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Alte Feinde Thriller

Titel: Alte Feinde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Louis
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finden, indem ich auf der Website über wahre Kriminalfälle (mit dem erbaulichen Titel SinnersAndSadists.com ) die Buchstaben »W« und »P« eintippte, doch es gab keinen Eintrag zu einem Mädchen namens Patty Glenhart.
    Meghan fasste mich an der Schulter.
    »Was suchst du?«
    »Etwas, das hoffentlich nicht mehr existiert.«
    Es klang absurd, aber vielleicht hatte ich tatsächlich in der Vergangenheit den Lauf der Dinge verändert. Vielleicht war ein kleines Mädchen noch am Leben, weil ich ins Jahr 1972 zurückgereist war und einen Pädophilen aus seinem Küchenfenster geworfen hatte. Ich hatte dabei zwar die Bewegungsfähigkeit meines Arms eingebüßt, doch das spielte keine Rolle, denn
vielleicht war Patty Glenhart noch am Leben, und ihre Alpträume hatten ein Ende.
    Meghan musterte mich.
    »Weißt du, für jemanden, der versucht, mich zu überzeugen, dass er nicht auf Droge ist, stellst du dich ziemlich dämlich an.«
    »Ich schwör dir bei Gott, dass ich nicht auf Droge bin.«
    »Du redest irgendwelches Kauderwelsch. Ich finde dich hier mit Mantel und Hut auf dem Boden liegen. Dein rechter Arm ist taub. Sag mir, was von alldem nicht darauf hindeutet, dass du mitten in der Woche ein verlorenes Wochenende eingelegt hast. Was ist los?«
    Es gab ohne Zweifel Millionen Gründe, Meghan nicht zu erzählen, was los war. Die Spirale des Wahnsinns, die ich erwähnt habe. Doch ich erzählte es ihr trotzdem.
     
    Nachdem ich ihr die Sache erklärt hatte - offensichtlich machte ich das ziemlich gut, denn sie unterbrach mich kein einziges Mal -, bot Meghan mir einen Energiedrink an. Ich nahm das Angebot dankend an. Aus einer Papiertüte, die sie auf dem Kirschholzschreibtisch abgestellt hatte, zog sie eine Plastikflasche, schraubte sie auf und reichte sie mir. Ich war zwar schlau genug, nicht mit meiner rechten Hand danach zu greifen. Allerdings nicht schlau genug, daran zu denken, dass die drei Finger nicht reichten, um die Flasche zu halten. Sie
rutschte einfach durch sie hindurch und prallte leicht vom Sofapolster ab, worauf sich eine rosafarbene Flüssigkeit über meinen Schoß ergoss.
    »Ah!«
    Ich nahm den Laptop hoch. Einen alten Mac, aber meine einzige Verbindung zur Außenwelt, das einzige Teil, das nicht zu Frankford gehörte.
    »Scheiße, tut mir leid«, sagte Meghan, hob die Flasche auf und stürzte auf der Suche nach einem sauberen Handtuch durchs Zimmer. Vergeblich, hatte ich doch seit meinem Einzug keine Wäsche gewaschen. Auf einer Küchenrolle, die mein Großvater offensichtlich gekauft hatte, waren noch zwei Papiertücher. Sie kam damit herüber und tupfte mir den Schoß ab.
    »Lieber Penthouse. Ich schwör’s, so was ist mir noch nie passiert, aber eines Nachts …«
    Meghan warf mir ein süffisantes Grinsen zu. Es war das erste Mal seit Tagen, dass wir beide über einen Witz lachten, und das war ein gutes Gefühl. Als sie so viel wie möglich von der Flüssigkeit aufgewischt hatte, knüllte sie die Papiertücher zusammen und beförderte sie mit einem mustergültigen Wurf in die Spüle. Dann umfasste sie meine Knie und blickte mir direkt in die Augen.
    »Die Sache läuft folgendermaßen.«
    »Was läuft …«
    »Unterbrich mich nicht. Ich werde die Geschichte, die du mir gerade erzählt hast, auf Herz und Nieren prüfen. Wenn sie standhält, bleibe ich, und wir können
alles in Ruhe besprechen. Doch wenn ich auch nur den geringsten Anhaltspunkt habe, dass du mich verarscht oder dir irgendeine schwachsinnige Geschichte ausgedacht hast, weil du vor lauter Drogen den Verstand verloren hast, mach ich mich vom Acker.«
    »Okay.«
    »Letzte Chance. Du schwörst, das alles, was du mir erzählt hast, die Wahrheit ist?«
    »Ja. Nach bestem Wissen und Gewissen. Willst du, dass ich meine taube rechte Hand auf die Bibel lege?«
    Meghan kam ganz nach ihrem Vater. Auch wenn sie keine Anwältin war. Tatsächlich hatte ich keine Ahnung, womit sie ihren Lebensunterhalt verdiente - falls sie ihn überhaupt selbst verdiente. Unsere Freundschaft hatte sich zwar um das Leben im Mietshaus an der Spruce Street gedreht und um die nahe gelegenen Bars und Restaurants. Doch einige von den strafrechtlichen Fähigkeiten ihres Vaters hatten offensichtlich auf sie abgefärbt, denn sie nahm mich wie ein Profi in die Mangel.
    Zunächst wollte sie diese »Pillen« sehen. Ich forderte sie auf, in der Tylenol-Flasche im Arzneischrank nachzusehen. Als sie sie gefunden hatte, tippte sie sich eine davon in die Hand. Begutachtete sie. Suchte

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