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ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: ALTEA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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mir. Trotz des Blutverlustes und der Schmerzen war ich völlig klar. Mehr noch als das. Ich fühlte mich energiegeladen und da bemerkte ich auch, dass es nicht mein Herzschlag war, den ich hörte, sondern der des Soldaten. Er drückte seinen Stiefel auf meinen Hals und fixierte mich auf diese Weise am Boden, während er sich langsam nach unten beugte, um mir meinen Kommunikator abzunehmen. Scheinbar wollte er die Dinge selbst in die Hand nehmen, doch ich würde es nicht soweit kommen lassen. Ich packte seinen Knöchel und riss ihn mit einer schnellen seitwärts Bewegung zu Boden. Kaum lag er unten, trat ich ihm das Gewehr aus der Hand.
    Während ich versuchte auf die Beine zu kommen, begriff der Soldat, was gerade passiert war und versucht zu seiner Waffe zu gelangen. Ich zog das Messer und warf mich auf ihn. Als seine Fingerspitzen den Griff des Gewehrs berührten, war die Klinge meines Messers schon an seiner Kehle. Er rührte sich keinen Millimeter mehr, als er die kühle Klinge auf seiner Haut spürte. Mit der anderen Hand nahm ich ihm seinen Kommunikator ab und steckte ihn in meine Tasche. Danach hob ich langsam das Gewehr auf. Das Messer zitterte an seinem Hals und Blut lief die Klinge hinunter, doch es war mein Blut. Wegen der Schusswunde konnte ich die Hand kaum ruhig halten. Dem Soldat entging das nicht und noch während ich die Waffe aufhob, griff er nach meinem Arm und schleuderte mich von sich weg. Er grub die Finger in meine Verletzung und ich kreischte vor Schmerzen kurz auf. Ich verlor die Kontrolle über meine Hand und ließ das Messer fallen. Um mir die Waffe zu entreißen, stieß er mich mit einer kraftvollen Bewegung von sich weg. Dabei schlug mein Kopf hart auf den Boden auf und der Kommunikator fiel von mir ab. Ich versuchte auszuholen und ihn von mir wegzutreten, doch er richtete bereits wieder die Waffe gegen meine Schläfe und machte einen Schritt von mir weg.
             „Heb ihn auf.“ Sagte er mit schwerem Atem. Ich rührte mich nicht.
             „Heb ihn AUF!“ Wiederholte er energischer. Ich bewegte mich noch immer nicht und lauschte nur meinem eigenen Atem und seinem Herzschlag, der immer schneller wurde. Ich konnte fühlen, wie der Lauf seiner Waffe zu wackeln begann, bevor er ihn zu meinem Oberschenkel senkte, um einen Schuss abzufeuern. Ohne noch länger zu zögern, folgte ich meinen neu gewonnen Instinkten und drehte mich zur Seite weg. Der Schuss traf den Boden. Mein Puls begann zu rasen. Ich drückte eine Hand gegen die Wand, sprang auf die Beine und trat mit aller Kraft gegen seinen Arm. Ich war zwar stärker als früher, aber nicht stark genug, um ihm die Waffe aus der Hand zu treten. Er stolperte jedoch zwei Schritte zurück. Mit einer schnellen Bewegung griff ich das Messer, das noch am Boden lag und rammte es ihm in seinen Oberschenkel. Ich wollte ihn nicht töten, ich wollte nur genug Spielraum haben, um fliehen zu können. Er schrie einmal kurz auf, während ich die Klinge schon wieder aus seinem Fleisch zog. Der Soldat stürzte zur Seite weg und drückte eine Hand auf die Wunde, richtete aber sofort wieder die Waffe auf mich und schoss los. Zwei Kugeln, direkt hinter einander. Die erste verfehlte mich, doch die zweite traf meine Schulter. Ein schmerzerfülltes Stöhnen entwich mir, als ich nach hinten taumelte und an der Wand Halt suchte. Wieder strahlten die Schmerzen durch meinen Körper und vermischten sich mit den bereits vorhandenen zu einem starken Hämmern. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich das Gefühl einfach umzufallen, doch es passierte nicht. Ich spürte das Messer in meiner Hand und sah ihn direkt auf meinen Kopf zielen. Ich wollte ihn nicht töten und er sollte mich nicht töten, doch wir wussten beide, dass es für den jeweils anderen keine weitere Option gab. Würde ich fliehen, würde er mich auch erschießen. Das war bestimmt sogar der Befehl. Würde ich fliehen wollen, musste ich ihn töten. Sonst konnte ich der nächsten Kugel aus seinem Gewehr nicht entgehen. Ich wollte jetzt nicht sterben. Jemand musste meine Freunde warnen. Ich musste Radu finden bevor es die russischen Soldaten taten. Ich hatte nur eine Sekunde, nur einen Versuch. Mit dir Klinge fest in der Hand, stürmte ich los und hoffte, er würde mich verfehlen.
    Ein Schuss löste sich, doch er traf mich nicht. Ich wurde gepackt und weggerissen. Es war Aljoscha. Er hatte die Arme um mich gelegt und drehte sich weg um mich zu schützen. Ich konnte fühlen, wie die Kugel

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