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ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: ALTEA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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Wir mussten fast da sein. Die Stadt, die wir erreichen mussten, lag kurz hinter der Grenze, war aber groß genug, um ein Kontrollzentrum zu beherbergen. Sie wurde fast ausschließlich als militärischer Stützpunkt genutzt. Laut Annas Ausführungen hatten die Mitglieder des STEA die Soldaten bereits überrascht und uns durch gezielte Attacken den Zugang gesichert. Darüber hinaus waren Mitglieder unter den Soldaten selbst und verhinderten, dass Berichte über den Angriff die Stadt verließen. Wir mussten nur möglichst schnell hineingelangen und der Gegenwehr lange genug standhalten, um die Satellitenverbindung zu unterbrechen. Es klang in der Theorie ganz einfach. Dass es tatsächlich so leicht ablaufen würde, glaubte ich keine Minute.
    Der Wagen wurde wieder so heftig hin und her geworfen, dass ich fürchtete, wir würden einfach umkippen. Das passierte nicht. Der Fahrer musste ein wahrer Profi sein, denn für mich grenzte diese Tatsache an ein Wunder.
    Der Beschuss durch die Dronen, endete nach einer Weile. Sie waren auf einen bestimmten Radius programmiert und verließen ihn nicht. Genau wie ich es bereits erlebt und erwartet hatte. Unser Fahrer verringerte die Geschwindigkeit nur leicht und wir fuhren weiter direkt auf die Stadt zu, die völlig im Dunkeln lag. Selbst die Explosionen hatten abrupt geendet und zu der Dunkelheit kam eine unheimliche Stille hinzu. Der STEA musste wie geplant ein Loch in den Verteidigungsring gerissen und die Stromversorgung der Stadt gekappt haben. Das Kontrollzentrum hatte aller Wahrscheinlichkeit nach, ein Notstromaggregat. Die dunklen Häuser und Straßen kamen immer näher und kündigten Unerwartetes an. Ein massiver Zaun, der die Stadt vorher von der Außenwelt abgetrennt hatte, war an einer Stelle einfach komplett weggesprengt worden. Wir passierten einfach und fuhren weiter ins Innere. Ich schloss die Augen, sicher, dass wir nun bald zum Stehen kommen würden. Ich sollte Recht haben und es sofort bereuen.
    Ein ohrenbetäubender Knall hallte durch die Luft und im selben Moment, wurde der hintere Teil des Wagens mit gewaltiger Kraft nach oben geschleudert. Ich stürzte augenblicklich gegen den Sitz vor mir und versucht mich im Affekt daran festzukrallen, doch schon in der nächsten Sekunde stürzten die Hinterräder wieder auf den Boden und jagten eine regelrechte Schockwelle durch den Passagierraum. Ich konnte Gry aufschreien hören und alles um mich herum bewegte sich ruckartig und mit einer brutalen Kraft. Ich wusste nicht wo oben oder unten war. Mein Körper wurde zurück in den Sitz geschleudert und sofort strahlten heftige Schmerzen durch meinen Brustkorb. Im nächsten Augenblick riss es mich zur Seite und mein linker Oberarm und meine Hüfte trafen gewaltsam auf hartes Metall. Ich fühlte einen Aufschrei in meinen Lungen, der aber nur als ersticktes Stöhnen meinen Hals verließ. Mir war klar, ich musste meinen Kopf schützen. Bevor ich etwas tun konnte, schlug ich mit der Schläfe gegen das Glas der Wagentür. Die Welt schien vollkommen stillzustehen, als ich gegen die Ohnmacht kämpfte. Sie wollte mich packen und ich wollte es nicht zu lassen. Ich riss die Augen wieder auf und holte tief Luft. Es tat weh. Nach einer kurzen Weile zwischen Klarheit und Bewusstlosigkeit, begann mein Herz zu hämmern. Ich sah mich panisch um. Was war passiert? Der Wagen war über irgendetwas gefahren. Eine Mine? Die Mine musste gewaltig gewesen sein. Oder hatte uns etwas getroffen? Brannte der Wagen? Es war noch immer finster, kein Rauch war zu riechen. Ich versuchte mich zu erheben. Es dauerte einen kurzen Moment, bevor ich dazu auch tatsächlich wieder in der Lage war. Das Adrenalin jagte bereits durch mich, doch meine Glieder wollten oder konnten mir nicht sofort wieder gehorchen. Mein ganzer Körper schmerzte, doch gebrochen war scheinbar nichts. Mein linker Arm war zerschrammt und ich blutete leicht am Kopf, doch darüber hinaus schien ich unverletzt zu sein. Das grenzte an ein Wunder. Ich war nicht angeschnallt gewesen und hatte auch keinen Schutzhelm getragen.
    Ich packte den Sitz vor mir und zog mich hoch. Als ich den vorderen Teil des Wagens sah, erblickte ich zuerst unseren Fahrer. Er lag in einer merkwürdig verschränkten Position halb im Sitz und halb auf der Tür der Fahrerseite. Die Windschutzscheibe auf der Fahrerseite hatte eine Bruchspinne und war voller Blut. Auch das Lenkrad und seine Hände waren völlig blutverschmiert. Ich zog mich noch ein Stück weiter über

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