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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wird.«
    »Dein Bruder hat schrecklich viel zu tun, Em«, sagte Althalus. »Ich finde, wir sollten ihn nicht auch noch mit Kleinkram belästigen.«
    Sie lachte. »Ganz meine Meinung, Schatz. Wir wurden füreinander geschaffen.«
    »Wird dir das jetzt erst bewusst? Ich begebe mich nach Nekweros und töte Ghend. Das wäre die einfachste List, die wir anwenden könnten, meinst du nicht?«
    »Das ist ziemlich unverblümt, Althalus.«
    »Ich sage, was ich denke, Emmy. Um den heißen Brei herumzureden ist Zeitverschwendung, und genau dazu wird es letztendlich kommen. Ghend wollte, dass ich hierher marschiere und das Buch stehle, damit er es vernic hten kann. Wenn ich ihn töte, können wir sein Buch vernichten. Dann muss Daeva wieder von vorn anfangen.«
    »Woher weißt du von Daevas Buch?«, fragte sie scharf.
    »Ghend hat es mir in Nabjors Lager gezeigt.«
    »Er trägt es wirklich und wahrhaftig mit sich herum? Was denkt
    er sich dabei?«
    »Frag mich nicht, was jemand anderes denkt, Em. Wahrscheinlich hat er gewusst, dass ich noch nie ein Buch gesehen hatte, also hat er eines mitgebracht, damit ich eine Vorstellung davon bekomme. Doch die Bilder in dem Buch waren gar nicht wie unsere.«
    »Du hast sie doch nicht etwa berührt, oder?«
    »Nicht das Buch selber, aber er hat mir eine der Seiten gezeigt.«
    »Die Seiten sind das Buch, Althalus. Du hast beide Bücher mit den bloßen Händen berührt?«, erkundigte sie sich schauder nd. »Ja. Ist das so wichtig?«
    »Die Bücher sind das Absolute, Althalus. Sie sind die Quelle der allerhöchsten Macht. Unser Buch ist die Macht des reinen Lichtes, das Buch Ghends die Macht der absoluten Finsternis. Als du die Seite seines Buches berührtest, hätte es dich völlig verreinnahmen müssen.«
    »Wenn du mit ›vereinnahmen‹ verderben meinst … verdorben war ich schon ein wenig, Em, aber damit können wir uns später eingehend beschäftigen. Sag mir jetzt lieber, was du von meinem Vorschlag hältst. Ich kann mich über die Grenze nach Nekweros schleichen, ohne dass mich irgendwer bemerkt. Sobald ich Ghend schlafen geschickt habe, verbrenne ich sein Buch, und dann gibt es keine Schwierigkeiten mehr damit, habe ich Recht?«
    »O Schatz«, seufzte sie. »Es ist die einfachste Lösung, Em. Warum die Dinge schwieriger machen, wenn es nicht nötig ist?«
    »Du würdest nicht weiter als eine Meile über die Grenze gelangen, Schatz. Ghend ist dir um etwa siebentausendfünfhundert Jahre voraus. Er kann sich des Buches auf eine Weise bedienen, die du dir nicht einmal vorzustellen vermagst. Es ist ein sehr komplizier ter Vorgang, sich eines Buches zu bedienen. Man muss es so gut kennen, dass einem die Worte von selbst kommen.« Sie blickte ihn nachdenklich an. »Liebst du mich wirklich, Althalus?«, fragte sie.
    »Natürlich. Das brauchst du nicht zu fragen. Aber was hat das mit unserem derzeitigen Thema zu tun?«
    »Es ist von allergrößter Bedeutung, Althalus. Du musst mich ohne jegliche Einschränkung lieben. Denn wenn nicht, dann geht es nicht.«
    »Geht was nicht?«
    »Mir ist eine List eingefallen. Vertraust du mir, Schatz?«
    »Dir trauen? So oft wie du dich angeschlichen und mich von hinten angesprungen hast? Ha!«
    »Was soll das wieder heißen? «
    »Du bist hinterlistig, Kätzchen. Ich liebe dich, aber ich bin nicht so dumm, dir zu trauen.« »Das ist doch nur Spielen. Das zählt nicht.« »Was haben Liebe und Vertrauen damit zu tun, Ghends Buch los
    zuwerden? «
    »Im Gegensatz zu dir kann ich mit unserem Buch umgehen; aber du kannst da draußen in der Welt Dinge tun, die ich nicht tun kann.«
    »Das erklärt wohl unser Problem. Wie gehen wir es an?«
    »Wir reißen die Barrieren zwischen uns nieder, aber dazu müs sen wir einander absolut vertrauen. Ich muss imstande sein, in deinen Verstand zu gelangen, um dir zu sagen, was du tun musst und welche Worte aus dem Buch du dazu benötigst.«
    »Dann steck ich dich einfach in meine Tasche und wir ziehen los, um Ghend zu töten?«
    »Ein bisschen komplizierter ist es schon, Althalus. Ich glaube, du wirst es besser verstehen, wenn jeder im Verstand des anderen ist. Zuerst aber musst du deinen Geist leeren, damit ich hinein kann.«
    »Wovon redest du eigentlich?« »Denk an Licht -oder Dunkelheit -oder Leere. Dann vergiss deinen Verstand.«
    Althalus bemühte sich, an gar nichts zu denken, doch das gelingt fast nie. Der Verstand kann wie ein aufsässiges Kind sein. Be fiehlt man ihm aufzuhören, gehorcht er erst recht

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