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Alteuropa-Trilogie 3 - Das Lied der Erde

Titel: Alteuropa-Trilogie 3 - Das Lied der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Mackey
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beide gewinnen. Gibst du mir dein Ehrenwort als Krieger, daß du Lust auf sharanische Art mit mir teilen wirst?«
    Wenn es irgendeinen Mann gab, der es über sich gebracht hätte, »nein« zu ihr zu sagen, Keru war es nicht. Er sagte »ja«, wie sie vorausgesehen hatte. Und als das Wort auf sharanisch über seine Lippen gekommen war, beugte Keshna sich noch ein Stückchen näher zu ihm und küßte ihn leidenschaftlich, und er fühlte ihre Brustwarzen über seine Brust streifen wie die bebenden Flügel zweier kleiner Vögel, bereit, sich in die Lüfte zu schwingen.
     

19. KAPITEL
    Eine Woche lang ritten Keshna und Keru jeden Morgen aus dem Lager, als gingen sie auf die Jagd, aber sie kehrten ohne Beute zurück. Sie brachen in den kühlen Morgenstunden auf und ließen sich von den Schatten des Waldes einhüllen; sie fanden üppige Polster kleiner weißer Blumen mit zarten Blütenblättern, die ihre Haut parfümierten, wenn sie sich leidenschaftlich darauf herumwälzten, weiches Moos und Blätterschichten, so dick wie fünf feine Wollteppiche. Wenn er auf dem Rücken unter Keshna lag, sah Keru, wie sich die Bäume wie grünhaarige Göttinnen über ihn neigten, und er hörte ihr raschelndes Murmeln der Billigung. Wenn Keshna unter ihm lag, sah er all die dunkle Schönheit der Erde in ihren Augen.
    Vor Keshna waren alle Frauen, mit denen er jemals gelegen hatte, als Jungfrauen zu ihm gekommen. Sie waren sehr jung und passiv gewesen und vollkommen eingeschüchtert von der Vorstellung, Sex mit dem Häuptling zu haben. Sie hatten von ihm erwartet, daß er sie lehrte, wie sie ihm sinnlichen Genuß verschaffen konnten, genauso wie er seine Pferde dressierte, im Schritt, im Trab und im Galopp zu laufen. Aber Keshna war keine Jungfrau mehr, und ihm wurde bald klar, daß sie ihm mehr beizubringen hatte als er ihr.
    Zunächst widerstrebend und dann mehr als bereitwillig ergab er sich ihren langen, qualvollen Liebkosungen, die nirgendwohin zu führen schienen, ihren nackten Armen, der Linie ihres Halses und der flinken, süßen Geschicklichkeit ihrer Finger. Er fand schnell heraus, daß ihr Liebespiel für ihn lustvoller war, wenn er genau das tat, was sie wollte, statt zu versuchen, ihr seinen Willen aufzuzwingen. Jetzt war er derjenige, der geritten wurde; jetzt war er derjenige, der gehorchte, statt wie früher gebieterisch zu verlangen. Natürlich nicht die ganze Zeit. Manchmal überraschte Keshna ihn, indem sie sich zurücklegte und ihn aufforderte, mit ihr zu tun, was er wollte. Aber ihre Unterwerfung war niemals vollkommen. Immer dann, wenn er kurz vor dem Höhepunkt war, wenn die Anspannung kaum noch zu ertragen war, stieß sie ihn lachend zurück. Aber sie versüßte ihre Verweigerung, indem sie ihn auf andere Arten befriedigte, so intensiv, daß er sich danach kaum noch an seinen Namen erinnern konnte.
    Am Ende jener Woche war er regelrecht besessen von Keshna, und als sie ihn um Windtänzer bat, überließ er ihr den Hengst bereitwillig, ohne mehr als einen Kuß dafür zu verlangen.
     
    »Keshna!« rief Luma erschrocken. »Hast du völlig den Verstand verloren?«
    Keshna saß ab und band Windtänzer vor ihrem Zelt an, wo jeder ihn sehen konnte. Sie grinste Luma triumphierend an, schob schwungvoll das neue Moskitonetz vor dem Eingang beiseite, betrat das Zelt, ließ sich auf einem Kissen nieder und bediente sich von dem Hammelfleisch und den gekochten Enteneiern, die Kerus Konkubinen zum Abendessen zubereitet hatten.
    »Du hast Keru dazu gebracht, Sex mit dir zu haben, stimmt's?« fragte Luma. »Du hast ihn dazu verführt, Lust mit dir zu teilen, genauso wie damals, als du im Nattern-Verband bleiben wolltest, richtig?«
    Keshna nickte, den Mund voller Hammelfleisch, und griff nach einem Entenei.
    »Warum im Namen der süßen Göttin Erde hast du so etwas getan? Und wenn du es schon tun mußtest, mußt du es dann auch noch jedem unter die Nase reiben, indem du Kerus Pferd reitest? Kerus Kriegern hat es überhaupt nicht gepaßt, daß ihr Häuptling jeden Tag mit dir auf die Jagd gegangen ist. Jetzt werden sie dich hassen. Kerus Konkubinen werden dich hassen – ganz besonders Rimnak. Und Changar ...« Sie setzte sich neben Keshna und zog ihr den Korb mit Enteneiern weg. »Bist du schon mal auf den Gedanken gekommen, daß Changar sofort versuchen wird, dich zu töten, wenn er erfährt, daß du Sex mit Keru hast?«
    Keshna schluckte und sah Luma mit milder, aufreizender Geduld an. »Changar versucht bereits, uns beide

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