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Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Titel: Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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wegzerren, aber Tobias packte ihn an den Schultern.
    »Lass, sie muss es zu Ende bringen.«
    Samy wand sich unter Zuckungen, sein Kopf schlug auf dem Holzboden hin und her, dann blieb er plötzlich reglos liegen.
    Ambre hob die Hände. Sie war schweißüberströmt.
    Die Blutung war gestoppt. Dort, wo soeben noch eine Wunde gewesen war, war die Haut faltig und gerötet wie bei einer Verbrennung.
    »Ich glaube, er wird überleben«, flüsterte Ambre. Dann kippte sie ohnmächtig hintenüber.

20. Ambre ist überall
    I n jeder Stube standen vier Betten.
    Matt teilte sich ein Zimmer mit Tobias, Chen und Floyd. Zu seinem großen Bedauern hatten die drei Mädchen beschlossen, zusammen in einem Raum zu schlafen.
    Matt war zu Bett gegangen, nachdem er ein langes Gespräch mit Ambre geführt hatte. Sie war fast eine Stunde lang bewusstlos gewesen. Matt konnte sie nicht ausschimpfen, aber er wollte nicht, dass sie sich derart verausgabte. Er hatte Angst um ihre Gesundheit.
    »Ich spüre, dass die Kraft in mir unerschöpflich ist«, hatte sie gesagt. »Sie erneuert sich ständig, verstehst du? Selbst wenn ich alle Energie verbrauche, die ich in mir trage, ist sie nach einer Nacht wieder da, als hätte sie mich nie verlassen.«
    »Aber du weißt nicht, welche Folgen das hat!«
    »Es ist der Strom des Lebens, die Urmutter der Welt, Matt. Die Erde hat mir erlaubt, ihr Herz zu absorbieren, damit ich es gebrauche. Ich muss diese Kraft einsetzen, um anderen zu helfen.«
    »Sparsam.«
    »Wenn es darum geht, ein Leben zu retten?«
    Dieses Argument hatte die Diskussion beendet.
    Matt hatte sich soeben schlafen gelegt, als jemand an die Tür klopfte. Sein Herz schlug schneller. Er sprang aus dem Bett, um zu öffnen, während Chen aufgrunzte. Die anderen schliefen schon.
    Ambres Gesicht erschien im Türspalt. Matt trat hinaus auf den Flur. Seine Freundin hielt eine Kerze, die einen schwachen Schimmer verbreitete. Sie war nur mit T-Shirt und Slip bekleidet.
    »Es ist nicht gerade der beste Augenblick, aber … Ich habe ein Geschenk für dich«, sagte sie. »Seit der Abreise hatten wir nicht viel Zeit für uns. Ich wollte warten, bis … Wie auch immer, es ist sinnlos, noch länger zu warten. Hier.«
    Sie stellte die Kerze auf den Boden und streckte ihm einen großen Gegenstand hin.
    Eine schusssichere Weste wie die, die er vor der Großen Schlacht getragen hatte.
    »Es ist dasselbe Modell wie deine alte«, erklärte sie. »Aus Kevlar, leicht, aber robust. Damit bist du gegen die Krallen von Nachtschleichern und anderen finsteren Gestalten geschützt!«
    »Wow! Wo hast du die denn her? So was wächst ja nicht gerade auf Bäumen …«
    »Ein Pan hat sie während einer Erkundungstour in den Ruinen einer Stadt entdeckt. In einem ehemaligen Sportgeschäft. Ich habe sie gegen zwei Wochen seiner Arbeit eingetauscht. Wenn er merkt, dass ich fort bin, habe ich einen Feind!«
    »Danke.«
    Ihre Blicke trafen sich. Sie standen eine Weile verlegen da, bevor Matt sich vorbeugte und sie küsste. Ihm fuhr ein Schauer durch den Körper. Ambres Lippen führten ins Paradies, davon war Matt überzeugt. Hitze durchströmte ihn, und er fühlte sich ihr so nah wie nie zuvor.
    Sie schmiegten sich aneinander.
    Ambres Brüste pressten sich gegen seinen Oberkörper. Matt bebte. Ambre packte ihn an der Hüfte und zog ihn an sich.
    Auf einmal wich sie zurück.
    Die Tore zum Paradies schlugen zu.
    Ambre löste sich aus seiner Umarmung.
    »Das reicht«, sagte sie verwirrt.
    »Aber …«
    Sie hatte glühende Wangen.
    »Es tut mir leid. Es ist … Gute Nacht, Matt.«
    Sie glitt an ihm vorbei und huschte zu ihrem Zimmer. Er hörte, wie sich die Tür hinter ihr schloss.
    Matt blickte auf die Kerze zu seinen Füßen. Sie leuchtete hell, obwohl in dem Halter aus Ton nur noch ein winziger Stummel übrig war. Plötzlich zitterte die Flamme und erlosch auf einen Schlag. Matt stand im Dunkeln.

    Matt bekam keine Luft mehr. Jemand hinderte ihn am Atmen. Plötzlich wurde ihm klar, dass ihm eine Hand den Mund zuhielt.
    Er setzte sich blitzschnell auf.
    »Leise!«, flüsterte eine Gestalt in der Finsternis. »Ich bin’s, Barney!«
    Matt war schlaftrunken und völlig desorientiert. Er erlebte alles wie durch einen Schleier. War es noch Nacht oder schon Morgen?
    »Was ist los? Wie spät ist es?«, fragte er blinzelnd.
    »Kurz vor Sonnenaufgang. Wir haben ein Problem. Komm mit, aber sei leise!«
    Barney ging zum Fenster und schob vorsichtig den Vorhang beiseite. Matt blickte nach

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