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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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erklärte Khalor. »Und ich möchte, dass du einen weiten Bogen nach Osten ziehst, damit die Ansuner nicht ahnen, dass du kommst.«
    »Du brauchst mir das Offensichtliche nicht klarzumachen, Khalor. Reden wir lieber über die Bezahlung. Wie lange wird es dauern, bis ich Geld sehe? «
    »So lange wie dieser junge Mann hier braucht, seinen hölzernen Säckel zu öffnen«, antwortete Khalor mit breitem Grinsen. »Von einem hölzernen Säckel hab ich noch nie gehört«, sagte Kreuter. »Er ist der letzte Schrei, Häuptling Kreuter«, warf Althalus ein. »Öffne den Säckel, Eliar, und kommen wir zum Geschäft.«
    »Man erwartet es von uns, Exarch Yeudon«, sagte Albron und seine Miene drückte dabei deutlich sein Bedauern aus, als er mit seinem Gefolge die geräumige Zimmerflucht betrat, die von den Kher dos-Priestern für den arumischen Kriegsführer vorbereitet worden war. »Seit die Stämme Arums für die zivilisierten Länder in den Krieg ziehen, sehen wir uns mehr oder weniger gezwungen, uns ihrer Lebensart anzupassen. Um ehrlich zu sein, ich hätte diese Dienerschaft lieber zuhaus gelassen. Ich brauche keine Pagen und keinen Hofwahrsager, wenn ich einen Krieg führe, aber irgendwie ist zu meinem größten Leidwesen der Anschein wichtiger geworden als die Wirklichkeit.«
    »Das ist der Fluch der Zivilisation, Häuptling Albron.« Yeudon lächelte leicht. »Wenn Ihr glaubt, dass ein arumischer Kriegsführer mit Dienerschaft belastet ist, dann seht Euch erst mal das Leben eines hohen kirchlichen Würdenträgers an.« Er blickte auf die in einen Kapuzenumhang gewandete Leitha. »Glaubt ihr Arumer wirklich, dass Seher die Wahrheit verkünden?«
    »So war es zumindest. Einige der rückständigeren Häuptlinge weigerten sich sogar, ihre Kilts zu wechseln, ehe sie nicht zuvor einen Seher befragt hatten. Ich bin über solche Albernheiten längst hinaus. Wenn Ihr nichts dagegen habt, würde ich gern meine Pagen, den Seher und meinen Diener hier lassen, wenn ich mich zu den Befestigungen begebe. Ach ja, wird Zeit, dass ich in meine Arbeitskleidung schlüpfe und aufbreche. Der Exarch der Schwarzkutten hat mich nicht um des gesellschaftlichen Ansehens wegen angeworben.«
    »Dann überlasse ich Euch Euren Vorbereitungen, Häuptling Albron.« Yeudon verneigte sich knapp und verließ die Zimmerflucht.
    »Ihr seid sehr geschickt, Häuptling Albron«, lo bte Andine und schaute sich in dem prächtig ausgestatteten Gemach um. Die Arya von Osthos trug eine scharlachrote Livree, genau wie Gher, und ihr langes Haar hatte sie in ihrer beutelähnlichen Mütze untergebracht.
    »Ich habe die zivilisierte Welt hin und wieder besucht, Prinzessin.« Albron zuckte die Schultern. »Daher weiß ich, was von einem Mann meines Standes erwartet wird.«
    »Hast du schon Hinweise auf Ghends Spitzel aufgeschnappt, Leitha?«, wollte Bheid wissen.
    »Eine Menge.« Sie schob ihre Kapuze zurück. »Ghend hat ein paar Leute drüben im Palast des Natus', aber die meisten befinden sich hier im Tempel. Ghend weiß offenbar, dass Natus Dhakrel in Wekti nicht viel zu sagen hat.«
    »Und ist im Tempel etwas Bedeutendes im Gange?«, fragte Althalus.
    »Eigentlich nicht. Die meisten, die Ghend hier untergebracht hat, sind Spitzel, keine Verschwörer. Ich würde Euch aber raten, Yeudon in nicht allzu viele Dinge einzuweihen. Zwei von Ghends Knechten halten sich ganz in seiner Nähe auf, und es könnte ihm unbeabsichtigt etwas über die Lippen kommen.«
    »Wir hatten ohnehin vor, ihm nur das Allernotwendigste anzuvertrauen«, entgegnete Albron. »Ihr solltet lieber Eure Kapuze wieder über den Kopf ziehen, Leitha«, riet er ihr.
    »Sie ist ziemlich warm«, klagte sie. »Tut mir leid, aber ein arumischer Seher hält sein Gesicht immer bedeckt. Ich nehme an, das soll ihn noch geheimnisvoller machen.«
    Er lachte leise. »Dadurch bin ich überhaupt erst auf die Idee gekommen, Euch als Seher zu vermummen. Häuptling Twengors Vater hatte einen Seher, der ihn dreißig Jahre lang beriet. Erst nachdem dieser Seher gestorben war, entdeckten sie, dass er gar kein Mann gewesen ist.«
    »Es ist besser, als einen falschen Bart anzukleben, Leitha«, trös tete Andine sie.
    Ein wenig enttäuscht gestand Leitha: »Ich hatte mich eigentlich darauf gefreut, mit einem Degen anzugeben und meinen Schnurrbart zu zwirbeln.«
    »Ich bin sicher, du wärst sehr überzeugend gewesen«, sagte Andine, »aber nur, solange du nicht zu schnell gegangen wärst.«
    »Was willst du denn damit sagen?

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