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ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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ebenfalls schneller. Er stürmte los.
    Die ersten Fledermäuse tauchten ab und zischten dicht an seiner Nase vorbei, um ihn abzubremsen. Die nächsten schwebten so dicht über seinem Kopf, dass er ihren Flügelschlag spürte. Er war viel zu weit vom Kraken entfernt, und der Eingang der Hydra befand sich auf der anderen Seite des Hauses. Er konnte unmöglich in Deckung gehen. Matt blieb jäh stehen, zückte sein Schwert und streckte es in die Luft.
    Die Fledermäuse bildeten einen Wirbel über ihm, der immer schneller und lauter wurde. Dann stürzte sich die erste auf sein Gesicht. Matt riss die Klinge hoch, um sich zu schützen, und schnitt die Fledermaus mittendurch.
    Drei weitere Tiere rasten heran. Matt ließ die Waffe durch die Luft sausen. Er spürte ihr Gewicht kaum noch – ein klares Zeichen, dass er tatsächlich stärker wurde. Blut spritzte, Flügelteile und Köpfe mit verzerrten Gesichtern fielen auf ihn herab. Der schauderhafte Wirbel begann dumpf zu vibrieren und zerstob: Mehrere Dutzend Fledermäuse jagten auf Matt zu.
    So schnell er konnte, schlug er mit dem Schwert um sich. Die Klinge zerschnitt alles, was sie traf, aber bald waren es einfach zu viele. Unzählige geflügelte Wesen warfen sich auf ihn und bohrten ihre Krallen in seine Haut. Je mehr Tieren er den Kopf oder die Flügel abschlug, desto mehr schienen nachzurücken. Matt brüllte. Er brüllte aus voller Kehle. Um sein Leben. Für Ambre. Für Tobias. Er brüllte, und von Hieb zu Hieb wuchs seine Kraft. Seine Bewegungen wurden noch flüssiger und schneller. Seine Klinge fuhr so rasch durch die Luft, dass ihr Sirren sich mit dem Quieken der Fledermäuse mischte, die er enthauptete. Und doch waren sie zu zahlreich, zu unerbittlich, zu blutrünstig. Bald war er von Wunden übersät. Das Blut lief in Strömen. Und plötzlich war alles vorbei.
    Von einer Sekunde zur anderen ließ der Schwarm von ihm ab und stieg wieder gen Himmel. Matt wankte. Das Schwert entglitt ihm. Seine Hände und sein Gesicht waren völlig zerkratzt. Doch obwohl die Wunden nicht tief waren, klebte ihm Blut am ganzen Körper. Fledermausblut.
    Da sah er Gestalten aus der Hydra auf sich zurennen. Lucy, dann Gwen … und Ambre.
    Er blinzelte. Und sobald er sicher war, dass es wirklich Ambre war, gaben seine Beine nach, ihm wurde schwarz vor Augen, und er brach auf dem Pfad zusammen.

40. Rätselraten
    A m nächsten Morgen wachte Matt in Ambres Zimmer auf. Sein Gesicht brannte. Er hatte das Gefühl, dass sich Angelhaken in seine Wangen, Stirn und Kinn bohrten. Ambre legte ein warmes Tuch auf seine Wunden und ließ ihm etwas zu essen und zu trinken bringen.
    Als Matt ihr sein Abenteuer erzählte, schwankte sie zwischen Zorn, Sorge und Verlegenheit. Niemand hatte ihr auch nur ein Haar gekrümmt, ganz im Gegenteil, sie hatte den Abend mit vier Pans verbracht, die sich mit ihr und anderen über die Alteration austauschen wollten. Ein kleines Treffen war in letzter Minute vereinbart worden, und die Teilnehmer hatten eilig anderen Interessenten davon berichtet. Die meisten Inselbewohner mussten also auf dem Laufenden gewesen sein, nur Matt war nichts zu Ohren gekommen.
    »Derjenige, der dir die Falle gestellt hat, wusste das«, fasste Ambre zusammen. »Er wollte dich mit seiner Drohung so einschüchtern, dass du niemandem etwas sagst und dich zurückziehst, ohne zuerst nachzuschauen, wie es mir geht. Das war die beste Taktik, um dich unauffällig zu ihm zu locken.«
    »Er hat versucht, mich umzubringen! Zwei Pfeile, der erste mitten ins Herz! Wenn ich nicht meine schusssichere Weste angehabt hätte, wäre ich jetzt tot! Das ist ein Verrückter!«
    »Aber ein Verrückter mit einem ganz genauen Plan. Ich vermute, dass er vorhat, uns drei einen nach dem anderen zu erledigen.«
    »Wenn wir uns nicht beeilen, schafft er das auch!«
    Ambre nickte. Sie stand auf und trat ans Fenster.
    »Ich habe heute Morgen mit Ben gesprochen, ehe du aufgewacht bist. Er ist bereit, als Kundschafter in den Wald aufzubrechen und zu versuchen, das Lager der Zyniks zu orten. Seiner Meinung nach dürfte das nicht sehr schwer sein, wenn sie wirklich über hundert sind.«
    »Er soll sich nach dem Rauch richten, den man von weitem sieht. Und den alten Carmichael hast du noch nicht getroffen?«
    »Nein. Heute Abend, hoffe ich! Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass wir nun mehr darauf achten, aber die Alterationen scheinen sich häufiger und immer stärker zu äußern. Wenn der Verräter wachsam ist, wird er

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