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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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schnell genug rennen kann. Ich muss Euch in Sicherheit bringen.«
    »Es gibt sichere Verstecke«, entgegnete Aleikon abfällig.
    »Was Ihr nicht sagt!«, warf Althalus ein. »Die Bauern und Arbeiter sind überall. Ein aufmerksames Augenpaar genügt, Euch und Eure Braunkutten aufzuspüren. Bheid hat Recht. Wenn Ihr am Leben bleiben wollt, verlasst das Land - und nehmt Prinz Marwain gleich mit.«
    »Ich finde, dass Ihr auf ihn hören solltet, Aleikon«, schnarrte Exarch Emdahl. »Und vielleicht sollten wir das auch tun, Yeudon, Ihr und ich. Wir haben Bheid auserkoren, sich mit der Lage hier in Perquaine auseinanderzusetzen. Warum lassen wir ihn nicht in Ruhe seine Arbeit tun?«
    »Das ist wahrscheinlich das Beste«, pflichtete Yeudon ihm bei.
    Ein müde aussehender Priester betrat das Studiergemach und wandte sich an Aleikon. »Prinz Marwain ist hier, mein Exarch«, meldete er. »Er verlangt eine sofortige Audienz.«
    »Wir sind hier noch nicht ganz fertig, Bruder«, sagte Bheid. »Richtet Marwain aus, dass er warten muss.«
    Aleikons pausbackiges Gesicht erbleichte. »Das könnt Ihr nicht tun!«, krächzte er. »Marwain ist der Herrscher von Maghu. Nie mand wagt es, ihn warten zu lassen!«
    »Die Zeiten ändern sich, Aleikon«, sagte Althalus philosophisch. »Es wird Marwain gut tun, wenn er das einsieht.«
    »Niemand wird Bheids Graukutten ernst nehmen, wenn wir anderen noch zu sehen sind«, murmelte Emdahl. »Wir haben ihn angeheuert, eine Arbeit zu erledigen. Stehen wir nicht im Weg herum.«
    »Aber …«, wollte Aleikon protestieren.
    »Euer Haus steht in Flammen, Aleikon«, gab Yeudon zu bedenken. »Rettet Euch, so lange es noch möglich ist -und nehmet Eure sämtlichen Braunkutten mit. Wir haben es hier nicht mit gewöhnlichen Menschen zu tun. Das musste ich während der ansunischen Invasion in Wekti auch einsehen, und was sich hier in Perquaine tut, ist eine Fortsetzung dieses Krieges. Nicht alle unsere Feinde sind Menschen. Die Tore von Nahgharash wurden geöffnet, Aleikon, und Ihr wisst, was das bedeutet.«
    Bei der Erwähnung von Nahgharash erbleichte Aleikon. Offenbar machten seine Albträume ihm immer noch zu schaffen.
    »Noch etwas, Exarch Aleikon«, sagte Leitha mit freundlicher Stimme. »Ruft die Braunkutten lieber zurück, die auf Euer Geheiß die Bevölkerung unterwandert haben. Sie können sich nicht wirklich verstecken, wisst Ihr. Koman kann sie aufspüren, und Argan wird sie verheizen. Bruder Bheid ist der einzige, der mit Argan fertig werden kann. Also flieht mit Euren Braunkutten, solange Ihr noch eine Gelegenheit dazu habt.«
    »Ich glaube, wir haben die Möglichkeiten dieser Besprechung voll ausgeschöpft«, bemerkte Emdahl. »Rufen wir Marwain herein, ehe er überkocht. Geben wir ihm seinen Marschbefehl und sehen wir zu, dass er verschwindet.«
    Prinz Marwain schien mit seinem tiefroten Gesicht einem Schlaganfall nahe zu sein, als er ins Studiergemach stürmte. »Wie könnt ihr es wagen?«, schrie er. »Wisst ihr nicht, wer ich bin? So hat man mich noch nie beleidigt!«
    »Wir hatten ein Problem, Hoheit«, bemühte Aleikon sich, die Wogen zu glätten. »Es ist Euch vielleicht nicht entgangen, dass wir uns in einer schweren Krise befinden.«
    »Dieser Bauernaufstand?«, schnaubte Marwain abfällig. »Ihr lasst Euch zu leicht ins Bockshorn jagen, Aleikon. Ich werde dieser Rebellion ein jähes Ende bereiten, sobald sie Maghu erreicht. Ein Wort von mir, und die Aufständischen sind tot.«
    »Das ist sehr unwahrscheinlich, Prinz Marwain«, entgegnete Emdahl in aller Offenheit. »Es sind um ein Tausendfaches mehr Bauern, als Ihr Soldaten habt.«
    »Wer ist dieser Mann, Aleikon?«, fragte Marwain scharf.
    »Exarch Emdahl von den Schwarzkutten, Hoheit.«
    »Lassen wir mal frische Luft herein«, schnarrte Emdahl. »Wir haben soeben ein Konzil des Hohen Kirchenrats beendet, und die
    Kirche braucht der weltlichen Obrigkeit in rein religiösen Belangen nicht Rede und Antwort zu stehen. Aufgrund der gegenwärtigen Krise bilden wir die Kirche um. Der Orden der Graukutten wird die Braunkutten in Equeros ablösen, und letztere werden das Land verlassen.«
    »Wieso wurde ich nicht zurate gezogen?«, brauste Marwain auf. »Ihr könnt solche Entscheidungen nicht ohne meine Erlaubnis treffen!«
    »Wir haben es soeben getan.«
    »Ich verbiete es!«
    »Verbietet nach Herzenslust, Prinz Marwain«, warf Yeudon nun ein. »Die Braunkutten haben in Perquaine keine Befugnisse mehr. Wenn Ihr irgendwelche religiösen

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