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Alterra. Im Reich der Königin

Alterra. Im Reich der Königin

Titel: Alterra. Im Reich der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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Truppe ist?«
    Tobias betrachtete die Mienen der kümmerlich bewaffneten Pans und musste Colin recht geben. Heldentaten waren von dieser Mannschaft nicht zu erwarten.
    »He, Moment!«, rief er plötzlich. »Was ist denn mit eurer Alteration?«
    »Alteration?«, fragte Jon.
    »Ja, eure spezielle Fähigkeit, eure besondere Kraft, wenn du so willst.«
    Colin schüttelte den Kopf.
    »Vergiss es. Die haben sie verloren, der Nabelring zerstört ihre Kräfte.«
    »Dieses Ding ist echt der Alptraum.«
    Wenn sie schon nicht kämpfen konnten, so mussten sie wenigstens versuchen, Verwirrung unter ihren Feinden zu stiften.
    »Ich weiß, wie wir’s machen: Stu, halte du am Eingang Wache. Ihr anderen kommt mit.«
    Er führte sie zu einem langen Flachbau, in dem die Kabinen der Seilbahn abgestellt waren, und untersuchte kurz den Mechanismus, der sie mit dem Drahtseil verband. Dann winkte er die Pans zu sich.
    »Stellt euch an der Seite auf und zieht die Kabinen fest zu euch hin, das müsste reichen, um sie aus der Aufhängung zu lösen. Danach schiebt ihr sie mit einem Ruck an.«
    Er machte es ihnen selbst vor und stieß seine Kabine in Richtung Tunneleingang, wo sie über die Schwelle kippte und in die Tiefe schoss. Wenig später folgten ihr die anderen Wagen in den Abgrund. Der Tunnel war so unendlich lang, dass es mehrere Minuten dauerte, bevor durch das Rauschen der Sturzbäche hindurch vom unteren Ende ein Krachen und Klirren zu hören war.
    »Das wäre schon mal erledigt«, freute sich Tobias.
    In diesem Moment kam Stu angerannt.
    »Sie kommen! Mindestens zwölf Soldaten!«
    »Nur zwölf?«, wunderte sich Colin.
    »Die anderen kommen bei Tagesanbruch nach«, mutmaßte Tobias. »Wie lange brauchen sie noch bis hierher?«
    »Höchstens fünf Minuten.«
    »Los, packt mit an, wir müssen diese Fässer zum obersten Absatz der Treppe rollen und mindestens eins davon ein Stück die Stufen runtertragen.«
    »Wir greifen also doch an?«, fragte Jon.
    »Ich hoffe, dass ihr ein gutes Augenmaß habt.«
    »Warum?«
    »Weil wir so zielen müssen, dass Matt nicht getroffen wird und abhauen kann. Ich werde ihm ein Zeichen hinterlassen. Hoffen wir, dass er es bemerkt.«

43. Der Unschuldstrinker
    A mbre starrte unverwandt in den nachtschwarzen Himmel. Sie versuchte zu erkennen, ob es am östlichen Horizont schon heller wurde, verfolgte die Bahn des Mondes und zählte die Stunden.
    Als sie es nicht mehr aushielt, schlich sie auf den Gang hinaus und suchte im Lagerraum nach irgendetwas, mit dem sie den Unschuldstrinker in seiner Kajüte einsperren konnte. Sie hätte ihm auch einfach erklären können, dass sie den Zeppelin ins Tal steuern mussten; wenn er wirklich darauf aus war, Matt in die Finger zu bekommen und auszufragen, hätte er wohl nichts dagegen einzuwenden gehabt. Doch ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass es besser war, ihm unter keinen Umständen zu vertrauen.
    Schließlich wurde sie fündig: ein Schraubstock, der an einem langen Brett befestigt war.
    Sie klemmte die Klinke der Kajüte zwischen die Backen des Schraubstocks und zog ihn so fest wie möglich an. Das Brett lag zu beiden Seiten an der Außenwand auf und blockierte so die Tür. Wenn er die Klinke herunterdrücken und die Tür nach innen öffnen wollte, würde das Brett dagegenhalten.
    Danach huschte sie in die Luftschleuse. Als Erstes musste sie die Leinen lösen.
    Durch das Bullauge spähte sie in die Nacht hinaus. Nichts als die hölzerne Brücke, die zum Turm hinüberführte. Keine Monster weit und breit.
    Sie entriegelte die Luke und kletterte, mit einem Messer bewaffnet, nach draußen. Kaum war die Meduse befreit, stieg sie sanft in die Höhe. Ambre stürzte zurück auf die Brücke und zog sich an Bord, bevor das Luftschiff endgültig abhob.
    Dann setzte sie sich ins Cockpit.
    Es gab nicht viele Schalter und Hebel, und sie dachte angestrengt an die Erläuterungen des Unschuldstrinkers zurück.
    »Mit dem hier steuert man nach rechts, und mit dem nach links, und hier drücke ich, um höher zu steigen … Ja, ich glaube, ich weiß es wieder. Ich schaffe das. Nur Mut, Ambre, du kriegst das hin!«
    Da hörte sie hinter sich einen dumpfen Schlag.
    Die Bewegung der Gondel hat ihn aufgeweckt.
    Ein zweiter Hieb gegen die Tür. Wie lange würde das Brett standhalten?
    Ambre versuchte, nicht auf das Hämmern zu achten, konzentrierte sich wieder auf die Schalttafel und betätigte einen Hebel. Wie erhofft schwenkte die Meduse nach links.
    Aber noch bevor Ambre sich darüber

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