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ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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auch nicht ganz, es ist fast noch schlimmer. Ich spüre, dass es Unheil bringt und unerbittlich ist vor Zorn. Seine bloße Anwesenheit verbreitet Angst und Schrecken. Und es, oder vielmehr er, hat mir seinen Namen genannt: der Torvaderon.«
    »Der Torvaderon?«, wiederholte Tobias. »Was ist denn das für ein Name!«
    »Na ja, auf jeden Fall jagt er mich, und … Wie soll ich dir das erklären? Ich weiß, dass es nicht nur ein Traum ist, sondern wirklich passiert. Erinnerst du dich an die Stelzenläufer in New York?«
    »Na klar! Wie könnte ich die vergessen?«
    »Ich vermute, dass er dieser Jemand ist, der sie auf die Suche nach mir geschickt hat. Aber er erscheint nur als unförmige Gestalt, wie ein riesiger Schatten.«
    »Moment mal!«, rief Tobias. »Die Pan-Gemeinschaft im Norden wurde doch neulich von einer mysteriösen ›schwarzen Gestalt‹ angegriffen. Das könnte dieser Torvaderon sein!«
    »Genau das habe ich mir auch gedacht. Und dann diese Fledermäuse. Ich habe sie ja schon mal von meinem Fenster aus beobachtet. Damals kam es mir so vor, als wollten sie in eine der Villen eindringen, um sich auf die Bewohner zu stürzen, aber im Nachhinein frage ich mich, ob sie nicht jemanden suchten. Seit der Attacke gestern Nacht habe ich das dumpfe Gefühl, dass sie meinetwegen hier sind. Es sind Nachtwesen, genauso wie der Torvaderon. Nach unserer Flucht hatte er meine Spur verloren, aber jetzt hat er mich wieder ausfindig gemacht!«
    »Glaubst du, dass die Fledermäuse seine – wie nennt man das noch – seine Späher sind?«
    »Scheint so. Warum hätten sie sich sonst davongemacht, als die Mädchen aus der Hydra angelaufen kamen? So hätten sie doch noch mehr Opfer gehabt! Also nehme ich an, dass er sich der Insel nähert und wir neben den Zyniks auch noch den Torvaderon am Hals haben.«
    Tobias starrte seinen Freund mit offenem Mund an, als wagte er nicht auszusprechen, was er dachte.
    »Du meinst …«, murmelte er, »… dass du den Torvaderon am Hals hast.«
    Matt sah ihn an und nickte dann bekümmert.
    »Ich bin jedenfalls immer bei dir«, sagte Tobias voller Inbrunst. »Ganz egal, was passiert. Ich lasse dich nicht hängen. Und wenn es darum geht, diesem … Ding einen Pfeil zwischen die Augen zu schießen, kannst du auf mich und meine Treffsicherheit zählen!«
    Es gelang ihm, seinem Freund ein Lächeln abzuringen.
    »Stimmt, mit dir und deinem Bogen an meiner Seite habe ich nichts zu befürchten. Wahrscheinlich erledigst du eher mich als das Monster!«
    Ihr halbherziges Lachen blieb ihnen im Hals stecken, als der Rücken eines unglaublich langen Fisches die Wasseroberfläche streifte und erst nach mehreren Sekunden wieder abtauchte.
    »Hast du das gesehen?«, rief Tobias aufgeregt. »Wie lang war der? Mindestens fünf oder sechs Meter! Wahnsinn!«
    Instinktiv ging er auf Abstand zum Wasser.
    »Die Natur hat sich verwandelt«, stellte Matt fest. Er klang eher verbittert als ängstlich. »Dieser … Impuls hat die Pflanzen und Tiere so tiefgreifend verändert, dass sie wieder eine Chance gegen den Menschen haben. Jetzt sind wir da draußen überhaupt nicht mehr an der Spitze der Nahrungskette. Die Erde hat wohl gemerkt, dass wir in unserem Ehrgeiz zu weit gegangen sind und dass sie unserer Spezies zu viel Potenzial mitgegeben hat. Ihren Fehler hat sie jetzt wieder korrigiert.«
    »Du müsstest dich mal hören, wie du redest! Vor sechs Monaten hätten wir nie im Leben solches Zeug gesagt. Irgendwie sind wir intelligenter geworden.«
    »Reifer, meinst du?«
    »Ja, genau. Wir sind gezwungen, allein zurechtzukommen und uns zu organisieren, um zu überleben. Dabei haben wir uns angepasst und weiterentwickelt, sogar in unserer Sprache, finde ich.«
    Matt nickte und blickte in ihren Eimer.
    »Wir haben genug Fische gefangen. Komm, wir gehen zum Kraken zurück.«
    »Vielleicht sollten wir mit Carmichael darüber sprechen?«, schlug Tobias vor und stand auf. »Er ist alt und erfahren. Er kann uns bestimmt einen Rat geben, wie wir den Verräter entlarven können und was es mit diesem … Torvaderon auf sich hat.«
    »Er weiß darüber nicht mehr als du und ich, also lass ihn damit besser in Ruhe. Und wir haben ja gesehen, wohin es führt, wenn Erwachsene Probleme lösen!«, sagte Matt und zeigte auf die Landschaft um sie herum.

    Am frühen Abend unterhielten sie sich kurz mit Mitch, dem Zeichner, der gerade von der Brücke kam, wo er eine Skizze des Ufers angefertigt hatte. Mitch hatte noch nichts von dem

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