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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Andine«, beruhigte Leitha sie. »Ich liebe ihn auf dieselbe Weise wie ich dich liebe -oder Gher. Für Bheid empfinde ich ein wenig anders, aber darüber können wir uns später einmal unterhalten. Wir sind wie eine Familie, weißt du, und es ist normal, dass ein Mensch seine Familienangehörigen liebt. Das erlebe ich immer wieder, wenn ich in den Köpfen anderer lausche.« »Geh ein wenig tiefer, Leitha«, schlug Dweia vor, »und gib irgendeinen Laut von dir, damit Eliar weiß, dass du dort bist.«
    Plötzlich verdüsterte ein Ausdruck tiefen Abscheus Leithas Miene. »Ihr wisst nicht, was Ihr von mir verlangt, Dweia!«, rief sie. »Das kann ich nicht.«
    »Wo ist das Problem, Leitha?«, fragte Bheid. »Du weißt ja nicht, was damit verbunden ist, Bheid«, antwortete sie mit schriller Stimme. »Du hast Angst vor irgendetwas, nicht wahr, Leitha?«, fragte Andine. »So schrecklich kann es doch nicht sein.« »Es muss eine andere Möglichkeit geben, Dweia«, sagte das bleiche Mädchen flehend.
    »Ich fürchte nein. So schlimm wird es nicht werden, Leitha. Eliar ist ein netter, unkomplizierter junger Bursche, darum wirst du auf nichts stoßen, womit du nicht umgehen kannst.«
    »Aber er ist ein Mann, Dweia.«
    »Das ist mir nicht entgangen.«
    »Würde mir bitte jemand sagen, was hier vorgeht?«, bat Eliar. »Was soll Leitha tun, Emmy? Und warum ist sie so entsetzt darüber? « »Es ist nichts Ernstes, Eliar«, erwiderte Dweia. »Ich muss es ihm erklären, Dweia!«, entschied Leitha. »Gewisse
    grundsätzliche Dinge scheint es für Euch nicht zu geben.« Ihre Stimme war tonlos, beinahe unfreundlich.
    »Verheimlichst du uns etwas, Em?«, fragte Althalus.
    »Sie macht viel Lärm um Nichts«, antwortete Dweia gereizt.
    »Nichts?«, brauste Leitha auf. »Ihr habt eine seltsame Erklärung für das Wort ›Nichts‹, Dweia.« »Ich finde, wir sollten offen darüber reden, Em«, schlug Althalus
    vor. »Du versuchst da etwas Hinterlistiges, nicht wahr, Kätzchen?«
    »Das ist gemein von dir, Althalus!«, fauchte sie.
    »Du hast dich selbst verraten, Em. Wo liegt das Problem, Leitha? «
    »Wenn ich so tief unter die Oberfläche von Eliars Geist gehe, wie Dweia es verlangt, kann ich nie mehr heraus.« Leitha schauderte. »Sein und mein Geist werden sich aneinander drängen wie verängstigte Kinder, und ich werde nie wieder gänzlich für mich
    sein.«
    »Na und? Wir sind einander sowieso sehr nahe, nicht wahr?«
    »So nahe nun auch wieder nicht! Eliar ist ein Mann und ich bin
    eine Frau. Du wusstest doch, dass es Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, Althalus?« »Sei nicht so«, murmelte er. »Bist du sicher, dass du deinen Geist nicht von dem Eliars lösen kannst?«
    »Meint Ihr, dass Ihr Euren Geist von dem Dweias lösen könnt?«
    Das überraschte Althalus sichtlich. »So weit geht das?«
    »Natürlich, Althalus. Es ist das Gleiche.«
    »Gibt es denn gar keine andere Möglichkeit, Em?«, fragte er stumm.
    »Nein, Althalus. Diese Verbindung zwischen Leitha und Eliar muss bestehen, sonst funktioniert es nicht. Die Sinne befinden sich auf einer tieferen Bewusstseinsebene, deshalb müssen Leithas und Eliars Geist völlig miteinander verschmolzen sein -so wie deiner und meiner.«
    »Ich verstehe jetzt, wo das Problem liegt«, sagte Althalus. »Aber vielleicht ist es ja gar kein so großes Problem. Es könnte sich sogar als sehr nützlich erweisen.«
    »Was führst du nun wieder im Schilde, Althalus?«
    »Sieh zu, Em. Sieh zu und lerne.«
    »Das hängt mir bereits zum Hals heraus, Althalus!«
    »Ich bin sicher, du kommst darüber hinweg.« Althalus blinzelte die anderen an. »Also gut, Kinder. Mutter ist da eine interessante Idee gekommen, die wir in Erwägung ziehen sollten, ehe wir weitermachen. «
    »Mutter?«, fragte Bheid verwirrt.
    »Ist sie das nicht?«, erwiderte Althalus. »Ihr alle habt erlebt, wie sie sich verhält. Sie ist wie eine Schwalbe mit einem Nest voll Jungen. «
    »Das kommt der Wahrheit durchaus nahe«, meinte Leitha.
    »Ich dachte mir, dass du es so siehst, Leitha«, sagte er. »Ich greife nur auf, was du zuvor erwähnt hast. Wir sind eine Art Familie, und das bedeutet, dass Eliar dein Bruder ist und du seine Schwester bist, nicht wahr?«
    »Nun …« Leitha runzelte die Stirn.
    »Wenn du tiefer in seinen Geist dringst, wird es zu dieser Verbindung kommen, von der du geredet hast, aber ist sie denn nicht bereits vorhanden? Keiner von euch spricht darüber, trotzdem gibt es sie, nicht wahr? Und ist

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