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ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: ALTEA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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Ärmelsaum meiner Uniform, drückte ihn gegen den Mund und versuchte ruhig zu atmen, bis das Husten endlich aufhörte. Erst dann nahm ich ihn wieder vom Mund.
             „Aljoscha?! Veit?!“ Meine eigene Stimme klang fremd und weit weg durch das Surren in meinen Ohren. Ich erhob mich langsam vom Boden, während ich weiter sprach. „Aljoscha?! Hörst du mich?! Veit?! Irgendjemand, antwortet mir!“ Verlangte ich angsterfüllt.
             „ Ich höre dich. Alles okay bei dir? Sag mir wo du bist. Sag mir was du siehst. “
             „Nein, warte! Ihr dürft die Stadt nicht verlassen! Passt auf, die-.“
    Ich hörte den Schuss kaum, der mich mitten in die Brust traf und meinen Satz erstickte. Mein gesamter Körper wurde zurückgeworfen und ich flog abermals gegen das Mauerwerk hinter mir, bevor ich zur Seite wegrutschte und zu Boden stürzte. Ich war von den Schmerzen wieder einmal wie gelähmt. Wie konnte ich nur so unvorsichtig sein? Ich hob den Kopf und sah schwarze Stiefel und den Lauf einer Waffe, der langsam vor mir hin und her schwankte. Ich hörte Aljoscha noch immer meinen Namen rufen, aber die Angst fror meine Gedanken ein.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
    18

 
    Ich wollte die Augen schließen, denn ich erwartete jede Sekunde einen Schuss aus dem Lauf der Waffe, die gerade auf mich gerichtet wurde. Aber es passierte nichts. Mein Brustkorb hob und senkte sich unter der Anstrengung, Luft in meine Lungen zu bekommen, denn die Schmerzen in meiner Brust waren immer noch akut. Ich sah auf und blickte in das Gesicht eines jungen Mannes. Ein Soldat, den ich vorher noch nie gesehen hatte. Sein Gesicht war rußverschmiert und glänzte vom Schweiß. Er atmete schwer und schien angespannt. Er gehörte nicht zu einer der Einheiten, die an der Mission beteiligt waren. Er legte den Stiefel auf mein Gewehr, das nun am Boden lag, und schob es mit einer schnellen Beinbewegung von mir weg. Danach legte er den Kopf leicht zur Seite und sprach in seinen Kommunikator.
             „Habe Zielobjekt gefunden. Erwarte Befehl zur Liquidierung.“ Sprach er ruhig.
    Nach diesen Worten blieb mein Herz stehen. Ich musste hier weg. Irgendwie. Doch ich konnte mich kaum bewegen. Das war es. Hier würde ich sterben. Es gab kein Entkommen mehr. Ich hatte mein Glück einmal zu viel herausgefordert und nun hatte es sich gegen mich gewandt. Ich hatte immer erwartet, dass mir kurz vor meinem Tod tausend Gedanken durch den Kopf schießen würden und ich irgendwie doch Angst davor bekommen würde, aber da war nichts. Mein Körper war voller Adrenalin, doch mein Kopf war leer und meine Emotionen ganz weit weg. Ich hörte nur wieder das Rauschen meines eigenen Blutes im Ohr und das Schlagen meines eigenen Herzens, das erstaunlich ruhig war. Mein Blick war immer noch auf den Soldaten fixiert, der nur auf den Befehl wartete mich zu töten.
             „…Ich habe verstanden.“ Sagte er schließlich, kam ein Stück näher und drückte den Lauf der Waffe gegen meine Wange.
             „Sag Manyuk wo du bist und sag ihm, du bist schwer verletzt und brauchst Hilfe.“ Sagte er leise und ganz ruhig. Er wollte nicht, dass man seine Stimme durch den Kommunikator hören konnte. Das war ein Hinterhalt. Nun war ich mir völlig sicher. Sie hatten es nicht nur auf mich abgesehen, sie wollte auch Aljoscha und vermutlich alle meine Freunde töten. Dahinter konnte nur Emil stecken. Aber ich würde ihm diesen Gefallen nicht tun. Ich nahm den Tod in Kauf, wenn ich dadurch alle anderen beschützen konnte. Ich schüttelte langsam den Kopf. Kaum hatte er begriffen, was ich ihm damit zu verstehen gab, holte er mit dem Stiefel aus und trat mir mit aller Kraft gegen den Brustkorb. Die Schmerzen pulsierten so heftig durch mich, dass mir ein schmerzerfülltes Wimmern entwich.
             „Na los.“ Sagte er wieder völlig ruhig.
             „ Milla, jetzt sprich mit mir!! Wo zum Teufel bist du?! SAG DOCH WAS! “ Hörte ich Aljoschas Stimme in meinem Ohr, doch ich konnte nichts sagen. Ich würde ihn nicht ans Messer liefern. Er hatte mich immer beschützt und nun würde ich ihn beschützen.
    Der Soldat holte aus und trat noch einmal zu. Die Schmerzen waren noch heftiger als beim ersten Tritt, doch ich konnte sie aushalten. Wie schon bei der Schusswunde fühlte ich die Schmerzen, doch sie beeinflussten nicht die Kraft meines Körpers. Ich spürte das Adrenalin in jeder Faser von

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