ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)
ahnen, dass er nicht länger warten darf. Je mehr Tage vergehen, desto mehr Pans sind in der Lage, ihre Kräfte zu steuern. Wenn du mich fragst, wird er den Zyniks schon sehr bald das Zeichen zum Angriff geben.«
»Dazu muss er die Insel verlassen können. Weißt du, wann die nächste Beerensuche stattfinden soll?«
»Demnächst, fürchte ich.«
»Wir müssen es so einrichten, dass nur Leute mitdürfen, denen wir vertrauen.«
»Das wird den Verräter noch misstrauischer machen. Irgendwie wird er sich schon davonschleichen!«
Matt seufzte. Ambre hatte nicht unrecht. Die Lage war äußerst kritisch. Sie mussten den Spitzel so schnell wie möglich überführen. Aber wo sollten sie anfangen? Wie kommuniziert er mit den Zyniks? , fragte sich Matt. Die drei Soldaten, die wir belauscht haben, hatten eine Botschaft von ihm erhalten … Er war von der Insel gegangen …
Matt fuhr auf und klatschte in die Hände.
»Mann, bin ich ein Idiot!«, rief er. »Es ist so offensichtlich, dass ich gar nicht daran gedacht habe! Der Verräter hat natürlich an unserer Expedition teilgenommen, um den Zyniks die Botschaft zuzustecken! Wer war dabei? Wir drei, Doug, Arthur und Sergio. Die können wir ausschließen. Wenn es sich um jemanden aus Dougs Bande handeln würde, hätte er schon längst Zwietracht gesät und den alten Mann verraten, um uns in die Enge zu treiben. Wen hatten wir noch?«
»Travis und Gwen«, sagte Ambre. »Gwen ist meine Freundin. Ich weiß, dass sie nie etwas Böses tun würde.«
»Bist du sicher? Würdest du dafür deine Hand ins Feuer legen?«
Ambre dachte nach und sagte:
»Absolut.«
Matt nickte. Ihre Überzeugung reichte ihm. Blieb also noch Travis, der Rotschopf. Er wirkte manchmal etwas trottelig, brachte sich aber eifrig in die Gemeinschaft ein und packte immer mit an, wenn es um das Wohl und die Sicherheit der Inselbewohner ging. Travis war ein Bauernsohn, erinnerte sich Matt. Ein Junge, der mit Werten aufgewachsen war wie Fleiß, Hilfsbereitschaft, Respekt. All das passte nicht wirklich zu dem Bild, das er sich von einem Verräter und Attentäter machte. Sollte er der Schuldige sein, dann war er ein außergewöhnlich guter Schauspieler.
»Travis? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen«, gestand er.
»Überleg mal, er war der Erste, der sich freiwillig gemeldet hat. In der Stadt hat er sich mit Tobias zusammengetan, und Tobias erzählte ja, dass sie sich zwischendurch getrennt haben. Es könnte also stimmen.«
Matt massierte sich den Kopf. Ihm tat der Schädel weh.
»Ich weiß nicht recht. Ich glaube trotzdem nicht daran«, sagte er.
Ambre kam mit einem strahlenden Lächeln zu seinem Bett zurück und setzte sich neben ihn. Matt fühlte sich gleich viel besser.
»Willst du eine gute Nachricht hören?«, fragte sie.
»Schieß los.«
»Es kommt mir so vor, als könnte ich schon beinahe einen Stift bewegen. Ganz klappt es noch nicht, aber ich spüre, dass ich ganz nah dran bin!«
»Super! Und gibt es bei den anderen auch schon erste Ergebnisse? Bei Sergio sieht es ganz gut aus, oder?«
»Stimmt. Wenn er sich konzentriert, kann er sofort Feuer schlagen. Bis jetzt muss er dafür immer noch zwei Gegenstände aneinanderreiben, aber ich denke, dass er demnächst nur durch Gedankenkraft Funken erzeugen kann. Bill, der Junge, der mit den kleinen Wasserstrudeln spielt, ist sehr begabt. Und Gwen ist meiner Meinung nach nicht mehr weit davon entfernt, gezielt elektrische Entladungen zu erzeugen, auch wenn sie noch sehr schwach sind. Im Schlaf funktioniert es ja schon. Und was ist mit dir? Nimmst du Veränderungen in deinem Körper wahr?«
Matt wagte es nicht, ihr zu sagen, dass die erstaunlichsten Umwälzungen bei ihm dann stattfanden, wenn sie in der Nähe war.
»Ich spüre nichts, aber trotzdem … Vor ein paar Monaten kam mir mein Schwert noch tonnenschwer vor, jetzt finde ich es total leicht. Ich merke auch, dass ich bei körperlicher Anstrengung nicht so schnell müde werde wie die anderen, zum Beispiel wenn ich Treppen hochsteige oder laufe. Aber ich stelle nur fest, dass ich stärker werde, im Einzelnen nehme ich keine Veränderung an mir wahr.«
»Wenn wir doch ein wenig Zeit gewinnen könnten, ehe uns die Zyniks angreifen! Ich bin überzeugt, dass wir bald in der Lage wären, sie abzuwehren, schließlich hat die Insel ja schon einen natürlichen Schutzwall. Und wenn wir es schaffen, unsere verschiedenen Alterationen zu beherrschen, sind wir unbesiegbar!«
»Ich weiß, ich
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