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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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erwiderte sie schmollend.
    »Such dir vorerst eine andere Unterhaltung. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass wir Bheid in Kürze mit klarem Verstand brauchen, also leg eine Pause ein mit deinem Hüftwackeln und den Anzüglichkeiten. Er entkommt dir sowieso nicht, Leitha, also benimm dich!«
    »Jawohl, Pappi.«
    »Was soll das denn schon wieder?«
    »Ihr wart so väterlich, Althalus. Im Grunde genommen wart Ihr das die ganze Zeit, wisst Ihr - wahrscheinlich weil Ihr uns als Kinder seht. Dabei seid Ihr alles andere als der Vatertyp, doch für uns seid Ihr der einzige Vater, den wir haben -lieber Pappi.«
    »Das genügt, Leitha!«
    »Werdet Ihr mir jetzt den Hintern versohlen -mit bloßen Händen?«, fragte sie erwartungsvoll und klimperte mit den Wimpern.
    »Schluss damit!«
    »Ja, lieber Pappi.«
    An den Wachen am Tor von Kadon kam man nicht so schnell vorbei. Eingehend befragten sie Althalus, Eliar und Sergeant Khalor, ehe sie den dreien Zugang zur Stadt gewährten. Althalus kochte vor Wut, als sie durch die schmalen Straßen zu Herzog Olkars Palast schritten.
    »Ihr dürft nicht vergessen, dass wir Krieg haben, Althalus«, versuchte Khalor ihn zu beruhigen. »Diese Männer hätten ihre Pflicht nicht erfüllt, hätten sie uns einfach hindurchgewinkt.«
    »Aber ich hatte diesen Passierschein mit Andines Unterschrift!« Althalus deutete auf das Schreiben.
    »Das mag ja recht beeindruckend sein, aber nur die wenigsten Soldaten können lesen. Die Wachen haben lediglich getan, was sie tun mussten. Hört auf, Euch darüber zu ärgern.«
    »Die Mauern scheinen ziemlich stabil zu sein«, bemerkte Eliar.
    »Stabil genug«, pflichtete Khalor ihm bei. »Für Verteidigungszwecke sind sie ein wenig fantasielos, aber ein paar Veränderungen dürften das bereinigen.«
    »Was für Veränderungen? «
    »Überleg doch, Eliar. Was fügt man einer Mauer hinzu, um jemandem das Leben schwer zu machen, der in eine Stadt eindringen will? «
    »Einen Überhang, vielleicht?«
    »Der könnte nicht schaden. Steile Mauern erschweren das Erklimmen. Ein Überhang macht es fast unmöglich. Sonst noch was? «
    »Schießscharten. Eine Brustwehr möglicherweise, damit Schützen alle Angreifer mit Pfeilen eindecken können, die ihr Glück mit Sturmleitern versuchen.«
    »Auch diese Veränderungen waren sinnvoll.«
    »Warum tust du das, Khalor?«, fragte Althalus.
    »Was? «
    »Diese Prüfungsaufgaben stellen?«
    Khalor zuckte die Schultern. »Man erwartet von mir, dass ich Lehrer bin, Althalus. Und Lehrer stellen Prüfungsaufgaben. Die letzte Prüfung allerdings muss man vor dem Feind bestehen. Wenn meine Schüler nach der Schlacht noch leben, haben sie die Prüfung bestanden. Ihr solltet den Passierschein von Andine jetzt bereithalten. Der Palast des Herzogs liegt gleich dort drüben, und wir sind zu sehr beschäftigt, als dass wir unsere Zeit in einem Warteraum vertrödeln dürfen.«
    Tatsächlich verschaffte Andines Passierschein ihnen sofortigen Einlass in das prunkvolle Studiergemach Olkars von Kadon. Der Herzog war ein dünkelhafter, geistig etwas schwerfälliger Mann mittleren Alters. »Das alles ist sehr schlecht für die Staatsfinanzen, edler Althalus«, beklagte er sich, nachdem alle Platz genommen hatten. »Meine Stadt ist überfüllt mit Bauerntölpeln, die erwarten, dass ich sie durchfüttere.«
    »Auf dem Land draußen werden sie Opfer der Invasoren, Hoheit. Wenn die Bauern im nächsten Frühjahr nicht mehr leben, wer soll dann die Saat ausbringen?«
    »Ja, das ist natürlich zu bedenken«, sagte Olkan unwillig. »Die ser Krieg wird doch nicht allzu lange dauern, oder? Ich muss Ware liefern, und die Straßen sind zurzeit nicht sicher.«
    »Es wird noch schlimmer, Durchlaucht«, erwiderte Khalor unverblümt. »In einer Woche, spätestens in zehn Tagen, werdet Ihr unter Belagerung stehen. Eure Stadtmauer muss verstärkt werden und Ihr braucht einen ausreichenden Lebensmittelvorrat. Meine Truppen werden die Belagerer zwar schlagen, aber Ihr solltet lieber dafür sorgen, dass Ihr genügend Vorräte habt, die bis zum Herbst reichen.«
    »Herbst?«, rief Olkar entsetzt. »Das nimmt uns jegliche Hoffnung auf Gewinn für dieses Jahr.«
    »Zumindest werdet Ihr noch am Leben sein, wenn das nächste kommt«, gab Althalus zu bedenken. »Jeder hat dann und wann ein schlechtes Jahr.«
    »Ich muss mit Euren Baumeistern reden, Durchlaucht«, sagte Khalor. »Sie müssen rasch Verbesserungen an Eurer Stadtmauer vornehmen. Ich hätte da einige Vorschläge. Ach

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