinander. »Du sprichst ja mit mir!«
    »Sicher«, sagte Towser. »Ich habe immer mit dir gesprochen, aber du hast mich nicht hören können. Ich wollte dir immer allerhand sagen, aber ich habe es nie geschafft.«
    »Manchmal habe ich dich verstanden«, sagte Fowler.
    »Nicht besonders gut«, erwiderte Towser. »Du hast gewusst, wann ich essen und trinken, wann ich rauswollte, aber zu mehr hat es nie gereicht.«
    »Entschuldige«, sagte

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