Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
Vom Netzwerk:
Gemeinschaft.« Sein Atem ging immer schwerer, seine Lider schlossen sich langsam. »Vergesst nicht … das Motto … des Lebens … lautet: Es gibt keine Probleme … nur Lö…sungen.«
    Seine Augen fielen zu, und die Muskeln seines müden Gesichts erschlafften.

48. Aufbruch
    D er alte Carmichael wurde vor der Brücke begraben.
    Als die anderen Pans erfuhren, wer er war und welche Ratschläge für das tägliche Überleben sie ihm zu verdanken hatten, kamen sie alle zu seiner Beerdigung, und jeder legte einen kleinen Gegenstand neben seinen Leichnam.
    Doug und Regie weinten, genauso wie Claudia und Arthur, und schließlich weckte ihre Trauer um den alten Mann und das, was er ihnen bedeutet hatte, in all ihren Gefährten einen Schmerz, den sie nie zugelassen hatten.
    Svetlana taufte diesen Augenblick »den Fluss des Abschieds«, und das fanden alle so schön, dass sie beschlossen, auf Reden und andere Beileidsbezeugungen zu verzichten. Sie weinten, um ihm die letzte Ehre zu erweisen und sich von ihm zu verabschieden, aber Gebete sprachen sie nicht. In gewisser Weise war durch die Sprache der Tränen bereits alles gesagt.
    Das Feuer auf der Brücke war heruntergebrannt. Die Glut loderte noch den ganzen Morgen lang. Der Stein war brüchiger geworden, hielt aber stand.
    Am Nachmittag organisierten Ben und Franklin, die beiden Weitwanderer, zusammen mit ein paar starken Pans – allen voran Sergio – einen Erkundungsgang in die Umgebung. Als Erstes untersuchten sie die Karren, die die Zyniks zurückgelassen hatten, mussten allerdings darauf achten, den Bären nicht zu nahe zu kommen. Sie schienen nicht gezähmt zu sein. Nachdem sie alles Brauchbare aus den Karren geräumt hatten, schoben sie sie in den Fluss und ließen die Bären frei, die mit wiegendem Schritt davontrotteten.
    Matt verbrachte den ganzen Tag auf einem Turm des Minotaurus und betrachtete schweigend die Landschaft. Plusch saß neben ihm, als spürte sie, dass er Beistand brauchte. Am Abend kam Ben zu ihm. Er hielt ein gelbes Papier in der Hand, das wie Pergament aussah.
    »Scheint dir ja nicht so gutzugehen«, sagte er etwas außer Atem vom Treppensteigen.
    »Geht schon«, erwiderte Matt. Es klang nicht sehr überzeugend. »Es wird lange dauern, bis ich das vergessen habe. Ich bin nicht für solche Gewalt geschaffen.«
    Unzählige kleine Schnitte in seinem Gesicht und auf seinen Händen erinnerten noch an die Fledermäuse.
    »Dafür ist niemand geschaffen«, entgegnete Ben. »Du hast es getan, um deine Haut zu retten. Unsere Haut.«
    Der Weitwanderer schien zu zögern. Er klopfte mit dem Pergament auf seine Handfläche.
    »Wolltest du mir etwas sagen?«, fragte Matt.
    »Na ja, eher was zeigen, aber … ich weiß nicht, ob das der rechte Augenblick dafür ist.«
    »Solange es mich auf andere Gedanken bringt, von mir aus.«
    Ben hielt ihm das Papier hin.
    »Ich habe es in einem der Karren gefunden.«
    Matt rollte es auf und spürte, wie sich eine eisige Hand um sein Herz legte, als er in feinen Tintenstrichen sein Gesicht vor sich sah. Der Text neben der Zeichnung erschreckte ihn noch mehr.
    »Auf Anordnung der Königin hat jeder Soldat, der diesem Jungen begegnet, jegliche Hinweise diesbezüglich an seinen Vorgesetzten zu melden. Neben der Panhautjagd hat diese Mission absoluten Vorrang. Sein Name ist unbekannt. Der Junge ist schnellstmöglich gefangen zu nehmen und Ihrer Durchlauchten Hoheit vorzuführen.«
    »Wer ist diese Königin?«, fragte Matt tonlos.
    »Keine Ahnung. Ich vermute aber, dass unsere Angreifer dich in der Nacht nicht erkannt haben.«
    In Matts Kopf überschlugen sich die Gedanken. Der Torvaderon, der ihn in seinen Wachträumen jagte und immer näher kam, die Zyniks, die sämtliche Pans in riesige Käfige sperrten, der endlose rote Himmel im Südosten …
    »Wo wohnt diese Königin? Im Südosten?«
    Ben zuckte mit den Schultern.
    »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich. Von dort kommen auf jeden Fall die Zyniks.«
    Matt betrachtete den Horizont im Süden. Von hier aus konnte er kein feuerrotes Licht erkennen.
    »Soll ich Ambre holen? Ich weiß, dass ihr beide euch gut versteht. Wenn du jemanden zum Reden brauchst …«
    »Nein«, unterbrach ihn Matt. »Im Moment muss ich nachdenken. Allein.«

    Am Abend fand eine Lagebesprechung im Großen Saal statt. Doug erklärte, dass er die Versammlung nur teilweise leiten würde, weil er sich noch nicht stark genug fühle, und dankte Matt für das, was er für die Gemeinschaft geleistet

Weitere Kostenlose Bücher