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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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der Oberfläche riesige Raubtiere befanden.
    Ambre leerte ihre letzte Flasche.
    Jetzt war es aus.
    Wie lange würden sie noch durchhalten? Einen Tag? Zwei vielleicht?
    Nein, er nicht mehr, Pfauenauge ist schon ganz benommen. Er kann seine Bewegungen kaum noch koordinieren!
    Wie um ihren Eindruck zu bestätigen, wurde Pfauenauge plötzlich von einer Windböe erfasst, geriet ins Trudeln und konnte nur mit größter Mühe einen Absturz verhindern.
    Ambre musste dringend einen Landeplatz finden, ob das nun das Große Nest war oder nicht. Jetzt ging es ums nackte Überleben.
    Kurz vor Mittag flog Pfauenauge große Kreise und reagierte nicht auf Ambres Lenkversuche.
    Auf einmal lief ein Zittern durch seinen Körper, und seine Flügel sanken, bis sie von der unsichtbaren Strömung getragen wurden. Eine Weile schwebte er still dahin.
    Ambre fand ihn außergewöhnlich steif, bis ihr ein schlimmer Gedanke kam. Sie ruckte einige Male an den Zügeln. Ohne Ergebnis. Dann verpasste sie ihm mehrere Tritte mit den Fersen, in der Hoffnung, ihn aufzuwecken.
    Aber Pfauenauge hatte alles gegeben.
    Er war im Flug gestorben.
    Erschrocken klammerte sich Ambre an den toten Körper, der beim nächsten Windstoß abstürzen würde.
    Es dauerte nicht lang. Eine heftige Seitenbö erfasste den Schmetterling, ein Flügel knickte um, er kippte nach vorn und raste im Sturzflug auf das Trockene Meer zu.
    Ambres Knöchel traten hervor, so sehr klammerte sie sich an den Sattel. Noch saß sie.
    Aber der Aufprall würde schrecklich sein.
    Im Wind breiteten sich die Flügel von Pfauenauge noch einmal aus und bremsten den Fall ein wenig ab.
    Ambre flog in hohem Bogen aus dem Sattel.
    Sie plumpste auf die Blätter, die sie sofort verschluckten. Nur ein kleines Loch zeugte noch von dem, was gerade geschehen war.
    Dann schloss sich auch dieses Loch.

46. Engel mit knöchernen Gesichtern
    I hre Lippen waren ganz trocken.
    Ambre hatte Durst. Die Blutergüsse und Schürfwunden an ihren Armen und ihrer Hüfte waren ihr egal; sie wollte einfach nur Wasser. Sie konnte an nichts anderes denken.
    Nach dem Absturz hatte sie sich von Ast zu Ast hochgekämpft, bis sie wieder Tageslicht sah. Pfauenauge lag mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Blättermeer.
    Die Sonne trommelte auf ihre Schläfen wie ein Paukenorchester.
    Sie wusste nicht mehr, wie lange sie schon hier saß und auf ein paar Tropfen Regen wartete.
    Verloren inmitten dieses unendlichen Ozeans wurde ihr bald klar, dass niemand sie finden würde. Sie musste eine Entscheidung treffen, bevor der Durst sie um den Verstand brachte.
    Wenn sie in die Abgründe des Blinden Waldes hinabstieg, um dort nach Wasser zu suchen, wäre jede Chance dahin, zu den Chloropanphyllikern zu gelangen. Und wenn sie es tatsächlich bis zum Grund schaffen sollte, ohne im Maul einer schrecklichen Kreatur zu landen, was dann? Ambre hatte nicht viel Ausrüstung dabei, keine Waffe außer einem langen Messer und nicht genug zu essen, um eine solche Erkundungstour durchzustehen.
    In die Tiefe zu gehen bedeutete, ihr eigenes Todesurteil zu unterschreiben.
    Ich habe solchen Durst …
    Sie konnte nur noch auf wundersame Hilfe hoffen.
    Unmöglich, hier sieht mich niemand …
    Da kam ihr eine ziemlich verwegene Idee: Sie könnte ein Feuer anzünden, um die Chloropanphylliker durch den Rauch auf sich aufmerksam zu machen.
    Und wenn ich dadurch den ganzen Wald in Brand setze? Nein … das Blätterwerk ist zu dicht, darunter könnte sich niemals ein Feuer ausbreiten.
    Einen anderen Ausweg sah sie nicht.
    Sie löste den Ledersattel vom Körper des Schmetterlings und drehte ihn um. Dann schichtete sie einige junge Äste auf, die noch ganz grün waren.
    Wenn ich das Feuer ankriege, erzeugen sie viel Rauch!
    Ambre wühlte in ihrem Rucksack nach einer Schachtel Zündhölzer und fand dabei eine Flasche mit Laternenöl. Da bekam sie gleich wieder bessere Laune.
    Sie goss das Öl über die Äste und riss ein Zündholz an, das sie an das durchtränkte Holz hielt.
    Eine dicke weiße Rauchfahne stieg alsbald in den Himmel auf. Ambre achtete sehr darauf, dass ihr kleines Feuer nicht ausging, aber die jungen Äste waren zu grün, und sobald der Rauch stärker wurde, erstickte er die Flammen, so dass Ambre bald die ganze Ölflasche geleert hatte.
    Ich bekomme keine zweite Chance!
    Sie blies sachte, um die kleinen Äste zum Glühen zu bringen.
    Schließlich musste Ambre einsehen, dass das Feuer keine zehn Minuten weiterbrennen würde, wenn sie einschlief.
    Ich

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