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Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak
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Parole zurufen, unfähig, hinauszugreifen und den Verstand eines anderen zu berühren, wie er es bei Towser konnte. Ausgeschlossen für alle Zeiten von einem persönlichen, engen Kontakt mit anderen lebenden Wesen.
    Er, Fowler, hatte Schreckliches hier draußen erwartet, hatte geglaubt, sich vor der Bedrohung durch Unbekanntes ducken zu müssen, hatte sich gegen eine Situation gewappnet, die nichts mit der Erde gemein hatte.
    Aber er hatte etwas Größeres gefunden, als dem Menschen jemals zuteilgeworden war. Einen schnelleren, zuverlässigeren Körper. Ein Gefühl der Losgelöstheit, ein tieferes Verständnis für das Leben. Einen schärferen Verstand. Eine Welt der Schönheit, die sich nicht einmal den Träumenden der Erde aufgetan hatte.
    »Gehen wir«, drängte Towser.
    »Wohin willst du?«
    »Irgendwohin«, sagte Towser. »Wir schauen uns einfach alles an. Ich habe ein Gefühl … nun, ein Gefühl …«
    »Ja, ich weiß«, sagte Fowler.
    Denn auch er hatte das Gefühl. Das Gefühl, für etwas Besonderes bestimmt zu sein. Ein Gefühl der Größe. Ein Wissen, dass irgendwo hinter dem Horizont Abenteuer und Dinge, die noch weit größer waren als Abenteuer, auf sie warteten.
    Die anderen fünf hatten das auch entdeckt. Hatten sich gedrängt gefühlt, hinauszulaufen und zu schauen, den zwingenden Gedanken empfunden, dass ein Leben der Erfüllung und Erkenntnis vor ihnen lag.
    Das war der Grund, warum sie nicht zurückgekehrt waren.
    »Ich gehe nicht zurück«, sagte Towser.
    »Wir können sie nicht im Stich lassen«, sagte Fowler.
    Er machte ein paar Schritte in Richtung Kuppel, dann blieb er stehen.
    Zurück in die Kuppel. Zurück in den schmerzenden, vergifteten Körper, den er zurückgelassen hatte. Er war ihm vorher nicht qualvoll erschienen, aber jetzt wusste er, dass es so war.
    Zurück in sein dumpfes Gehirn. Zurück zu einem verschwommenen Denken. Zurück zu den plappernden Mäulern, die Signale gaben, damit andere sie verstehen konnten. Zurück zu Augen, die jetzt schlimmer sein würden als nur blind. Zurück zum Elend, zurück zum Kriechen, zurück zur Unwissenheit.
    »Vielleicht später einmal«, murmelte er vor sich hin.
    »Wir haben viel zu tun und viel zu sehen«, sagte Towser. »Wir müssen viel lernen. Wir werden manches finden …«
    Ja, sie konnten manches finden. Zivilisationen vielleicht. Zivilisationen, neben denen die des Menschen winzig erscheinen würden. Schönheit und, was noch wichtiger war, das Wissen um diese Schönheit. Und eine Vertrautheit miteinander, die niemand je erlebt hatte – die kein Mensch, kein Hund zuvor gekannt hatte.
    Und Leben. Die Leichtigkeit des Lebens nach einem dumpfen Dasein.
    »Ich kann nicht zurück«, sagte Towser.
    »Ich auch nicht«, erwiderte Fowler.
    »Sie würden mich in einen Hund zurückverwandeln«, sagte Towser.
    »Und mich«, sagte Fowler, »in einen Menschen.«

Vorbemerkung
zur fünften Geschichte
    Während sich die Legende langsam vor ihm ent rollt, gewinnt der Leser ein immer klareres Bild von der menschlichen Gattung. Mehr und mehr kommt er zu der Überzeugung, dass es sich bei den Men schen nur um Fantasiegebilde handeln kann. Sie gehören jedenfalls nicht einer Gattung an, der es gelingt, aus einfachen Anfängen zu einer bedeuten den Kultur aufzusteigen, obwohl in diesen Geschich ten davon gesprochen wird. Dafür ist sie zu arm selig.
    Bisher wurde ihr Mangel an Durchhaltevermögen deutlich. Ihre Besessenheit von einer technischen Zi vilisation anstelle einer auf tiefer reichenden, inhalt lich wertvolleren Ideen aufgebauten Kultur beweist zudem einen Mangel an Charakter.
    In der folgenden Geschichte erfahren wir nun von ihrer begrenzten Verständigungsfähigkeit, die dem Fortschritt keinesfalls förderlich ist. Die Unfähigkeit der Menschen, Gedanken und Ansichten anderer zu verstehen und anzuerkennen, muss ein Hindernis ge wesen sein, das sich durch kein noch so hohes Maß an technischem Können ausgleichen ließ.
    Dass das dem Menschen selbst nicht verborgen blieb, wird deutlich an seinen Bemühungen, die phi losophischen Schriften Juwains zu finden. Es soll je doch hinzugefügt werden, dass er sie nicht um der Erkenntnis willen zu besitzen wünschte, sondern um dadurch Macht, Ruhm und Wissen zu erlangen. Der Mensch sah diese Philosophie nur als ein Mittel, ihn binnen zweier kurzer Generationen hunderttausend Jahre weiter vorwärtszubringen.
    In allen Geschichten tritt klar hervor, dass der Mensch ein Wettrennen austrug, wenn nicht mit sich

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