Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
Emmy.
    »Oh, ich nehme an, er wird bei Sonnenuntergang herunter kommen. Wenn nicht heute, dann morgen oder am Tag darauf. Was hältst du von einem Frühstück, ehe wir weiterreiten?«
    Emmy bemühte sich zwar, konnte ihr Lachen aber nicht ganz unterdrücken. »Du bist unmöglich!«, maunzte sie. »Aber es macht doch Spaß, oder etwa nicht? Ist dieser Hirngeschädigte das Beste, das Ghend zu bieten hat?« »Ghend setzt Pekhal ein, wenn ihm rohe Gewalt angebracht erscheint. Die anderen sind viel gefährlicher.«
    »Wenigstens etwas. Sonst würde man ja vor Langeweile einschlafen.« Er betrachtete seinen neuen Dolch eingehend. »Was ist das für ein Metall? «
    »Die Menschen nennen es Stahl«, antwortete Emerald. »Sie haben
    vor etwa einem Jahrtausend gelernt, ihn zu schmieden.« »Ich war zu der Zeit wohl zu beschäftigt, darum ist es mir entgangen. Woher kommt dieses Metall?« »Du hast doch das rote Gestein in Plakand gesehen, nicht
    wahr? «
    »O ja. Plakand ist rot von vorn bis hinten.«
    »In diesem Gestein befindet sich ein Metall, das Eisen genannt wird. Als die Menschen lernten, heißere Feuer zu machen, konnten sie das Eisen gewinnen. Es ist härter als Bronze, aber es ist spröde. Es muss mit anderen Metallen gemischt werden, damit man es für Waffen oder Werkzeug verwenden kann.«
    »Dann hat es Bronze völlig verdrängt?«, fragte Althalus.
    »In den meisten Fällen, ja.«
    »Dieses Eisen mag vielleicht besser als Bronze sein, aber es sieht nicht so schön aus. Dieses Grau ist freudlos.« »Was in aller Welt soll das denn heißen?« »Es ist eine Frage der Anmut, Em. Wir sollten immer danach
    streben, unser Leben mit Schönheit zu umgeben.« »Ich kann nichts Schönes in irgendetwas entdecken, das geschaffen wurde, Menschen zu töten.« »In allem ist Schönheit, Emmy. Du musst nur lernen, sie zu sehen.« »Wenn du mir einen Vortrag halten willst, rolle ich mich zusammen und schlaf weiter.«
    »Was immer du möchtest, Em. Aber bevor du einschlummerst, solltest du mir vielleicht noch sagen, welcher Stamm hier in Arum den Dolch hat, den wir brauchen. Wenn ich jeden Mann in diesen Bergen danach fragen muss, könnte es eine ziemliche Weile dauern, bis ich die Waffe gefunden habe.«
    »Ich weiß, wo der Dolch ist, Schatz, und du warst schon dort. Du hast dir sogar einen beachtlichen Namen bei dem Stamm gemacht, der diese Waffe besitzt.«
    »Ich? Ich meide die Berühmtheit, wo ich nur kann.«
    »Warum eigentlich? Nun, du erinnerst dich an die Halle von Gosti Fettwanst, oder?«
    »Dort ist der Dolch?«
    »Ja. Der jetzige Häuptling hat ihn. Er weiß jedoch nicht, wie die Waffe in den Besitz des Stammes gekommen ist oder welche Bedeutung sie hat, deshalb bewahrt er sie im gleichen Raum auf wie alle anderen Ersatzwaffen.«
    »Ist das ein Zufall? Ich meine, dass der Dolch sich in Gostis Halle befindet?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Würdest du mir das bitte erklären?«
    »Lieber nicht. Das Wort ›Zufall‹ scheint aus irgendeinem Grund stets religiöse Streitgespräche auszulösen.«
    Während der nächsten Tage ritten sie den Grat entlang, dem Althalus auf seiner Flucht vor Gosti gefolgt war, bis sie schließlich den hohen Pass erreic hten, der über die Schlucht blickte, in der Gostis Palisadenfort gestanden hatte. Es war durch eine große steinerne Festung ersetzt worden, und die wacklige Mautbrücke, der Gosti seine armseligen Einnahmen verdankt hatte, war verschwunden. Dafür überspannte jetzt eine feste Steinbrücke mit mehreren Bögen das schäumende Wildwasser. Althalus lenkte sein Pferd vom Pfad zwischen die Bäume zurück.
    »Reiten wir nicht hinunter?«, fragte Emmy.
    »Es ist schon fast Abend, Em. Warten wir damit bis zum Morgen.«
    »Warum? «
    »Weil mein Gefühl es mir rät, in Ordnung? «
    »Also gut, also gut«, entgegnete Emerald mit übertriebenem Sarkasmus. »Wir müssen unseren Gefühlen gehorchen, nicht wahr?«
    »Sei lieb«, murmelte er. Dann saß er ab und trat zum Rand der Bäume, um auf die Siedlung außerhalb der Burg zu spähen. Irgendetwas kam ihm merkwürdig vor. »Warum tragen die Männer alle Frauengewänder? «, fragte er.
    »Sie nennen die Röcke Kilts, Althalus.« »Ein Rock ist ein Rock, Em. Was ist an Leggings wie den meinen auszusetzen?« »Diese Männer hier ziehen eben Kilts vor. Fang deshalb keinen Streit mit ihnen an. Behalte deine Ansicht für dich.« »Jawohl, gnä' Frau«, entgegnete Althalus. »Du möchtest heute zum Abendessen wieder Fisch, nehme ich an.«
    »Wenn

Weitere Kostenlose Bücher