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Alterra. Im Reich der Königin

Alterra. Im Reich der Königin

Titel: Alterra. Im Reich der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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einem zum anderen, um sie zurückzudrängen.
    Matt sah, wie vor ihm ein Stein in die Höhe schoss und auf den Kopf eines Stelzenläufers zusauste. Er krachte in eines seiner Augen, das sofort erlosch, während die Kreatur wütend aufheulte.
    Ambre!
    Zu zweit hatten sie vielleicht eine Chance, die Meute in die Flucht zu schlagen …
    Plusch wollte einen Stelzenläufer zu Boden werfen, der auf Matt zustakste, doch ein heftiger Stelzenhieb katapultierte sie ins Gebüsch. Die anderen Späher rückten drohend nach.
    Matt begriff, dass alle Mühe vergebens war. Die Gegner waren zu zahlreich, zu beweglich und schlau.
    Es war vorbei. Aus und vorbei.
    Als er in der Ferne das flatternde Tuch vernahm, schnürte sich sein Herz zusammen.
    ER war da.
    Plötzlich spürte Matt eine Bewegung über sich. Er warf den Kopf in den Nacken. Eine weitere List der Stelzenläufer?
    Die Sterne regten sich.
    Wuchsen von Sekunde zu Sekunde.
    Sie sinken! Sie fallen herunter! Auf uns!
    Der Anblick hatte ihn für einen Moment abgelenkt. Eine lange, magere Hand legte sich von hinten um seinen Oberkörper und umklammerte seinen Schwertarm.
    » NEIN ! NEIN !«, brüllte er. » LAUF , AMBRE ! LAUF !«
    Ein weiterer Späher packte Ambre, noch bevor sie überhaupt aufspringen konnte.
    Da regnete es Sternschnuppen aus dem Blättermeer, und ein Blitzgewitter ging auf die Stelzenläufer nieder.
    Knisternd und kreischend schleuderten die Sterne Lichtspeere auf die Späher und vertrieben sie in Sekundenschnelle. Einer von ihnen sauste auf Matt zu und befreite ihn aus den Armen des Stelzenläufers, den im selben Moment ein gleißender Pfeil durchbohrte.
    Der Stern riss Matt mit sich in die Lüfte. Bei dem rasanten Aufstieg kam es Matt so vor, als quetschten sich all seine Organe im Unterleib zusammen.
    Ihm stockte der Atem.
    Auch wenn er sich verzweifelt dagegen wehrte, schwanden ihm allmählich die Sinne: Während der Stern ihn in die Höhen des Blinden Waldes entführte, wurde er ohnmächtig.

9. Grün!
    A ls Matt wieder zu sich kam, glaubte er einen Augenblick, er würde noch träumen. Er lag in einem winzigen Raum, und neben ihm stand ein seltsames Wesen, das einen futuristischen Anzug trug.
    Er schloss die Augen, konzentrierte sich und öffnete sie wieder.
    Das Wesen war noch immer da. Sein fester weißer Harnisch, sein Helm und sein Beinschutz glänzten in der Dunkelheit und erhellten die Holzbalken, aus denen die Kammer gezimmert war.
    Immer wieder stieß etwas von außen so heftig gegen die Wände, dass der ganze Raum bebte und ächzte.
    Matt begriff, dass sie sich bewegten. Das Kitzeln in seinen Gliedern und das Schwindelgefühl waren noch immer vorhanden.
    Es geht senkrecht in die Höhe. Das ist ein Aufzug! Und meinem Magen nach zu urteilen, steigen wir verflixt schnell!
    Trotz der leuchtenden Rüstung konnte Matt die Gesichtszüge seines Gegenübers nicht ausmachen. Ein Mensch mit langen Haaren, der kräftig wirkte und sich an die Griffe an der Decke klammerte, um nicht bei jedem neuen Stoß umzufallen.
    Das Schwert, der Rucksack, seine Umhängetasche und sein Mantel lagen zu Matts Füßen, doch seine Weste aus Kevlar hatte er noch an.
    Der Aufstieg dauerte lange, mehrere Minuten, schätzte er.
    Plötzlich wurde der Lift langsamer und blieb stehen. An der Außenwand klickte es mehrmals.
    Matt hörte hallende Stimmen, als wäre der Lift in einer riesigen Lagerhalle angekommen. Das Holz knackte wieder, während mehrere Hände daran herumfummelten, und plötzlich öffnete sich eine Seitentür. Man half Matt beim Aussteigen, und der seltsame Krieger folgte ihm sogleich.
    Sie befanden sich in einem großen, länglichen Raum. Der Boden, die Wände und die Decke waren aus Holz, und es gab keine Fenster. Von der Decke baumelten Laternen, die eine weiche Substanz enthielten und einen weißen Schein verbreiteten. Die Wände knirschten und stöhnten wie Planken in einem Schiffsbauch.
    Matt stand vor einem großen Rad, auf dem ein mehrere hundert Meter langes schwarzes Seil aufgerollt war.
    Der Krieger baute sich vor Matt auf.
    Sein Helm war der Schädel einer Riesenameise.
    Matt begriff endlich, was geschehen war.
    Was er für Sternschnuppen gehalten hatte, waren Männer in einer Rüstung aus Chitin gewesen, jenen silbrig schimmernden Panzern, die die drei Freunde auf dem Friedhof der Riesenameisen entdeckt hatten.
    Hatten sie sich von den Bäumen abgeseilt?
    Alle Blicke waren auf ihn gerichtet.
    Da sah Matt, dass es sich um Pans handelte.
    Keine Erwachsenen,

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