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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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bist ein guter Soldat«, lobte er.
    »Vielen Dank, Herr.« Der Mann stand stramm.
    »Wir sollten weitermachen, bevor es noch wärmer wird«, meinte Khalor. »Wie war's, wenn ihr alle vorausgeht? Dann kann Schatzmeister Dhakan den Generälen erklären, wer ich bin. Und von da ab übernehme ich.«
    »Versuch, nicht zu viel Blut auf dem Boden zu spritzen, Khalor«, bat Andine halb im Ernst. »Auf Marmor sind Flecken schwer wegzukriegen.«
    »Ich werde darauf achten«, versprach Khalor.
    Dhakan winkte den wartenden Trompetern zu, die einen ausgedehnten Tusch schmetterten.
    Dann schritt Andine, gefolgt von Eliar in der schweren Rüstung, würdevoll zu ihrem Thron. Die Generäle, die für den Augenblick verstummt waren, verbeugten sich.
    »Halt die Ohren offen, Leitha«, murmelte Althalus. »Es besteht kaum Zweifel, dass Argan einige Generäle angeworben hat.«
    »Ich werde sie finden«, versprach das blonde Mädchen.
    Die Katze Emmy putzte sich auf dem Thron sorgfältig das Gesicht. Als Andine näher kam miaute sie fragend.
    »Da bist du ja!«, rief Andine und hob Emmy hoch. »Wo hattest du dich verkrochen, du ungezogenes Kätzchen?« Emmy auf den Ar men, nahm Andine auf dem Thron Platz, und die Generäle setzten ihre Gespräche fort.
    Am vorderen Rand des Thronpodests befand sich ein Redner pult. Schatzmeister Dhakan stellte sich dahinter und klopfte mit den Fingerknöcheln auf die schräge Ablage. »Ich bitte um eure Aufmerksamkeit, meine Herren.«
    Der Großteil der Generäle achtete nicht auf ihn.
    »Ruhe!«, befahl Andine mit schneidender Stimme.
    Sogleich unterbrachen die Generäle ihre Unterhaltung.
    »Danke, meine Arya«, murmelte Dhakan.
    »Was soll das, Dhakan?«, rief ein wohlbeleibter General in vergoldetem Brustpanzer.
    »Wir befinden uns im Krieg, General Terkor«, antwortete Dhakan. »Ist Euch das nicht aufgefallen?«
    Der General lächelte spöttisch. »Kommt zur Sache, Dhakan. Möglichst ehe es in diesem Raum noch heißer wird.«
    »Eure Worte zeugen nicht von Achtung, Terkor«, beklagte Dhakan sich. »Wie dem auch sei, ich möchte euch jetzt alle mit einem gewissen Sergeantgeneral Khalor bekannt machen. Ich empfehle euch, außerordentlich höflich ihm gegenüber zu sein, da er ein bisschen reizbar ist. Es wäre nicht ratsam, sich unbeliebt bei ihm zu machen, denn er wird euch befehligen.«
    »Ich bin General, Dhakan!«, brauste Terkor auf. »Ich nehme keine Befehle von Sergeanten entgegen!«
    »Wir werden Euch sehr vermissen, General Terkor«, murmelte Dhakan. »Aber Ihr sollt eine schöne Beerdigung bekommen.«
    Khalor trat aus der Tür und schlenderte scheinbar gleichmütig zum Thronpodest, die Streitaxt in der Rechten. »Wenn Ihr gestattet«, wandte er sich an Schatzmeister Dhakan und deutete auf das Rednerpult.
    »Selbstverständlich, Sergeant Khalor.« Dhakan trat höflich zur Seite.
    Khalor stellte sich hinter das Pult und hörte stumm den Generälen zu, die empört durcheinander redeten.
    Das Krachen des zersplitternden Holzes, als die Streitaxt das Pult spaltete, ließ augenblicklich jeden Laut verstummen.
    »Da geht's schon los mit den Möbeln«, murmelte Andine und verdrehte die Augen himmelwärts.
    »Guten Morgen, meine Herren«, donnerte Khalor mit einer Stimme, die über den gesamten Paradeplatz schallte. »Wir haben viel zu besprechen, also haltet den Mund und hört gut zu.«
    »Was bildest du dir eigentlich ein?«, brüllte General Terkor und stellte sich in Positur.
    »Ich werde Euch zweiteilen, wenn Ihr noch einmal das Maul aufmacht«, drohte Khalor. »Und jetzt wollen wir diesen ganzen Unsinn mit Rang und Titel vergessen. Ich bin Arumer, da bedeuten Ränge nicht dasselbe wie hier im Tiefland. In meinem Stamm heißt ›Sergeantgeneral‹ so viel wie ›Oberbefehlshaber‹. Doch auch das wollen wir jetzt übergehen.« Er hob die Streitaxt. »Seht ihr die hier? Sie ist zurzeit mein Rang und gibt mir das Sagen bei dieser kleinen Zusammenkunft. Wenn jemand etwas dagegen hat, bin ich gern zu einer handfesten Aussprache bereit -gleich hier.«
    »Das sagt er jedes Mal«, flüsterte Eliar den anderen auf dem Podest zu. »Aber aus irgendeinem Grund nimmt niemand seine Herausforderung an.«
    Die Generäle starrten auf die Streitaxt, die Khalor hoch ausgestreckt hielt.
    »Sehr gut, meine Herren«, lobte der Sergeant, »wir kommen anscheinend doch recht gut miteinander aus. Wie ihr wisst oder wissen müsstet, hat dieser Schwachkopf in Kanthon eine Armee angeworben, die kürzlich in euer Land

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