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Als Lassiter die Furie zähmte

Als Lassiter die Furie zähmte

Titel: Als Lassiter die Furie zähmte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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abgeben müssen.«
    »Und woher sollen wir das Geld haben, verdammt?«, fauchte sie.
    »Von dem Mann, dessen Pferd ihr euch angeeignet und den ihr dort hinten begraben habt.«
    Sie starrten sich mit großen Augen an. Dann leckte sich Shauna über die vollen, kirschroten Lippen und nickte langsam. Im nächsten Moment war aber schon wieder Misstrauen in ihren grünen Augen.
    »Warum willst du das für uns tun?«, flüsterte sie. »Was verlangst du dafür von uns? Wenn du glaubst, dass wir dich in den Canyon schmuggeln können, hast du dich getäuscht. Dann würden wir nämlich alle drei sterben.«
    »Ich will Downey«, sagte er hart. »Du sagtest, dass er den Canyon fast jeden Tag verlässt. Ich kann nicht nah genug an den Canyon heran, oder? Ich hörte, dass die Wege über Meilen hinweg unter Beobachtung gehalten werden. Josh, du könntest Downey folgen und mir einen Hinweis geben, wohin er reitet und wo ich beim nächsten Mal auf ihn warten müsste.«
    »Wenn Downey was davon merkt, legt er Dad um«, sagte Shauna. Sie streckte dem großen Mann das Geld entgegen. »Das ist es nicht wert …«
    Lassiter konnte gar nicht so schnell blicken, wie der Alte ihr die Scheine aus der Hand riss und sie unter sein Hemd stopfte.
    »Das lass mal meine Sorge sein, Kleines«, knurrte er. »So leicht merkt keiner, wenn ich ihm auf der Fährte hocke.«
    Es gefiel Shauna nicht, das war ihr anzusehen. Aber der verlockende Gedanke, endlich nicht mehr auf die Almosen der anderen angewiesen zu sein, schien sie schließlich zu überzeugen.
    Wenig später bereiteten sie alles für ihren Abritt vor. Sie hatten ihre Waffen wieder, und Lassiter gab ihnen auch das Gewehr und den Revolver des Toten mit. Ihre Geschichte hatte Hand und Fuß. Wenn Coolidge jemanden schickte, um ihre Geschichte nachzuprüfen, würde er keinen Haken daran finden.
    Als die beiden in den Sätteln saßen, sagte Joshua Gilchrist: »Also bis morgen oder übermorgen hier an dieser Stelle. Ich hoffe, dass wir dir wirklich helfen können.«
    Dann ritten sie los. Er dachte, dass sie ihn noch nicht einmal danach gefragt hatten, weshalb er hinter Ray Downey her war, aber vielleicht hatten sie ja seinen Steckbrief gesehen, den der Killer Judd Coolidge vorgelegt hatte.
    Er blickte ihnen nach, wie sie aus der Senke ritten.
    Wenn Shauna sich noch einmal zu mir umdreht, wird sie mir gehören, dachte er.
    Sie hatten den Hang schon überquert und von dem Palomino, auf dem sie saß, war schon nichts mehr zu sehen, als sie sich im Sattel umdrehte und er das leichte Neigen ihres Kopfes sah.
    Na also, dachte er.
    ***
    Er hatte einen idealen Platz gefunden, von dem aus er weit in die Gegend blicken konnte. Er sah die Senke in etwa einer halben Meile Entfernung und auch den kleinen Erdhügel, unter der der tote Sturgess-Reiter lag. Auf der anderen Seite wich die Felswand, unter der er die Nacht verbracht hatte, zurück und gab den Blick in einen zerrissenes Tal frei, durch das man wahrscheinlich zum Madera Canyon gelangte, denn diesen Weg hatten Joshua Gilchrist und seine hübsche Tochter genommen.
    Der Gedanke an Shauna erregte ihn. Er wunderte sich darüber, denn selbst als er sie an sich gepresst hatte, bevor er sie in den Tümpel befördert hatte, war dieses Gefühl nicht in ihm gewesen. Vielleicht hatte es daran gelegen, dass seine Erregung sofort erstarb, wenn er Widerstand bei Frauen spürte, und er froh, dass es so war.
    Der Alte und Shauna waren noch vor der Tageswende losgeritten, und Lassiter vermutete, dass Judd Coolidge, wenn er denn wirklich ein so misstrauischer Bursche war, noch heute jemanden losschicken würde, um nachzuprüfen, ob die Gilchrists ihn nicht belogen hatten.
    Er dachte auch an den Sturgess-Reiter, der geflohen war. Er würde seine Kumpane auf der Gilchrist-Farm alarmieren, und vielleicht würden sie mit mehreren Männern hierher zurückkehren.
    Er hatte eine ganze Weile gebraucht, um seine Fährte und die Zeichen, die er in der Senke hinterlassen hatte, zu verwischen. Dennoch würde ein guter Fährtenleser sofort herausfinden, dass außer den beiden Sturgess-Pferden und dem Braunen von Josh Gilchrist noch ein weiteres Tier Hufabdrücke hinterlassen hatte. Lassiter hoffte, dass Coolidges Männer nicht so genau hinschauten.
    Es wurde ein ruhiger Nachmittag für ihn. Er aß etwas von seinem Brot und dem Speck und sah, dass Joshua und Shauna seinen Vorrat ganz schön geplündert hatten. Auf Jagd gehen konnte er hier nicht. Ein Schuss würde meilenweit zu hören

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