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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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Boden.
    Plusch kämpfte um ihr Leben.
    Sie erwischte einen Schattenfresser im Flug und schmetterte ihn gegen einen Felsen. Um sie herum häuften sich die Kadaver, aber dennoch stürzten sich immer mehr Gestalten auf sie.
    Plötzlich richtete sich eines der Ungeheuer auf seinen Krallen auf. Die Falten auf seiner Stirn glitten zur Seite und offenbarten ein weißes Auge, das mehrere grelle Blitze auf die Hündin abfeuerte, um ihren Schatten hervortreten zu lassen.
    Plusch zerfetzte das Gesicht einer Kreatur und wandte sich dem Blitzer zu. Ihre Lefzen hoben sich und entblößten ihre beeindruckenden Zähne.
    Die Schattenfresser zogen sich zusammen wie ein einziger Muskel. Gleich würden sie zum entscheidenden Angriff übergehen.
    Horace packte Matt bei der Schulter.
    »Los, weg hier. Du kannst nichts für sie tun, komm jetzt. Wenn du nicht überlebst, wäre ihr Opfer sinnlos.«
    Matt ließ sich mitziehen. Dabei schrie alles in ihm danach, sein Schwert zu zücken und auf die Wiese zu rennen, um so viele Schattenfresser wie möglich zu massakrieren. Bis zur Erschöpfung, bis auch er selbst sterben würde.

    In den schmalen Gängen stank es bestialisch. Gelbliche Wurzeln hingen wie Tentakel von den Decken herab und verhakten sich in den Haaren und Taschen. Es war unmöglich zu reiten. Jeder rannte, so schnell er konnte, Tobias mit seinem Leuchtpilz voraus, gefolgt von Chen, der die Armbrust im Anschlag hatte. Diejenigen, die ganz hinten liefen, sahen fast gar nichts, und Matt vertraute Gus’ Nase.
    Wenn sie eine Abzweigung erreichten, entschied sich Tobias jedes Mal für den Weg, der ihm nach Norden zu führen schien.
    Aber nach einer halben Stunde waren sie an so vielen Gabelungen und Kreuzungen vorbeigekommen, dass sie alle Hoffnung verloren, je wieder an die Oberfläche zu gelangen, bevor die Schattenfresser sie schnappten.
    Vielleicht konnten diese Wesen riechen, dass sich Menschen in ihrem Bau befanden?
    Endlich fand Tobias einen Gang, der steil anstieg. Es wurde immer wärmer, und sie hatten ihre Wasservorräte schon fast leer getrunken, als sie zu einer riesigen Höhle kamen, in der es noch stärker nach Schimmel stank.
    Tobias hob seinen Leuchtpilz. Da erblickten sie ein endloses Feld mit durchsichtigen Kugeln. Abertausende von weißen Bällen lagen auf dem Boden.
    »Sind das diese Pilze, die so stinken?«, fragte Horace ächzend.
    »Das sind keine Pilze«, verbesserte ihn Ben. »Das sind Eier.«
    Bei diesen Worten wichen alle unwillkürlich einen Schritt zurück.
    Sie waren in der Brutkammer der Schattenfresser gelandet.
    »Ich schlage vor, dass wir umkehren«, meinte Chen.
    »Hast du vergessen, welchen Steilhang wir gerade hinter uns haben?«, erwiderte Horace. »Der Ausgang ist gleich da oben! Ich sage euch, wir müssen da durch.«
    Ben nickte:
    »Wir müssen weiter! Ich gehe voraus, wenn ihr wollt.«
    Er übernahm zusammen mit Tobias die Führung, und sie tappten vorsichtig zwischen den Eiern hindurch, die so groß wie Basketbälle waren. Die Hunde musterten die Kugeln unruhig und mit angelegten Ohren.
    Matt bildete wieder das Schlusslicht. Er sah nicht viel und stellte sich darauf ein, beim kleinsten Knacken einer Schale sofort das Schwert zu zücken.
    Plötzlich blieben vor ihm alle stehen. Er musste sich an Gus festhalten, um nicht rücklings in die Eier zu fallen.
    Er beugte sich vor, um zu sehen, was ihnen den Weg versperrte, und schreckte sofort wieder zurück. Ein Schauer des Ekels lief ihm über den Rücken.
    Tobias’ Pilz beleuchtete den öligen Bauch eines mehrere Meter hohen Geschöpfs, das Eier legte. Es hatte lange, von einem Chitinpanzer umgebene Beine, fast wie eine gigantische Termite. Das, was wohl sein Kopf war, fuhr zu den Pans herum, und seine riesigen Mandibeln öffneten sich.
    Von fern hallte ein vielstimmiger Schrei durch die Gänge, und Matt erinnerte sich an seine erste Begegnung mit den Schattenfressern, bei der er den Eindruck gehabt hatte, dass sie telepathische Fähigkeiten besaßen. Beim Anblick dieses Monsters fragte er sich nun, ob es nicht vielmehr ein gemeinsamer Geist war – Hunderte von Wesen, die von ein und demselben Gehirn gesteuert wurden.
    Dann war dieses Legeungeheuer womöglich das Zentrum ihres Denkens, das Herz ihrer Gemeinschaft.
    Matt sah, wie Chen seine Armbrust hob.
    Konnten sie die Schattenfresser auslöschen, indem sie den Sitz ihres Denkvermögens zerstörten?
    Matt bezweifelte es. In den vergangenen Monaten hatte er genug erlebt, um zu wissen, dass die

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