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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sitzt.«
    »Das ist ja widersinnig!«, grollte Twengor. »Du bist gerade ein gutes Stück in meiner Wertschätzung gesunken, Albron.« Er wandte seine blutunterlaufenen Augen den Fässern zu. »Wie war's, wenn wir eines davon anzapfen? Vielleicht geht alles glatter, wenn wir's mit Bier hinunterspülen.«
    »Das sind keine Bierfässer, Twengor.« Albron lächelte. »Aber ihr Inhalt dürfte es uns leichter machen, dass die Person, die unsere Söldner möchte, eine Frau ist.«
    »Jetzt reicht's. Ich gehe«, erklärte der mundfaule Koleika und erhob sich. »Eine außerordentlich reiche Frau, Koleika«, fügte Albron hinzu.
    »Du solltest dir ihr Angebot anhören, bevor du eine unüberlegte Entscheidung triffst.«
    »Viel Gold auszuschlagen wird dich bei deinen Leuten unbeliebt machen, Koleika«, gab Laiwon zu bedenken. »Wenn ein Häuptling eine derartige Fehlentscheidung trifft, kann es leicht zu offenem Aufstand kommen.«
    Koleika kratzte sein vorstehendes Kinn. »Na gut.« Er setzte sich wieder. »Ich werde zuhören, aber ich verspreche nichts.«
    »Es würde mir nichts ausmachen, für eine Frau zu arbeiten, solange sie reich genug ist«, blökte Gweti. »Sogar für eine alte Ziege würde ich arbeiten, wenn sie mir ausreichend Gold anböte.«
    »Ziege?«, rief Andine entrüstet. Leitha legte flüchtig die Hand auf den Arm des zierlichen Mädchens. »Warte ab!«
    »Das bringt uns zum Kern der Sache«, fuhr Albron ungerührt fort. »Die junge Dame dort, die aussieht, als würde sie Häuptling Gweti am liebsten die Augen auskratzen, ist Arya Andine von Osthos. Sie möchte mit uns über Gold reden.«
    »Ich werde Euch ein wenig von Eurer Schau stehlen, Althalus«, murmelte Andine. »Möglicherweise müsst Ihr Eure Rede ein bisschen ändern.« Ihre dunklen Augen glühten.
    »Hübsches kleines Ding, nicht wahr?«, sagte Tauri unüberhörbar zu Smeugor. »Sie hat eine Menge mehr zu bieten als nur Gold.« »Das ist mir nicht entgangen«, entgegnete der pickelgesichtige Smeugor lüstern. »Sehe ich für Euren Geschmack ziegenhaft genug aus, Häuptling Gweti?«, fragte Andine. »Verzeiht meine unbedachte Wortwahl«, entschuldigte sich Gweti. »Könnt Ihr mir vergeben?«
    »Nicht so leicht, Häuptling Gweti«, antwortete Andine. »Ich glaube, ich werde Euch heute ohne Abendessen ins Bett schicken. Morgen können wir dann noch einmal darüber reden.« Sie machte eine Pause und blickte jeden Häuptling durchdringend an. »Wir wollen keine Zeit vergeuden, meine Herren. Ich möchte Euch etwas zeigen und dann reden wir darüber.« Sie drehte sich zur Seite. »Eliar, wärst du so gut, eines dieser Fässer für mich zu öffnen?«
    »Selbstverständlich, Andine.« Eliar stand auf, ging zu den Fäs sern und nahm von einem den Deckel ab.
    »Schütte es auf den Boden«, befahl sie.
    »Auf den Boden?«
    »Die Seiten eines Zimmers nennt man Wände, oben ist die Decke, und unten ist der Boden. Und nun schütte, Eliar!« Eliar kippte das Fass langsam, sodass ein wahrer Regen leuchtend gelber Münzen melodisch zu Boden klimperte. »Hübsch, nicht wahr?«, wandte Andine sich an die verblüfften Häuptlinge. Sie antworteten nicht. Althalus bemerkte, dass die meisten nicht
    einmal atmeten.
    Eliar schüttete die letzten Münzen aus. »Es ist leer, Andine.«
    »Dann nimm dir das nächste Fass vor.«
    »Jawohl, Hoheit.«
    Zwei Fässer später hob Andine die rechte Hand. »Das dürfte für den Moment genügen.« Sie blickte auf den Berg Münzen. Dann lächelte sie den Stammeshäuptlingen von Arum gewinnend zu. »Habe ich jetzt Eure Aufmerksamkeit, meine Herren?«
    Gweti würgte. »Ich kann nic ht für die anderen reden, Prinzes sin, aber meine habt Ihr.«
    »Vielleicht lasse ich Euch doch nicht ohne Essen Schlafengehen, Häuptling Gweti«, sagte sie mit ihrer aufregenden Stimme. »Seht Ihr, meine Herren, es ist gar nicht so schwer, mit mir auszukommen.« Dann änderte sich ihr Tonfall und wurde beinahe zur Herausforderung. »Der Zweck dieser Zurschaustellung besteht darin, dass ich Söldner in Dienst nehmen möchte. Seid Ihr interessiert?«
    Der greise Häuptling Delur fing unwillkürlich zu zittern an. »Befehlt über mich und meine Männer, hochwohlgeborene Arya!«, rief er. »Ist er nicht der liebenswerteste ältere Herr auf der ganzen Welt?«, sagte Andine beinahe zärtlich. »Wen sollen wir abschlachten, Prinzesschen?«, fragte Twengor. »Nennt mir seinen Namen, und ich bringe Euch seinen Kopf.«
    »Erstaunlich«, sagte Andine mit gespielter

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