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ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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weiß …«, murmelte Matt. »Aber so viel Zeit werden wir leider nicht haben. Wir müssen einen anderen Ausweg finden.«

    Am frühen Nachmittag, nachdem Ambre ihre »Sprechstunden« hinter sich gebracht hatte, traf sich die Gemeinschaft der Drei in der wissenschaftlichen Bibliothek im obersten Stock des Kraken. Ambre wanderte auf der Galerie hin und her und überflog die Buchrücken. Unten saßen Matt und Tobias auf den Bänken und diskutierten.
    »Ich glaube genauso wenig, dass Travis der Verräter ist«, protestierte Tobias.
    »Wir müssen ihn überwachen«, schlug Matt vor.
    »Und wenn er es nicht ist?«
    »Er ist der Einzige aus der Expedition, bei dem wir nicht sicher sind. Alle anderen können wir ausschließen.«
    Tobias wirkte nicht überzeugt. Von der Galerie aus mischte sich Ambre in das Gespräch ein, ohne von dem Buch aufzusehen, in dem sie blätterte.
    »Und wenn der Verräter nicht bei der Expedition dabei war?«
    »Wie konnte er dann den Zyniks die Botschaft zukommen lassen?«, erwiderte Matt.
    »Das ist die Frage, die wir uns stellen müssen! Wie kommunizieren sie?« Sie stellte das Buch zurück und stieg über die Leiter zu ihren Freunden hinab. »Er könnte den Zettel beispielsweise in Pluschs Gespann versteckt haben. Dann hätten die Zyniks uns nur zu beobachten brauchen, bis wir die Hündin allein lassen, um sich die Nachricht zu holen.«
    Matt schüttelte den Kopf.
    »Plusch würde die Zyniks um nichts in der Welt an sich heranlassen.«
    »Woher sollen wir das wissen? Vielleicht hat sie keine Angst vor ihnen.«
    »Plusch ist wahnsinnig intelligent.«
    Ambre zuckte mit den Schultern.
    »Mag sein. Das war ja auch nur ein Beispiel. Wir müssen darüber nachdenken, wie er uns und die Expedition nutzen konnte, um eine Nachricht in die Stadt zu schmuggeln. Durch seine Methode wird sich der Täter kenntlich machen.«
    »Du redest wirklich wie eine Erwachsene«, sagte Tobias grinsend.
    Ambre warf ihm einen bösen Blick zu.
    »Ich hatte mir überlegt, die Schrift aller Pans auf der Insel mit der in dem Drohbrief zu vergleichen, aber das würde ewig dauern!«, sagte Matt missmutig.
    »Wenn er nicht allzu dumm ist, hat er seine Schrift verstellt«, entgegnete Ambre. »Dazu bräuchte man einen Experten.«
    Matt stand auf und zeigte auf Tobias:
    »Ab jetzt kümmern wir uns beide darum, den Verräter zu identifizieren. Währenddessen musst du die geschicktesten Pans um dich scharen, Ambre, und mit ihnen trainieren, damit ihr eure Kräfte zu beherrschen lernt. Ihr müsst so schnell wie möglich einsatzbereit sein. Falls man uns angreift, will ich den Eindringlingen wenigstens einigen Widerstand entgegensetzen können.«
    Nach der Besprechung gingen Tobias und Matt an das südliche Ufer angeln. Sosehr er sich auch den Kopf zerbrach, Matt kam in seinen Überlegungen einfach nicht weiter. Er gelangte zu dem Schluss, dass sie als Erstes herausfinden mussten, wie der Verräter die Zyniks zum ersten Mal getroffen hatte. War er ihnen über den Weg gelaufen, bevor er auf die Insel gekommen war? Oder erst viel später, bei einer Expedition oder einem Ausflug zum Beerensammeln? Matt war überzeugt, dass die erste Kontaktaufnahme schon lange her sein musste. Dann waren sie in Verbindung geblieben, bis die Zyniks sich organisiert und einen Trupp von hundert Mann in die Nähe der Insel geschickt hatten. Ihr Territorium lag irgendwo im Südosten, einen wochen- oder gar monatelangen Fußmarsch entfernt … Als er mit Tobias über seine Vermutungen sprach, erfuhr er, dass fast jeder Pan schon mindestens einmal die Insel verlassen hatte, aus welchen Gründen auch immer. Es war also unmöglich, ihre Suche unter diesem Kriterium einzugrenzen. Sie fingen einige dicke Fische, die sie in einen Eimer warfen. Eine Weile blieben sie beide in ihre Gedanken versunken, bis Tobias auf Matts zerschundenes Gesicht zeigte.
    »Tut das nicht sauweh?«
    »Ein bisschen. Es brennt. Am schlimmsten ist es, wenn ich lächle.«
    »Schon seltsam, dass die Fledermäuse auf dich losgegangen sind, findest du nicht?«
    Matt erschauderte.
    »Allerdings.«
    »Glaubst du, dass sie jetzt jede Nacht da sind und wir nie mehr nach Einbruch der Dunkelheit rausgehen können?«
    Matt verzog das Gesicht. Er umklammerte den Griff seiner Angel, ehe er zögernd antwortete.
    »Weißt du, ich träume sonderbare Sachen, seit ich hier bin. Ich träume von … einem rätselhaften Wesen, das mich verfolgt. Es ist von Schatten umringt, fast wie der Tod, aber das trifft es

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