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Alterra. Im Reich der Königin

Alterra. Im Reich der Königin

Titel: Alterra. Im Reich der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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seid, schafft ihr den Gefangenen mit der Seilbahn zur
Charon.
Ihr verbringt den Rest der Nacht an Bord.«
    Damit konnte Matt die Hoffnung, aus eigener Kraft zu fliehen, endgültig begraben.
    Schlimmer noch, er hatte auch den Plan seiner Freunde vereitelt.

41. Monster
    V or seinem Abstecher in die Herberge weihte Tobias Jon und die acht anderen Pans, die ihn verängstigt und zugleich neugierig anstarrten, in den Plan ein.
    »Falls Matt in der Herberge übernachtet, nehmen Colin und ich uns dort ein Zimmer und warten, bis alle schlafen.«
    »Die Matrosen gehen eigentlich immer auf Sauftour, sobald sie irgendwo anlegen«, ergänzte Colin. »Bis Mitternacht sind die alle sternhagelvoll.«
    »Dann schleichen wir uns runter und lassen euch durch den Dienstboteneingang rein. Der Flur vor Matts Zimmer wird garantiert bewacht, also müssen zwei von euch die Männer ablenken, damit wir anderen nach ihm suchen können. Jon hat uns genug Fischernetze besorgt, um sämtliche Zyniks in den umliegenden Zimmern zu fesseln. Bis die sich befreit haben und Alarm schlagen, sind wir längst über alle Berge.«
    »Und wie kommen wir aus der Stadt raus?«, fragte ein Pan namens Stu.
    »Mit der Seilbahn. Am anderen Ende wartet ein Zeppelin auf uns.«
    Colin musterte Tobias.
    »Er wartet oben am Berg«, korrigierte er.
    »Genau, so haben wir uns das gedacht. Damit wir nicht mitten in der Nacht bei den Schattenfressern landen, fliehen wir durch den Seilbahntunnel. Wenn wir den Abstieg hinter uns haben, geht die Sonne auf, und die Zyniks werden dort bestimmt nicht als Erstes suchen.«
    »Aber der Zeppelin wartet nicht unten im Tal auf uns, sondern oben am Berg!«, beharrte Colin.
    Tobias stand auf.
    »Ich weiß. Deswegen brauche ich dich ja. Aber jetzt müssen wir erst mal Matt Bescheid geben.«
     
    In der Herberge zog Tobias seine kleine Nummer ab, um sich mit Matt zu verständigen. Er war überglücklich, seinen Freund wiederzusehen. Nicht nur, dass Matt noch lebte, er hatte offenbar schon selbst Fluchtpläne geschmiedet. Da Tobias ohnehin vorgehabt hatte, bis spät in der Nacht zu warten, nickte er nur, als Matt ihn um einen Aufschub bat. Nachdem Colin ein Zimmer reserviert hatte, brachen sie hastig wieder auf.
    Es gab noch viel zu erledigen, bevor sie zuschlugen. Sie hatten keine Zeit zu verlieren.
     
    Als Tobias auf die lange Treppe zusteuerte, über die sie in die Stadt gekommen waren, blieb Colin wie angewurzelt stehen.
    »Bist du wahnsinnig? Draußen ist es schon dunkel! Die Schattenfresser sind längst ausgeschwärmt!«
    »Es muss sein. Nur fünf Minuten, damit wir einen Vogel anlocken und Ambre eine Botschaft zukommen lassen können.«
    »Mich bringen keine zehn Pferde hier raus! Ich will nicht, dass mein Schatten gefressen wird!«
    »Entweder wir ziehen das jetzt durch, oder wir enden alle als Marionetten mit einem Ring im Nabel!«
    »Ich glaube, das wäre mir immer noch lieber als die Schattenfresser …«
    Tobias baute sich so dicht vor ihm auf, dass ihm der ranzige Geruch von Colins Schweiß in die Nase stieg.
    »Colin, wir haben vorhin einen von uns sterben sehen. Wenn du jetzt klein beigibst, war dieses Opfer umsonst!«
    »Ich bin keiner von euch«, sagte Colin fast tonlos.
    Tobias wich einen Schritt zurück.
    »Du kotzt mich an«, sagte er und nahm ihm seinen Bogen und den Köcher wieder ab. »Geh zurück zu den anderen. Wartet auf mich, ich bin in ungefähr einer Stunde wieder da.«
    »Was hast du vor?«
    »Ohne dich muss ich wohl oder übel bis zum Zeppelin laufen.«
    Tobias stapfte die Treppe hinauf, bis ihn die Nacht verschluckte.
     
    Tobias’ Körper zuckte vor Angst. Er legte eine Hand an die Falltür. Er hatte alle Riegel aufgeschoben und brauchte nur noch sanft zu drücken, um ins Mondlicht hinauszutreten.
    Bloß keine Panik. Ich muss mich jetzt konzentrieren. Sofort lossprinten. Darf mich auf keinen Fall umdrehen. Ich renne geradewegs bis zum Turm.
    Blieb nur zu hoffen, dass der Zeppelin noch da war.
    Auf einmal ging Tobias auf, dass der Unschuldstrinker ganz sicher nicht so leichtsinnig gewesen war, seine Gondel in Reichweite der Schattenfresser schweben zu lassen.
    Die Meduse braucht sich vor ihnen nicht zu fürchten, und er hat bestimmt alle Luken geschlossen. Wenn diese Monster in der Lage wären, Türen oder Fenster zu öffnen, wäre Henok schon längst zerstört! Mit diesen Klauen, die sie statt Füßen haben, können sie sicher nicht mal den Turm raufklettern! Ich schaffe es garantiert zum Zeppelin!
    Ob er

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