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Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Titel: Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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wäre mein Vater das Unterbewusstsein der Menschen, und meine Mutter –«
    »Das Bewusstsein! Einer Gesellschaft, die dem Untergang geweiht war. Aber ohne das Unterbewusstsein, das sie ergänzte, konnte sie zu keinem Gleichgewicht finden. Genauso wenig wie er. Mhm, vielleicht habe ich zu viele Stunden auf der Couch verbracht! Ich neige dazu, alles zu psychologisieren!«
    Matt überging den Scherz und vertraute ihr an, was ihm in diesem Moment durch den Kopf ging:
    »Dann war es vielleicht richtig, sie zu vereinigen. Vielleicht hat es sie gar nicht vernichtet.«
    »Sie haben wieder zu einem Gleichgewicht gefunden, Matt. Das ist jedenfalls meine Vermutung. Aber vielleicht waren sie zu hasserfüllt, um anschließend weiterleben zu können. Sie sind miteinander verschmolzen, haben vielleicht zu ihrer ursprünglichen Liebe zurückgefunden und sich dann im Kosmos aufgelöst.«
    »Vielleicht«, meinte Matt nachdenklich.
    »Jetzt müssen wir noch herausfinden, was der Sturm im Norden angerichtet hat. Was uns dort erwartet. Denn das dürfte nichts Gutes sein.«

    Die Kälte drang durch ihre Kleider, und sie rückten enger aneinander, um sich zu wärmen. Amy entfachte die Glut neu, indem sie darauf blies.
    Eine Stunde lang starrten die beiden in die Finsternis, die um sie herum herrschte, bis plötzlich etwas Schweres auf Matts Schulter herabsank.
    Amy war eingeschlafen.
    Er zog es vor, sie nicht aufzuwecken, und versuchte, seine Wachsamkeit zu verdoppeln. Aufmerksam spähte er auf der Suche nach der kleinsten Veränderung der Licht- und Schattenverhältnisse ins Dunkle. Gleichzeitig lauschte er angestrengt, obwohl er wegen der Kälte schlechter zu hören glaubte.
    Die Zeit verstrich.
    Die Glut war erloschen.
    Um nicht ebenfalls noch einzuschlafen, dachte Matt über seine Eltern nach. Plötzlich glaubte er, in der Ferne eine Bewegung auszumachen, einen schwarzen Fleck auf dem Meer aus Schnee, der in der Dunkelheit kaum zu erkennen war. Der Fleck schien sich bewegt zu haben, aber er war sich nicht sicher. Vorsichtig schob er Amy weg, stand auf und trat an die Balustrade des Turms.
    War es ein Tier?
    Ich sollte Amy wecken, sie könnte es mir sagen.
    Matt blieb noch eine Minute lang stehen. Er stützte sich auf die Brüstung und suchte die Umgebung mit dem Blick ab.
    Als er nichts weiter entdeckte, sagte er sich, dass er geträumt haben musste, und kehrte an seinen Platz zurück.
    Amy stöhnte im Schlaf und schmiegte sich an ihn. Matt war das kurz peinlich, dann fand er die Berührung angenehm. Die blonden Locken des Mädchens kitzelten sein Kinn.
    So blieben sie bis zum Ende von Matts Schicht sitzen. Dann übernahmen Chen und Floyd die Wache für den Rest der Nacht.
    Als sie schlafen gingen, blickte Amy ihn intensiv an. Sie schien auf etwas zu warten. Matt wünschte ihr eine gute Nacht und schloss die Tür seines Zimmers.
    Beim Einschlafen spukten ihm wirre Gedanken im Kopf herum. Er dachte an seine Eltern, an Ambre, an Amy, an die Foltergeister und an die seltsamen Wesen, die im Wald umherschlichen.
    Er wälzte sich lange im Bett hin und her, bis er endlich Schlaf fand.
    Einen unruhigen Schlaf.

    Am nächsten Morgen gruben sie gemeinsam die vier Leichen aus. Dabei gingen sie so lautlos wie möglich vor. Sie trugen die Toten zum Fort, und Matt nutzte seine Kraftalteration, um im gefrorenen Boden Gräber auszuheben.
    »Der fünfte Pan, der im Fort Dienst hatte, ist unauffindbar«, sagte Floyd.
    »Das ist vielleicht ein gutes Zeichen«, meinte Tania. »Er könnte den Angriff überlebt haben.«
    »Ich hoffe es.«
    »Weißt du, wie die Mitglieder der Garnison hießen?«, fragte Ambre Floyd.
    »Drei von ihnen kannte ich persönlich, Jon, Gavan und Michael. Wer die beiden anderen waren, weiß ich nicht.«
    »Ich kannte Jon«, sagte Amy. »Seine Leiche war nicht hier.«
    Tobias hob die Bretter hoch, in die er die Namen ritzen wollte.
    »Die der beiden Unbekannten lasse ich erst mal leer. Wir überprüfen ihre Namen in Eden, und der nächste Weitwanderer, der hier vorbeikommt, kann sie dann einritzen.«
    Nachdem sie ein paar Abschiedsworte für ihre verstorbenen Kameraden gesprochen hatten, machten sich die sieben Pans daran, ihre Hunde zu bürsten, ihre Stiefel zu fetten und nachzusehen, was ihnen noch an Lebensmitteln blieb.
    Amy kam zu Matt und schlug ihm vor, ihr Versprechen einzulösen und ihn zu dem großen Felsen zu führen, von dem man einen guten Ausblick hatte, während die anderen weitermachten. Sie ritten auf Plusch und

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