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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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seiner Beruhigung.
    Nach einer Stunde zeigten die Hunde erste Müdigkeitserscheinungen, sie griffen weniger energisch aus und stolperten immer häufiger. Matt hob die Hand, um die Kolonne anzuhalten, und saß ab.
    »Es hat keinen Sinn weiterzulaufen, die Hunde bringen sich noch um. Wir müssen ein Stück zu Fuß gehen, damit sie wieder Kraft schöpfen können.«
    »Und was ist mit der Horde?«, fragte Chen ängstlich.
    »Wir haben einen ordentlichen Vorsprung herausgearbeitet, der hoffentlich für zwei oder drei Stunden ausreicht. Bis dahin werden wir marschieren, und zwar flott!«
    Sie aßen und tranken im Gehen. Ben presste sich oft die Hand auf den Bauch, doch trotz seiner schweren Verletzungen hielt er tapfer den Anschluss und beklagte sich nicht.
    Neils Tod ließ ihre eigenen Schmerzen in den Hintergrund treten.
    Hinter ihnen erklang seit einiger Zeit kein Kreischen mehr, was Matt nervös machte. Es wäre ihm lieber gewesen, ihre Verfolger orten zu können. Sollten sie noch schneller gehen und sich dabei vollends verausgaben?
    Sobald die Hunde sich wieder halbwegs erholt hatten, ritten sie eilig weiter.
    Bis zum Abend wechselten sie mehrmals zwischen Galoppieren und Marschieren. Sie hielten erst inne, als das Licht so weit abgenommen hatte, dass sie kaum noch die Hand vor Augen sahen.
    Tobias schlug vor, seinen Leuchtpilz zu benutzen, doch Matt lehnte ab. Er befürchtete, damit in der kahlen Landschaft weithin erkennbar zu sein. In der Hoffnung, genug Abstand zwischen sich und die Horde gelegt zu haben, plädierte er dafür, das Nachtlager aufzuschlagen.
    Sie schliefen dicht aneinandergedrängt, die Waffen griffbereit. Die Hunde legten sich wie immer schützend im Kreis um sie.
    Matt war schon vor Morgengrauen wach. Er aß etwas Zwieback und belud die Hunde, während die anderen Pans sich müde aufrappelten.
    Die Horde hatte sie während der Nacht nicht eingeholt.
    Matt zurrte gerade die Riemen einer Tasche auf Pluschs Rücken fest, da ertönte der gellende Schrei eines Seelenlosen. Sie zuckten zusammen. Er war ganz nah, kaum einen Kilometer entfernt.
    Fieberhaft rollten sie ihre Schlafsäcke zusammen und sprangen auf ihre Hunde. Ein zweiter Seelenloser antwortete etwas weiter entfernt, dann ein dritter. Sie verständigen und sammeln sich, dachte Matt, sobald einer von ihnen die Beute aufgespürt hat.
    Sie mussten los. Die Horde machte vermutlich niemals halt, nicht einmal nachts, und der Abstand, den sie auf den Hunderücken gewannen, schrumpfte in den Ruhepausen wieder.
    Aber anders ging es nicht, sonst riskierten sie das Leben der Hunde und damit auch ihr eigenes.
    Die Hunde rannten weiter gen Norden. Chen und Tobias ritten am Ende der Kolonne, um sie notfalls mit ihren Pfeilen zu decken. Die Angst, erwischt zu werden, schnürte ihnen die Kehle zu, aber um die Tiere zu schonen, liefen sie wie am Vortag von Zeit zu Zeit nebenher, bevor sie wieder in voller Geschwindigkeit weiterritten.
    Matt und Ben blickten sich immer wieder um, sahen aber nichts.
    Am Abend zwangen sie sich, so lange zu gehen, bis sie nicht mehr konnten. Nachdem erst Horace und dann Tobias in der Dunkelheit über Wurzeln gestolpert und nur mit Mühe wieder auf die Beine gekommen waren, gab Matt wohl oder übel das Signal zum Anhalten, und sie schlugen ihr Lager auf.
    Sie schlummerten unruhig und brachen schon vor Tagesanbruch wieder auf.
    Kurz vor Mittag führte der Pfad in scharfen Serpentinen einen Steilhang hinauf, von dem aus man einen Großteil der Ebene von Wyrd’Lon-Deis überblicken konnte. Da hörten die Pans im Wald unter sich das Brüllen der Horde. Sie schien relativ weit entfernt zu sein, doch offenbar hatte sie gerade wieder ihre Fährte aufgenommen.
    Matt fragte sich, wie viele Tage sie noch würden fliehen müssen, bis sie die Felsen von Henok erreichten, aber schon am frühen Nachmittag tauchte die gigantische Talsperre als verschwommene Linie am Horizont auf. Noch ein paar Stunden im Galopp, und sie würden diese natürliche Grenze erreichen, vielleicht noch vor Einbruch der Nacht.
    Während er das Felsmassiv bewundernd betrachtete und überlegte, wie sie es überwinden sollten, schrien die Seelenlosen erneut.
    Was für entsetzliche Wesen!
    Plötzlich hatte Matt eine Idee.
    In seinem Kopf wuchs ein Plan heran, ein sehr gewagter Plan.
    Ein geradezu selbstmörderischer Plan.
    Aber genau besehen war es der einzige Weg, der Horde zu entkommen und zu ihren Freunden im Norden zurückzukehren, um die große Schlacht

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