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Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Titel: Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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Flug die Richtung änderten. Eine Technik, die er nicht bewusst beherrschte.
    Ich muss an mich glauben … Der Bogen ist die Verlängerung meines Körpers. Was mein Verstand nicht weiß, errät mein Körper, und meine Finger tun, was nötig ist .
    Tobias hatte anscheinend den Instinkt eines Schützen.
    Dieser Gedanke wiederum war recht angenehm, und er machte ihm den ganzen Tag über gute Laune.
    Bis ihm erneut Zweifel kamen.
    Nein, das ist unmöglich. Was für eine Erklärung kann es für das Phänomen geben?
    Tobias lief etwas schneller, um zu Tania aufzuschließen. Sie kümmerte sich um die Essensvorräte. Plötzlich war ihm ein Verdacht gekommen.
    »Sag mal, ist mit den Lebensmitteln alles in Ordnung? Haben wir noch genug Vorräte?«
    »Ja, wieso?«, fragte Tania überrascht.
    »Hast du nicht den Eindruck, dass wir mehr essen als vorgesehen?«
    Tania zuckte die Achseln.
    »Abgesehen davon, dass sich ein paar Schleckermäuler aus den Taschen bedienen, wenn ich mal nicht hinsehe? Nein.«
    »Verschwinden Nahrungsmittel?«
    »Nur in kleinen Mengen, mach dir keine Sorgen. Bei den Kilometern, die wir fressen, ist das nicht weiter verwunderlich.«
    »Nein, da hast du wohl recht«, antwortete Tobias nachdenklich. Tanias Aussage bestätigte seine Theorie.
    Solange ich nicht sicher bin, kann ich den anderen nichts sagen … Heute Abend vor dem Schlafengehen werde ich der Sache auf den Grund gehen!

    Sie setzten ihren Marsch bis spät am Abend fort. Als sie das Nachtlager aufschlugen, packte Tobias nicht wie sonst erst seine eigenen Sachen aus, sondern kümmerte sich um Gus.
    Er löste die Gurte und nahm dem Hund die Satteltaschen, Decken, Seile, Flaschen und Stoffsäcke mit ihren Winterklamotten ab.
    Da stieß seine Hand gegen einen Arm.
    Tobias zuckte zusammen, aber erstaunt war er nicht.
    Er trat einen Schritt zurück und sagte:
    »Komm hervor. Ich weiß, dass du es bist.«
    Die anderen Pans wandten sich zu ihrem Freund um, der mit einem Haufen Ausrüstung sprach.
    »Geht’s dir gut, Tobias?«, fragte Tania.
    »Wir haben einen blinden Passagier«, erklärte er.
    »Was?«, rief Floyd.
    »Ich wusste, dass ich nicht gut genug gezielt hatte. Da stimmte irgendetwas nicht!«
    Matt stand auf und trat zu seinem Freund.
    Die Ausrüstung auf dem Rücken des Hundes begann sich zu bewegen, und mehrere Taschen fielen herab, bis eine Gestalt zum Vorschein kam.
    »Schon gut, ich ergebe mich«, sagte sie.
    »Ambre?«, murmelte Matt verblüfft.
    Die Jugendliche sprang von ihrem Hund. Ihr Haar war zerzaust, und sie war vollkommen durchgeschwitzt.
    »Ich hätte es ohnehin nicht länger ausgehalten. Drei Tage unter all den Sachen! Ich dachte schon, ich muss sterben!«
    »Was machst du hier?«, fragte Matt mit zorniger Stimme. Allerdings klang seine Wut nicht aufrichtig.
    »Du kannst uns nicht begleiten! Das ist viel zu gefährlich!«, rief Floyd. »Du bist … Du trägst das Herz der Erde in dir!«
    »Mich jetzt nach Eden zurückzuschicken, wo der Foltergeist hier in der Gegend herumstreicht, wäre noch viel gefährlicher. Ihr habt keine Wahl.«
    Matt schüttelte den Kopf. Der Starrsinn seiner Freundin brachte ihn zur Verzweiflung.
    Doch insgeheim freute er sich, dass sie da war.
    »Jeden Abend musste ich mich ins Gebüsch schleichen, bevor ihr Gus absattelt, ich habe inmitten von Dornen und Spinnweben geschlafen! Das hätte ich keine zwei Nächte mehr ausgehalten! Toby, wie hast du es rausgefunden?«
    »Du hast meine Pfeile umgelenkt!«
    »Stimmt.«
    »Meine Schüsse waren nicht genau genug. Ich wusste es. Daran musste ich heute den ganzen Tag denken. Es war so wie letzten Sommer. Ich schieße wild drauflos, und du lenkst meine Pfeile.«
    Amy trat zu Ambre und streckte ihr die Hand hin:
    »Dann danke ich dir, dass du dazu beigetragen hast, unser Leben zu retten. Ich bin jedenfalls froh zu wissen, dass du bei uns bist.«
    »Uns wird bald das Essen ausgehen«, brummte Floyd. »Wir hatten für sechs geplant, nicht für sieben.«
    »Ich habe zusätzliche Nahrung in Gus’ Taschen gepackt«, erwiderte Ambre.
    »Im Notfall müssen wir vielleicht auf den Hunden reiten, und wir haben nur sechs!«
    »Gus ist stark. Er kann Tobias und mich tragen.«
    Matt stellte sich zwischen Ambre und Floyd.
    »Lass sie«, unterbrach er die Diskussion. »Jetzt, wo sie hier ist, müssen wir das Beste draus machen.«
    Die anderen nickten, begrüßten Ambre und gingen wieder daran, ihre Sachen auszupacken und das Nachtlager zu richten.
    Matt und Ambre blieben

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