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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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kannst nicht lesen, oder?« »Lesen ist für Priester, Ghend, und ich will nichts mit Priestern zu tun haben, wenn es sich vermeiden lässt.« Ghend runzelte die Stirn. »Das könnte die Sache etwas komplizieren.«
    »Ghend, alter Freund, ich weiß nicht das Geringste übers Steineschleifen, aber ich habe im Lauf der Zeit eine Menge Juwelen gestohlen. Ebenso wenig habe ich die leiseste Ahnung, wie man Gold aus Felsbrocken kocht, trotzdem habe ich schon sehr viel Gold an mich gebracht. Beschreib mir einfach, wie dieses Buchding aussieht, dann stehle ich's für dich - sofern der Preis in Orndung geht und du mir verrätst, wo ich es finden kann.«
    »Ja, das könntest du wahrscheinlich.« Ghend nickte. »Zufällig habe ich ein Buch bei mir. Wenn ich es dir zeige, wirst du wissen, wonach du suchen musst.«
    »Genau«, bestätigte Althalus. »Bring dein Buch her, dann können Gher und ich es uns anschauen. Wir brauchen ja nicht wissen, was es sagt, um imstande zu sein, es zu stehlen, oder?«
    »Nein, das braucht ihr wohl nicht.« Ghend stand auf, ging zu seinem Pferd, griff in den Lederbeutel, den er an seinen Sattel gebunden hatte, holte sein Schwarzes Buch hervor und kam damit zum Feuer. »Das ist ja bloß ein Lederkasten«, bemerkte Gher.
    »Wichtig ist, was sich darin befindet«, entgegnete Ghend und hob den Deckel. Er holte ein Blatt Pergament heraus und reichte es Althalus. »So sieht Schrift aus«, sagte er. »Wenn du eine Schatulle wie diese entdeckst, solltest du sie öffnen und dich vergewis sern, dass Blätter wie dieses hier darin sind, nicht etwa Knöpfe oder Stricknadeln.«
    Althalus hielt das Pergament in die Höhe und täuschte einen Blick tiefster Verwunderung vor. »Das soll Schrift sein? Na meinetwegen. Ich finde, es sieht eher wie Kindergekritzel aus.«
    »Du hältst es verkehrt herum«, erklärte ihm Khnom. »Oh!« Althalus drehte die Seite herum, blickte aber erneut verständnislos darauf. »Das ergibt immer noch keinen Sinn.«
    Althalus musste sich sehr zusammennehmen, um dieses schreckliche Blatt nicht ins Feuer zu werfen. Das Buch Daevas war nichts für Leute mit schwachen Nerven; manche der Wörter schienen vor seinen Augen aufzulodern. Noch einmal behauptete er, dass ihm diese sonderbare Schrift nichts sagte, und reichte Ghend das Pergament zurück. »Aber das ist nicht wichtig. Hauptsache ich weiß, dass ich mich nach einer schwarzen Schatulle mit Blättern aus hauchdünnem Leder umsehen muss.«
    »Die Schatulle, die du uns besorgen sollst, ist weiß«, berichtigte Ghend, während er ehrfürchtig das Blatt zurücklegte. »Also, bist du an dem Auftrag interessiert? «
    »Ich brauche noch ein paar Einzelheiten«, antwortete Althalus. »Wo genau ist dieses Buch, und wie gut ist es geschützt?«
    »Es befindet sich im Haus am Ende der Welt drüben in Kagwher.«
    »Ich weiß, wo Kagwher ist«, sagte Althalus, »aber ich hatte keine Ahnung, dass die Welt dort endet. Und wo in Kagwher ist die ser Ort?«
    »Oben im Norden. In dem Teil von Kagwher, der im Winter keine Sonne sieht und wo es im Sommer keine Nacht gibt.«
    »Ein eigenartiger Wohnort.« »Stimmt. Aber der Besitzer des Buches wohnt dort auch nicht mehr. Dir wird sich also niemand in den Weg stellen, wenn du das Haus betrittst, um das Buch zu stehlen.«
    »Ich kann nicht behaupten, dass ich traurig darüber wäre. Kannst du mir ein paar Orientierungspunkte beschreiben? Ich komme schneller voran, wenn ich weiß wohin ich muss.«
    »Du brauchst bloß dem Rand der Welt zu folgen. Wenn du dann ein Haus siehst, wirst du wissen, dass du am richtigen Ort angelangt bist. Es ist das einzige Haus dort oben.«
    Althalus trank seinen Met aus. »Hört sich ziemlich einfach an. Wenn ich das Buch in meinen Besitz gebracht habe, wie kann ich dich dann finden, um meinen Lohn zu kriegen?«
    »Ich werde dich finden, Althalus.« Ghends tief liegende Augen schienen noch heißer zu brennen. »Glaub mir, ich werde dich finden. Du wirst es also tun?«
    »Ich sagte, ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen. Wie war's, trinken wir noch ein paar Becher von Nabjors Met? Nachdem ich zu Geld gekommen bin, können wir's uns leisten.«
    Sie unterhielten sich und tranken Met bis lange nach Sonnenuntergang, und schließlich begann Nabjor auffällig zu gähnen.
    »Warum gehst du nicht zu Bett, Nabjor?«, fragte Althalus.
    »Ich muss mich ums Geschäft kümmern.«
    »Zeichne einfach an, wie weit die Kanne jetzt noch voll ist, Nabjor«, meinte Gher, »und am Morgen zeichnest

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