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Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Titel: Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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Kraftalteration und brach es mit einem Ruck.
    Jon zeigte keinen Schmerz. Stattdessen griff er hastig mit der anderen Hand nach dem Kopf seines Opfers und beugte sich weiter vor, um ihm sein tödliches Gift einzuflößen.
    Matt hieb wild mit dem Griff seines Schwerts auf ihn ein.
    Ein Schlag traf mit einem Krachen auf Jons Kopf. Das brachte den Angreifer aus dem Konzept, und so konnte Matt ihn mit einem Stoß vor das Brustbein wegschubsen. Aber im nächsten Augenblick stand Jon wieder vor Matt, der seine Klinge durch die Luft pfeifen ließ.
    Ein Sprühregen aus dunkelroten Tropfen benetzte den Schnee.
    Auf Jons Hals erschien ein rötlicher Streifen. Plötzlich kippte sein Kopf nach hinten, und schwarzes Blut floss seine Kehle hinab.
    Mit einem wütenden Tritt in den Magen stieß Matt Jon in den Graben, wo er lautlos liegen blieb.
    In diesem Moment stieß Amy, die von zwei Angreifern in die Zange genommen wurde, einen verzweifelten Schrei aus. Von Pusteln bedeckte graue Hände streckten sich nach ihr aus.
    Zwei gefiederte Schäfte trafen einen der Angreifer in den Rücken. Tania und Tobias hatten im selben Moment aus nächster Nähe einen Pfeil abgeschossen. Amy riss ihr Beil in die Höhe, eher zu Verteidigungszwecken als zum Angriff. Ihr zweiter Gegner zog ein Messer, packte sie mit der einen Hand am Kragen und zielte auf ihr Herz. Floyd trennte den Arm des Monsters mit einem Schwerthieb ab. Er hatte so viel Kraft in den Schlag gelegt, dass ihn der Schwung vor die Füße der Kreatur beförderte.
    Der gruselige Pan wollte ihn gerade an den Haaren packen, als er urplötzlich in die Luft aufstieg. Wie Papierdrachen, die von einer heftigen Böe erfasst werden, hoben die vier verbliebenen Kreaturen ab, fortgetrieben von Ambre und ihrer durch das Herz der Erde verstärkten Alteration.
    Ihre Körper verschwanden über den Baumwipfeln und fielen weit weg im Wald wieder zu Boden.
    Tobias und Chen starrten ihnen mit offenem Mund nach.
    Doch die zwei von Pfeilen durchsiebten Ungeheuer erhoben sich schon wieder wankend, gefolgt von Jon. Und das, obwohl ihre Wunden tödlich waren. Kein menschliches Wesen wäre in der Lage gewesen, nach so schweren Verletzungen wieder aufzustehen.
    »Alle auf die Hunde!«, schrie Matt.
    Eine Wolke aus schwarzem Rauch verfehlte nur knapp Lady, die Hündin, die Tania trug und ganz am Ende der Kolonne lief, dann galoppierten sie davon.
    Die Hunde hetzten über kaum sichtbare Pfade, die sich zwischen den Steinblöcken und Tannen hindurchschlängelten.
    Bald hatten sie die Monster abgehängt.
    Die Hunde rannten fast eine Stunde im selben Tempo weiter durch den Schnee, und sogar als die Pans versuchten, sie zu zügeln, weil sie fürchteten, dass sich die Tiere zu sehr verausgabten, weigerten sie sich zu gehorchen. Sie schienen zu spüren, wie groß die Gefahr war, der sie nur knapp entronnen waren, und es war, als wollten sie möglichst viel Abstand zwischen sich und diese Bedrohung bringen.
    Als sie endlich atemlos und mit hängender Zunge stehen blieben, leckten sie nur rasch ein wenig Schnee und trotteten dann gleich weiter. Die Pans waren abgestiegen und liefen jetzt neben ihnen her.
    »Ist es noch weit zu der Brücke?«, fragte Matt.
    Nach einer halben Stunde hatte Amy aufgehört zu zittern, aber sie war noch immer völlig verängstigt und verstört von dem brutalen Angriff.
    »Vielleicht noch zehn Kilometer«, antwortete sie abwesend.
    »Dann mal los.«
    »Glaubst du, sie können uns einholen?«, fragte Tobias besorgt. »Sie bewegten sich unheimlich schnell!«
    »Aber die Hunde sind trotzdem schneller. Ich bin mir sicher, dass wir sie abgehängt haben. Allerdings habe ich keine Ahnung, wie ausdauernd sie sind. Sollten sie ununterbrochen marschieren können, auch nachts, werden sie uns irgendwann einholen.«
    »Wenn sie keine Pausen brauchen, bedeutet das, dass sie nicht menschlich sind …«
    »Hast du sie nicht gesehen? Das sind keine Menschen mehr!«
    »Aber es war Jon.«
    »Nein! Er war … von etwas anderem besessen. Deshalb konnte ich ihm auch die Kehle durchschneiden. Ich wusste, dass es nicht mehr der Junge war, den ich gekannt habe.«
    »Bravo«, meinte Tania mürrisch. »Ich hätte das nicht gekonnt. Ich habe einen Pfeil abgeschossen, ohne zu wissen, auf was ich zielte, aber wenn ich sein Gesicht gesehen hätte …«
    Matt ließ sich keine Regung anmerken. Innerlich war er jedoch völlig am Ende. Das Ganze war sehr schnell gegangen, er hatte sich von der Angst und dem Adrenalin des

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