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Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Titel: Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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Gelegenheiten, bei der wir in richtigen Betten schlafen und uns in aller Sicherheit mit Vorräten eindecken können. Danach kommt nur noch Siloh, und das ist zwei bis drei Tagesmärsche entfernt.«
    »Um Siloh machen wir einen Bogen«, entgegnete Matt. »Wir gehen nicht dorthin, wo die Foltergeister schon waren.«
    »Ein Grund mehr, heute Abend in Canaan haltzumachen!«, beharrte Floyd.
    Matt seufzte. Er war vermutlich übervorsichtig. Das grenzte ja fast an Verfolgungswahn.
    »Na schön.«
    Tania und Tobias klatschten sich ab wie zwei Sportler, die einen Punkt erzielt hatten.
    Nach zwei Kilometern liefen sie auf eine Palisade zu. Der Weg endete vor einem zweiflügeligen Tor, über das ein hölzerner Wehrgang führte. Floyd pochte drei Mal hart gegen einen der Torflügel.
    »Ich hoffe, dass sie uns bei dem Regen hören!«
    Ein Pan erschien über ihnen und schrie:
    »Wer ist da?«
    »Floyd und Amy, Weitwanderer, mit mehreren Gefährten. Wir bitten um Unterkunft für diese Nacht.«
    »Amy? Amy Drowing?«
    »Das bin ich.«
    »Ich lasse meine Laterne herab, damit ich euch sehen kann!«
    Der Pan befestigte den Ring seiner Lampe an einem Haken und ließ die Laterne mit Hilfe einer Angelrute herab. Der Lichtschein fiel auf die Gesichter der beiden Weitwanderer.
    »Amy!«, rief der Pan. »Du bist es wirklich! Ich mache euch auf!«
    Von innen wurden mehrere Riegel zurückgeschoben, dann öffnete sich das Tor. Der Pan, der in einen wasserdichten Umhang gehüllt war, trat heraus.
    »Tut mir leid wegen der Vorsichtsmaßnahmen«, sagte er, »aber die Nachrichten aus dem Norden sind erschreckend! Kommt mit ins Warme!«
    »Welche Nachrichten?«, fragte Matt rasch.
    »Vor nicht ganz einer Woche riet uns ein Reiter, der hier sein Pferd wechselte, sehr vorsichtig zu sein. Er meinte, dass wahrscheinlich eine übernatürliche Kraft aus dem Norden auf dem Weg zu uns wäre.«
    Der Weitwanderer aus Siloh, der den Foltergeist nach Eden ziehen sah!, schoss Matt durch den Kopf.
    »Und ist seitdem etwas vorgefallen?«
    »Nein, zum Glück nicht! Kommt, bleibt nicht im Regen stehen!«
    Sie gingen über einen kleinen Platz. Canaan bestand nur aus sechs Hütten, einigen Scheunen und einem einstöckigen Hauptgebäude, das allein schon die Hälfte des Dorfes einnahm.
    »Überlasst eure Hunde Ludwig im Stall, er wird sich um sie kümmern.«
    »Das übernehmen wir schon«, lehnte Matt ab. »So mögen sie es lieber.«
    Nachdem sie den Tieren das Gepäck abgenommen hatten, bürsteten sie deren Felle, und Ludwig, ein junger Pan mit langen roten Haaren, brachte mehrere Säcke mit Essen. Beim Gehen zog er das eine Bein leicht nach.
    »Sie müssen völlig ausgehungert sein, die Armen!«
    »Du magst Hunde, was?«, fragte Ambre.
    »Ich liebe sie. Aber so große habe ich noch nie gesehen! Man hat mir von ihnen erzählt, aber zum ersten Mal sehe ich welche aus der Nähe!«
    »Warst du nicht bei der Großen Schlacht dabei?«
    »Ich hatte eine böse Entzündung am Fuß«, gestand er beschämt. »Fast hätte er amputiert werden müssen.«
    Ambre tätschelte ihm tröstend die Hand.
    »Das muss dir nicht leidtun. Es war kein schöner Moment in unserer Geschichte.«
    Dann gingen die Pans zu dem hell erleuchteten Hauptgebäude von Canaan hinüber, aus dem es verlockend nach Eintopf duftete. Im großen Saal war fast die gesamte Bevölkerung des kleinen Nests versammelt, knapp zwanzig Pans. Sie saßen in Gruppen zusammen, aßen, unterhielten sich oder spielten Würfelspiele. Über dem Feuer, das in einem gewaltigen Kamin loderte, hingen drei Töpfe, die verführerisch dufteten.
    Als die Besucher den Raum betraten, verstummten die Gespräche, und alle Blicke wandten sich ihnen zu.
    »Meine Freunde«, rief der Junge, der ihnen das Tor geöffnet hatte, »willkommen in Canaan.«
    Seine Worte wirkten wie ein Signal. Zwei Jugendliche standen auf und boten ihre Hilfe an: Sie nahmen ihnen die nassen Umhänge ab und hängten sie auf eine Leine am Feuer, während ein Dritter die Besucher in einen Nebenraum führte und ihnen Sachen zum Wechseln gab.
    Sobald die Neuankömmlinge trockene Kleider anhatten, wurden sie beinah grob an den größten Tisch in der Mitte des Saals gesetzt. Fünf Pans nahmen neben ihnen Platz, die anderen scharten sich drum herum. Alle Dorfbewohner Canaans platzten vor Neugier.
    »Unser Gastgeber heißt Barney«, stellte Amy vor.
    »Zu euren Diensten!«, sagte Barney und verbeugte sich so tief, dass seine Locken in eine Suppenschüssel hingen, was allgemeine

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