Als wir eingeschneit waren
den
Matratzen beschäftigt waren, kam Papa.
»Ein Baum ist quer über die
Landstraße gefallen«, sagte er. »Aber Per Johnsson und ich konnten ihn auf die
Seite schaffen.«
Papa nahm mehrere Federbetten
auf einmal. Und schnell war alles Bettzeug in der Küche. Dort sah es ziemlich
unordentlich aus, und Mama war wohl ein bißchen traurig. Aber während wir ihr
beim Aufräumen halfen, setzte Papa den Kaffeekessel auf. Dann tranken Arne und
ich Saft, und Mama und Papa tranken Kaffee.
Während wir am Küchentisch
saßen, knackte es draußen vor dem Haus auf eigenartige Weise. Wir saßen ganz
still. Es knackte immer mehr. Und dann hörte man einen heftigen Krach. Es war,
als ob das ganze Haus zitterte.
»Der Stall ist umgestürzt«,
rief Mama.
»Nein, das war eine Kiefer«,
sagte Papa und lief hinaus.
»Es war sicher das Hühnerhaus«,
schrie Arne.
Wir liefen hinter Papa her nach
draußen. Der Stall stand zum Glück da wie gewöhnlich. Aber Blesse wieherte
unruhig. Die große Kiefer zwischen Haus und Bach war umgeweht worden. Teilweise
hing sie jetzt in der Birke. Aber bei jedem Windstoß rutschte sie tiefer, und
es knackte gefährlich. Und plötzlich lockerte sie sich. Mama und Papa und Arne
und ich sahen zu, wie sie immer schneller abwärts glitt.
»Das Hühnerhaus!« rief Mama.
»Meine Hühner! «
Die Kiefer fiel jedoch nicht
direkt auf das Hühnerhaus, sie stieß nur dagegen. Aber das genügte. Der Sturm
heulte auf, und das Dach des alten Hühnerhauses segelte davon und landete auf
der anderen Seite des Baches. Und wie große weiße Papierfetzen flogen die
Hühner hinter dem Dach her. Als letzter flatterte der Hahn davon. Ritva und ich
nennen ihn Herr Mansson. Er blieb einen Augenblick auf dem Kiesweg stehen und
krähte, bevor er hinter das Haus rannte.
»Meine Hühner!« rief Mama
entsetzt. »O du große Welt, ein solcher Sturm!«
»Die Hühner kommen schon
zurecht«, antwortete Papa beruhigend. »Ich muß ein paar neue Scharniere an die
Stalltür schrauben. Dann schließen wir sie dort ein. Und morgen bauen wir ein
neues schönes Hühnerhaus. Sei nicht traurig, Mama.«
Mama wurde ein bißchen ruhiger.
»Ja, ich gehe lieber hinein.
Man wagt ja nicht, hier stehenzubleiben«, sagte sie.
Aber dann ging sie mit Papa in
den Kuhstall, um nach den Kühen zu sehen. Arne und ich besahen uns das
Hühnerhaus, aber es war vollkommen zerstört. Und solange wir keine Tür vor dem
Stall hatten, konnten die Hühner und der Hahn ebensogut hinter der Hausecke
bleiben und gackern. Auf jeden Fall war es dort windgeschützt, und mehrere
Hühner hatten sich dorthin geflüchtet.
Aber als wir über die Weide
blickten, sahen wir mindestens fünf Hühner, die der Sturm zum Wald hingeweht
hatte.
»Wir müssen ihnen nachlaufen«,
sagte ich zu Arne. »Sonst finden wir sie bis zum Abend nicht wieder. Und dann
können sie die Füchse holen. «
Draußen auf der Weide stürmte
es noch heftiger. Arne und ich brauchten nur die Beine anzuheben, und schon
liefen wir wie im Fluge davon. Bevor wir aber die Weide hinter uns hatten,
waren die Hühner im Wald verschwunden.
Zuerst liefen sie hierhin und
dorthin und gackerten aufgeregt um einen Heidehügel. Aber dann entdeckte eines
von ihnen den Pfad, der zum See führt, und da machten sie sich auf den Weg,
alle der Reihe nach. Arne und ich liefen hinter ihnen her.
Hier drinnen im Wald war es
viel ruhiger. Nur die Baumkronen wogten mächtig hin und her. Es brauste in den
Wipfeln, und es war, als ob man neben einem gewaltigen Wasserfall stünde. Aber
ich wußte, daß es hier unten nicht gefährlich war. Die Bäume stehen so dicht,
daß sie nicht Umstürzen können. Nur oben auf dem Berg war es gefährlich.
Mit vorgestreckten Köpfen und
hängenden Flügeln stürmten die Hühner davon. Hin und wieder machten sie einen
kleinen Satz und gackerten dazu.
»Sie laufen zu unserer Hütte.
Jedenfalls wenn du wartest, kann ich um sie herumlaufen«, sagte Arne.
Manchmal ist Arne viel listiger
als ich. Wenn ich stehenblieb, hielten die Hühner auch an. Arne lief indessen
um die Hühner herum und jagte sie vorsichtig von der anderen Richtung.
Allmählich bekamen wir sie auf einen kleinen Pfad, der direkt zu der Hütte
führt. Aber es war ziemlich schwer, die Hühner zu bewegen, in die Hütte zu
laufen. Schließlich gelang auch das. Arne und ich legten eine ganze Menge
Zweige vor die Öffnung.
»So, nun haben wir hier im Wald
auch ein kleines Hühnerhaus«, sagte Arne.
Zur gleichen Zeit gackerte
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