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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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es keine zu großen Umstände macht.«
    »Und wenn doch? «
    »Das würde ich wirklich sehr bedauern.«
     

8
     
    Althalus und Emmy erhoben sich schon in den frühen Morgenstunden von ihrem Nachtlager, warteten jedoch, bis die Bewohner der Siedlung aufgewacht waren, ehe sie aufsaßen und dem Pfad durch den Wald hinunter zur Ortschaft folgten. Althalus fiel auf, dass die Häuser fester erbaut waren als bei seinem letzten Besuch.
    Gerade als ein kräftiger Bursche in schmutzigem Kilt aus einem der Häuser nahe der Festungsmauer trat, kamen sie unten an. Der Mann streckte sich und gähnte, doch als er Althalus heranreiten sah, wurden seine Augen wachsam.
    »He, du da, Fremder«, rief er.
    »Meinst du mich?«, rief Althalus zurück.
    »Du wohnst nicht hier, also bist du ein Fremder, oder etwa nicht? «
    Althalus tat, als würde er sich umschauen. »Nicht zu glauben, du hast Recht. Ist es nicht seltsam, dass es mir nicht selber aufgefallen ist?« Der misstrauische Blick des Mannes schwand und er grinste verstohlen. »Habe ich etwas Komisches gesagt?«, fragte Althalus, immer noch mit Unschuldsmiene, und saß ab.
    »Du bist ein spaßiger Bursche, wie mir scheint.«
    »Ich tue mein Bestes. Ich habe festgestellt, dass beim Kennenlernen ein bisschen Humor die erste Verlegenheit nimmt. Ich will damit sagen, ich bin im Grunde gar kein Fremder, sondern ein Freund, der bisher bloß noch nicht bekannt war.«
    »Das werde ich mir merken«, sagte der Mann, der jetzt übers ganze Gesicht lachte. »Und wie heißt du, Freund, der du mir bisher bloß noch nicht bekannt warst?«
    »Althalus.«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Wieso? Stimmt mit meinem Namen etwas nicht?«
    »In unserem Stamm gibt es eine uralte Geschichte über einen Mann, der Althalus hieß. Ach, übrigens, ich bin Degrur.« Erstreckte die Hand aus.
    Althalus schüttelte sie. »Freut mich, dich kennen zu lernen, Degrur. Worum geht es bei der Geschichte über diesen anderen Althalus?«
    »Er war ein Dieb.«
    »Ach ja? Was hat er gestohlen?«
    »Geld. Der Stammeshäuptling damals hieß Gosti Fettwanst und war der reichste Mann der Welt.« »Na so was!«
    »Gostis Schatzkammer war bis zur Decke mit Gold gefüllt -bis Althalus des Weges kam. Nun, dieser Althalus konnte so gut Witze erzählen, dass sich sogar die Wände vor Lachen bogen. Eines Nachts, nachdem alle so viel getrunken hatten, dass sie in der Halle in tiefen Schlaf fielen, brach der Dieb Althalus in Gostis Schatzkammer ein und stahl sämtliche Goldmünzen. Es heißt in der Geschichte, dass er zwanzig Pferde brauchte, um alles fortzuschaffen.«
    »Das war eine Menge Gold.«
    »Und ob. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Geschichte im Lauf der Zeit aufgebauscht wurde und sich gar nicht so viel Gold in der Schatzkammer befunden hatte.«
    »Damit hast du wahrscheinlich recht, Degrur. Ich hörte mal von einem Mann, der war angeblich so groß wie ein Berg.«
    »Ich gehe jetzt in die Halle«, erklärte Degrur. »Was hältst du davon, wenn du mitkommst und ich dich mit unserem Häuptling bekannt mache? Ich könnte mir vorstellen, dass es ihn interessiert, einen Mann namens Althalus kennen zu lernen.«
    »Damit er mich im Auge behalten kann? Mein Name könnte hier ein wenig Misstrauen auslösen.« »Mach dir deshalb keine Gedanken, mein Freund. Kein Erwachsener nimmt diese alten Geschichten noch ernst.«
    »Wollen wir's hoffen.«
    »Würde es dich erschrecken, wenn ich dich darauf aufmerksam mache, dass eine Katze aus der Kapuze deines Umhangs spitzt?« »Nein, ich weiß, dass sie da ist. Ich hatte mein Lager oben in
    den Bergen aufgeschlagen, als sie herbeigeschlichen kam. Vermutlich wollte sie was zu fressen klauen. Wir freundeten uns sozusagen an und beschlossen, eine Zeit lang gemeinsam weiterzuwandern. Wie heißt denn euer Häuptling?«
    »Albron. Er ist noch sehr jung, aber wir sind zuversichtich, dass er sich ganz gut machen wird. Sein Vater, Baskon, hat die meiste Zeit den Kopf im nächstbesten Weinfass stecken gehabt, und einem besoffenen Häuptling unterlaufen Fehler.«
    »Was ist ihm denn passiert? «
    »Eines Nachts ist er sturzbetrunken auf den höchsten Turm hinaufgetorkelt und hat Gott zu einem Zweikampf herausgefordert. Manche meinen, Gott habe die Herausforderung angenommen, aber ich glaube eher, dass Baskon über die Turmbrüstung gefallen ist. Er war über den ganzen Innenhof verteilt.«
    »So hoch wie der Turm ist, dürfte dieser Baskon ziemlich platt gewesen sein.«
    Sie betraten den

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