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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Fragen habt, müsst Ihr sie mit Exarch Bheid vom Orden der Graukutten klären.«
    »Ich werde meine Garde zu den Waffen rufen und euch alle in meinen Kerker werfen lassen!«, plusterte Marwain sich auf. »Niemand trifft derartige Entscheidungen ohne meine Genehmigung!«
    »Nun, Bheid, wie wollt Ihr dieses kleine Problem beheben?«, fragte Emdahl listig.
    »Exemplarisch.« Bheids Gesicht wurde finster, als er den aufgeblasenen Edelmann anschaute. »Die Entscheidung des Konzils ist endgültig. Die anderen Orden sind bereits dabei, Perquaine zu verlassen, und wie schon gesagt, wir Graukutten lösen sie ab. Wir sind jetzt die Kirche, und ich bin ihre Stimme. Also haltet den Mund und hört mir zu!«
    Exarch Aleikon zuckte zusammen.
    »Mir fehlt die Zeit für Diplomatie, Prinz Marwain, deshalb werde ich Euch den Stand der Dinge unverblümt darlegen. Ihr und die übrigen Edelleute habt das gemeine Volk mit Billigung der Braunkutten lange Zeit unterdrückt, bis die Dinge zu gären anfingen. Eure Überheblichkeit und Brutalität hat gewissen Personen -denen Ihr bestimmt nicht begegnen wollt - Tür und Tor geöffnet. Diese Personen haben das einfache Volk von Perquaine so sehr aufgewiegelt, dass nur noch Blut die Rache der Rebellen befriedigen kann, und es ist Euer Blut, Prinz Marwain, hinter dem diese Leute her sind.«
    Marwains Gesicht verlor jede Farbe.
    »Jetzt scheint Ihr zu verstehen«, fuhr Bheid fort. »Was sich Maghu nähert, ist keine Armee, sondern eine entfesselte mordgierige Horde, die alles überrennt, was Ihr entgegenzusetzen habt. Tausende und Abertausende dieser Entrechteten werden in Maghu einfallen und jeden töten, der ihnen in die Quere kommt. Wahrscheinlich stellen die Aufrührer als erstes Euren aufgespießten Schädel über dem Tor zur Schau. Auf jeden Fall werden sie Maghu brandschatzen.«
    »Gott würde das nicht erlauben!«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen, Hoheit. Ich kenne Gott ein bisschen besser als Ihr und weiß, dass er sich gewöhnlich nicht in die Angelegenheiten Sterblicher einmischt.«
    »Das wird allmählich ermüdend«, murmelte Althalus. »Weißt du, welche Tür zu der Insel führt, von der Em gesprochen hat, Eliar?«
    »Ja, in etwa. Aber wir werden die Tür doch jetzt nicht benutzen?«
    »Wieso nicht? Ich mache Marwain irgendwas von einem Geheimgang im Keller weis. Dann bringen wir ihn und Aleikon nach unten. Nimm dort irgendeine der Türen zum Haus. Dann kannst du die beiden zu der Insel schaffen. Pass auf, was ich zu Marwain sage und sorg dafür, dass die Dinge meinen Worten in etwa entsprechen.«
    »Wird gemacht, Althalus.«
    Althalus schritt durch das Gemach zu dem prächtig gewande-ten Marwain. »Verzeiht, Hoheit«, sagte er höflich. »Ich bin Althalus und manchen als Herzog von Kenthaigne bekannt.«
    »Ich habe von Euch gehört, Durchlaucht.« Marwaine verneigte sich knapp.
    Auch Althalus verneigte sich. »Ich musste eine persönliche Angelegenheit aufschieben, um Exarch Bheid bei gewissen Verbindlichkeiten und in praktischen Dingen zu helfen. Diese Kirchenleute haben manchmal Schwierigkeiten damit -ist Euch das auch schon aufgefallen?«
    Marwain lachte. »Sehr oft, Durchlaucht.«
    »Das dachte ich mir.« Althalus warf einen raschen Blick auf Aleikon. Dessen hölzerne Miene ließ darauf schließen, dass Dweia ihn bereits beeinflusst hatte. »Wie auch immer, als ich von dieser Menschenmasse hörte, die sich Maghu nähert, begann ich nach einem Fluchtweg Ausschau zu halten. Exarch Bheid mag ja glauben, dass er mit Gebeten eine Lösung findet, aber ich verlasse mich lieber auf mich selbst. Während ich im Tempel herumschnüffelte, fand ich eine großartige Möglichkeit, Maghu völlig unbemerkt zu verlassen. Da ich Euch nicht in die Hände dieser wilden Meute fallen lassen möchte, bin ich bereit, dieses Geheimnis mit Euch zu teilen.« Er seufzte theatralisch. »Ich bin manchmal so höflich, dass ich mich selbst nicht verstehe.«
    Marwain grinste breit. »Wir werden großartig miteinander auskommen, Herzog Althalus.«
    »Davon bin ich überzeugt. Es besteht zurzeit keine große Eile, da die Rebellen ja noch nicht da sind. Doch wenn es so weit ist, könnte der Tumult hier sehr groß werden, und es besteht die Möglichkeit, dass wir dann nicht beisammen sind. Deshalb halte ich es für angebracht, Euch -und Exarch Aleikon - diesen rettenden Geheimgang gleich zu zeigen, damit Ihr ihn im Notfall auch ohne mich findet.«
    »Sehr edelmütig von Euch, Herzog Althalus. Wo ist dieser

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