Althalus
bemerkte Althalus.
»Das freut mich, Schatz.«
»Dann sollten wir uns an die Arbeit machen«, wandte Althalus sich an Eliar. »Je eher wir deinen Häuptling verheiratet haben, desto schneller können wir nach Perquaine zurück und Ghend ein paar Steine in den Weg legen.«
Eliar und Althalus schlossen sich den anderen in den Ausläufern des arumischen Gebirges an. Dann führte ihr ›Held des Hauses‹ sie durch eine Tür zu einem Korridor im Nordflügel.
»Du wirst immer geschickter, Eliar«, lobte Khalor. »Ich wusste genau, was du tust, trotzdem fiel mir nicht auf, wann wir durch die Tür traten.«
»Übung, mein Sergeant«, entgegnete Eliar bescheiden.
»Wo kommen wir hinaus, Althalus?«
»Nur wenige Meilen südlich von Albrons Halle. Emmy möchte diese Hochzeit hinter sich bringen, damit wir uns auf den Aufstand in Perquaine konzentrieren können. Oh, bevor ich es vergesse -wir sollen überrascht tun, wie mild der Winter ist. Wir kommen sechs Wochen früher an, als es auf dem üblichen Weg möglich gewesen
wäre. Deshalb wird es auch nicht so kalt und schneereich sein, wie jeder erwartet.« »Ich werde eine überraschte Miene üben«, versprach Khalor trocken.
»Ich möchte dich wirklich mit ihr bekannt machen, Andine«, sagte Eliar beim Frühstück am nächsten Tag zur zierlichen Arya. »Schließlich wird sie in nicht allzu ferner Zukunft mit dir verwandt sein.«
»Ihr werdet Eliars Mutter gern haben, Andine«, warf Albron ein. »Sie ist eine sehr schöne und obendrein auch sehr nette Dame.« »Warum wohnt deine Mutter nich' inner Siedlung, Eliar?«, fragte Gher neugierig.
Eliar zuckte die Schultern. »Mein Vater hat das Haus gleich außerhalb erbaut, und ich glaube, Mutter hat nie daran gedacht umzuziehen. Es hängen zu viele Erinnerungen daran, sagt sie.«
Albron seufzte. »Es ist eine der großen Tragödien unseres Stammes. Eliars Vater, Agus, war einer der herausragendsten Helden unserer Geschichte. Er und Khalor waren fast wie Brüder.«
»Ja«, bestätigte Khalor, »wir standen einander sehr nahe.«
Althalus fand, dass seine Stimme ungewohnt sanft klang.
»Wäre ich ein Dichter, würde ich eine Romanze über die erste Begegnung von Agus und Alaia schreiben. Eliars Mutter heißt Alaia, müsst ihr wissen«, erklärte Albron.
»Ein schöner Name«, sagte Leitha mit trauriger Stimme.
»Ja, wahrhaftig«, bestätigte Albron. »Und Eliar hat sehr viel von seinem Vater. Khalor hatte damals Alaia mit Agus bekannt gemacht. Ich war Zeuge ihrer ersten Begegnung und werde nie vergessen, was geschah. Kaum hatte Alaia Agus erblickt, waren sie einander in Liebe verfallen. Stimmt's, Khalor?«
Khalor nickte nur stumm. »Wir haben uns Alaia nie aufgedrängt«, fuhr Albron fort. »Ich glaube, sie ist immer noch in Trauer.«
»Nicht mehr völlig, mein Häuptling«, entgegnete Eliar. »Sie freut sich stets, wenn sie mich sieht, und sie schickt Besucher nicht weg, wenn sie zu ihr wollen.«
»Ich möchte diese Dame gern kennen lernen«, warf Astarell ein. »Wie war's, wenn wir ihr einen kurzen Besuch abstatten und sie zu unserer Hochzeit einladen?«
»Eine großartige Idee!«, rief Albron freudig. »Eliar, geh du mit Sergeant Khalor zu deiner Mutter und sag ihr, dass wir kurz vorbeikommen möchten. Es wäre schließlich nicht sehr höflich, wenn wir alle unangemeldet vor ihrer Haustür stünden, nicht wahr?«
»Wir gehen sofort los, mein Häuptling«, antwortete Eliar begeistert. Doch Khalor blickte ein wenig schwermütig drein.
Alaias Blockhaus war aus sorgfältig bearbeiteten Stämmen erbaut und hatte ein steiles Satteldach. Es stand etwas abseits der Siedlung, die sich dicht an Albrons steinerne Festung schmiegte. Vor der Küchentür gab es einen kleinen Garten.
Eliars Mutter war eine hoch gewachsene, schlanke Frau Ende dreißig mit kastanienfarbenem Haar und tiefblauen Augen.
»Sie sieht wundervoll aus!«, flüsterte Andine Leitha aufgeregt zu.
»Das ist mir nicht entgangen«, antwortete Leitha.
»Sehe ich halbwegs annehmbar aus?«, fragte Andine ängstlich.
»Großartig«, versicherte ihr Leitha. »Sei nicht so zappelig.«
»Aber sie ist doch Eliars Mutter und ich möchte, dass sie mich mag.« »Alle mögen dich, Andine. Du bist so liebenswert, dass dir alle Herzen zufliegen.«
»Hör auf, mich zu necken, Leitha!«
»Nein. Das tue ich viel zu gern.«
»Häuptling Albron.« Alaia begrüßte ihn mit einem anmutigen Knicks. »Ihr ehrt mein Haus mit Eurem Besuch.« »Wir sind es, die uns geehrt
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