Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
Frage eigentlich noch nicht stellen, Gher.«
    »Ihr habt gerade ›noch nicht‹ gesagt, Emmy«, trumpfte der Junge auf. »Das kann wohl nur bedeuten, dass wir noch dazu kommen, nicht wahr?«
    Dweias grüne Augen wurden schmal. »Jetzt bin ich an der Reihe, eine Frage zu stellen, Gher.« »Ich werd sie wohl nicht beantworten können, Emmy. Ich bin bloß ein Hinterwäldler.« »Wir können es ja versuchen. Entfernung ist Raum, nicht wahr? «
    »Nun ja, gewissermaßen, glaub ich.«
    »Was ist der Unterschied zwischen Raum und Zeit?«
    Gher runzelte die Stirn. »Soweit ich's sehen kann, ist da keiner. Sie sind das Gleiche, nicht wahr?« Dweia sog laut den Atem ein. »Mit wem hast du gesprochen, Gher? Woher hast du diesen Gedanken?«
    »Der is' mir grad gekommen, glaub ich. Als Ihr ›Raum‹ statt ›Entfernung‹ gesagt habt, klickten mehrere Dinge zusammen. Hab ich was gesagt, das ich nicht sagen sollte, Emmy? Tut mir leid, wenn ich Euch ein wenig aus der Fassung gebracht hab.«
    »Das hast du nicht, Gher. Es hat mich bloß überrascht. Nur wenigen Personen ist bisher die Einheit von Raum und Zeit bewusst.«
    »Ich hab drüber nachgedacht, seit Eliar mir von dem Traum erzählt hat, den wo ihr alle in Awes geträumt habt«, erklärte Gher. »Als wir dann die Türen benutzt haben, um im Raum rumzuhüpfen, ist mir der Gedanke gekommen, dass Ghend vielleicht seine Türen benutzt, um in der Zeit rumzuhüpfen, und wenn Hüpfen gleich Hüpfen ist, macht es vermutlich keinen Unterschied, ob man im Raum hüpft oder in der Zeit. Dadurch kam ich dann drauf, dass da kein Unterschied ist -dass Raum und Zeit das gleiche sind. Anfangs hat's nicht viel Sinn gemacht, aber irgendwie passt es jetzt zusammen. Und wenn man es recht bedenkt, erklärt es viel, nicht wahr?«
    »Großer Gott!«, entfuhr es Bheid.
    »Ja?«, fragte Dweia.
    »Ich - ich meinte nicht…«, stammelte Bheid.
    »Du solltest mit dem Wort Gott wirklich nicht so leichtfertig umgehen«, rügte sie ihn. »Macht es dir zu schaffen, was Gher gerade gesagt hat?«
    »Ist dieser Junge menschlich?« Bheid blickte Gher beinahe ehrfürchtig an. »Seine Gedanken übersteigen meine so himmelhoch, dass ich nicht einmal die Hälfte von dem verstehe, was er sagt.«
    »Er ist ein bisschen ungewöhnlich«, gab Dweia zu.
    »Ungewöhnlich oder nicht, er ist trotzdem unser Gher.« Andine streckte die Hand aus und zauste das Haar des Jungen. »Er ist nur ein krausköpfiger kleiner Knabe, der dringend ein Bad braucht.«
    »Ich hab erst vorige Woche gebadet!«, protestierte Gher.
    »Dann wird's aber Zeit!«
    »Schon?«
    »Es tut ja nicht weh, Gher.« Sie lachte, umarmte den Jungen und zog ihn an sich.
     

18
     
    »Sie werden dir nicht glauben, Bruder Bheid«, versicherte Eliar ihrem Priestergefährten. »Wir Arumer werden so ausgebildet, dass wir nichts glauben, was die Menschen aus dem Flachland uns erzählen. Wir finden eure Kr iege und Sitten merkwürdig und glauben nicht an eure Götter.«
    »Dann ist euer Leben leer.«
    »Das Geld macht's wieder wett -meinte zumindest Sergeant Khalor.«
    »Er muss ein sehr schlechter Mensch sein.«
    »Da täuschst du dich, Bheid«, stellte Althalus klar. »Sergeantgeneral Khalor ist ein sehr guter Soldat, und er ist klug genug, seinen Auftraggebern nicht zu glauben, wenn sie ihm statt klingender Münze himmlische Belohnung versprechen. Die Arumer arbeiten nur gegen Bezahlung, da weiß man bei Gechäftsbeziehungen, woran man ist.«
    »Wo wollen wir genügend Geld hernehmen, alle Arumer anzuwerben?«
    »Ich habe eine kleine geheime Goldmine, Bheid«, erklärte Althalus. »Ich kann sämtliche Stämme bezahlen -wahrscheinlich sogar mehrere Male, wenn ich will. Die Arumer sin d die besten Krieger der Welt und können andere ausbilden, dass sie fast ebenso gut werden. Das ist, was wir wirklich brauchen. Die zusammengewürfelten Armeen der übrigen Welt kämpfen für ihren Glauben -der sich von heute auf morgen ändern kann. Die Arumer kämpfen für Gold, und das ist beständig. Ein Trupp Arumer kann binnen zweier Monate erfolgreich eine ganze Armee ausbilden. Und dann lehren sie die Soldaten Strategie und Taktik. Unser Eliar ist erst fünfzehn Jahre, aber er weiß mehr von Taktik als die meisten Generäle der Länder im Flachland.«
    Eliar verzog das Gesicht. »Wenn Sergeant Khalor einen Rekruten ausbildet, lernt der so oder so, und das Erste, was der künftige Krieger lernt, ist genau das zu tun, was der Sergeant ihm befiehlt. Khalor hat eine sehr lockere

Weitere Kostenlose Bücher