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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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»Wenn ich das wüsste! Ich kann nur hoffen, dass ich überhaupt darauf aufmerksam werde, wenn es so weit ist.« »Das hoff ich auch. Es ist schon bald Winter, und wir sind sehr weit weg von zu Hause.«
    »Wir schaffen es rechtzeitig, Gher«, versicherte Althalus. »Wenigstens da bin ich mir ganz sicher. Ich mache es ja nicht zum ersten Mal.«
    Kurz vor Sonnenaufgang am nächsten Morgen erwachten sie von einer Stimme -eine Stimme, die Althalus erkannte. »Hab keine Angst«, sagte er leise zu Gher. »Das ist der Verrückte, von dem ich Gosti erzählt habe. Er ist nicht gefährlich.«
    Er war ein gebeugter, knorriger Greis, der mithilfe eines Stockes dahinschlurfte. Sein Haar und Bart waren von silbrigem Weiß, und er war in Felle gekleidet. Tiefe Falten und Runzeln zeichneten sein Gesicht, und seine Augen blickten klug und wachsam. Er redete mit wohlklingender Stimme in einer Sprache, die Althalus nicht kannte, die ihm aber trotzdem seltsam vertraut vorkam.
    »He, du dort«, rief er dem Verrückten zu. »Hab keine Angst, wir tun dir nichts.« »Wer ist da?« Der alte Mann fasste seinen Stock jetzt mit beiden Händen und schwang ihn.
    »Wir sind Reisende und haben uns verirrt, wie's aussieht.«
    Der Greis senkte den Stock. »Man sieht hier nicht viele Reisende. Sie mögen unseren Himmel offenbar nicht.« »Uns ist der Himmel vergangene Nacht auch aufgefallen. Warum geschieht das? «
    »Es ist eine Warnung, sagt man. Manche glauben, die Welt ende ein paar Meilen weiter nördlich von hier, und sie glauben auch, dass Gott Feuer am Nachthimmel brennen lässt, um den Menschen zu verkünden, dass ihr Weg hier zu Ende ist.«
    Althalus runzelte leicht die Stirn. Der Greis schien durchaus nicht so verrückt zu sein wie beim letzten Mal, und er sah auch nicht ganz so aus wie damals. »Das hört sich an, als wärst du anderer Ansicht als jene, die glauben, dass irgendwo hier in der Nähe die Grenze zwischen der Welt und dem Nichts verläuft«,
    meinte er.
    Der Greis zuckte die Schultern. »Die Menschen können glauben, was sie wollen. Sie täuschen sich natürlich, aber das kann mir egal sein, nicht wahr? «
    »Mit wem hast du gerade geredet?« Althalus bemühte sich, das Gespräch so zu lenken, wie es damals gewesen war.
    »Mit mir selbst, natürlich. Oder siehst du hier irgendjemanden, mit dem ich mich unterhalten könnte?« Dann richtete der Greis sich unwirsch auf und warf seinen Stock von sich. »So geht es nicht, Althalus. Du hast zu vieles verändert. Unser Gespräch kann nicht mehr so sein wie das letzte Mal.« Er verzog das Gesicht. »Es war ja auch eine ziemlich dumme Unterhaltung, wenn ich mich recht entsinne, und wir haben jetzt Wichtigeres zu erörtern. Wenn du ins Haus zurückkehrst, dann sag meiner Schwester, dass ich sie liebe.« Er lächelte leicht. »Dweia und ich haben über zu viele wesentliche Dinge entgegensetzte Meinungen, trotzdem liebe ich sie. Richte ihr aus, dass sie diesmal ganz besonders vorsichtig sein muss. Dieser Plan, den ihr da ausgeheckt habt, war ohne Zweifel sehr schlau, aber er ist auch außerordentlich gefährlich. Unser Bruder ist klug genug, dass er inzwischen ahnt, worum es geht; deshalb wird er sich gewiss nicht einfach kampflos geschlagen geben.«
    Althalus war fassungslos. »Seid Ihr, wer ich glaube, dass Ihr seid?« Das ›Ihr‹ kam von selbst.
    »Kannst du das Offensichtliche nicht ohne all diese dummen Fragen hinnehmen, Althalus? Ich hätte wahrhaftig geglaubt, dass Dweia dir das inzwischen ausgetrieben hat.«
    »Wart Ihr es, den ich auch das letzte Mal hier getroffen habe?«
    »Natürlich. Dweia hat im Haus auf dich gewartet, und du weißt ja selbst, wie sehr sie es hasst, warten zu müssen. Du hast ein paar Orientierungshilfen gebraucht, darum bin ich hierher gekommen, um sie dir zu geben. Diesmal kennst du den Weg bereits, also erteile ich dir stattdessen einige gute Ratschläge.«
    »Gute Ratschläge? Meint Ihr damit nicht eher Befehle?« »Aber nein, Althalus. Du musst deine eigenen Entscheidungen treffen - und selbstverständlich die Konsequenzen tragen.« »Dweia erteilt uns ständig Befehle.«
    »Ich weiß. Sie versucht sogar, mich herumzukommandieren. Aber ich achte für gewöhnlich gar nicht darauf.«
    »Macht das die Dinge nicht schrecklich laut?«, fragte Gher.
    »Sehr laut, doch es bereitet auch Spaß. Sie ist richtig süß, wenn ihr Temperament mit ihr durchgeht, darum sporne ich sie oft dazu an. Es ist ein Spiel, mit dem wir uns schon sehr, sehr lange Zeit vergnügt

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