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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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uralte Blöcke aus Kalkstein, die ein Stück aus der Erde ragten. Zum Bau des Hauses waren die Kanten offenbar gerade gesägt worden, doch Wind und Wetter hatten sie so stark verformt, dass sie sich kaum noch von unbearbeitetem Fels abhoben. »Wann wurde das Haus verlassen?«, erkundigte Althalus sich.
    »Vor ungefähr dreitausend Jahren. Sein Erbauer war ursprünglich ein Landmann. Dann wanderte er nach Arum, ehe jemand etwas von dem Gold ahnte. Er hat gar nicht danach gesucht, fand aber durch Zufall mehr als genug.«
    »Wahrscheinlich, weil er als erster dort war. Warum ist er nach Arum gezogen, wenn er nichts von dem Gold dort ahnte?«
    »Es gab da ein kleines Missverständnis zwischen ihm und seinen Nachbarn, was den Besitz einer bestimmten Sau betraf, darum bebeschloss er, eine Zeit lang in die Berge zu ziehen, bis die Leute sich beruhigt hatten. Ich bin sicher, du verstehst das. Hier ist die Stelle, Schatz. Sitz ab und fang an zu graben.«
    Althalus saß ab, nahm Emmy aus der Kapuze und hob sie auf den Sattel. Dann nahm er seinen Umhang ab und stülpte die Ärmel hoch. »Wie tief muss ich schaufeln?«, fragte er.
    »Ungefähr vier Fuß. Dann stößt du auf Platten, die du hochstemmen musst. Darunter befindet sich ein kleiner Keller mit dem Gold.«
    »Bist du sicher?«
    »Hör auf, Zeit zu vergeuden, und fang an zu graben, Althalus.«
    Er seufzte und gab auf. »Ja, Liebes.« Widerstrebend stieß er seine Schaufel in den Boden.
    Die Dürre hatte die Erde sehr trocken werden lassen, deshalb war das Graben gar nicht so schwer, wie Althalus angenommen hatte.
    »Ich würde die Erde nicht so weit den Hügel hinunterwerfen, Schatz«, riet Emmy nach einer Weile. »Du musst sie nämlich wieder ins Loch schaufeln, wenn du fertig bist.«
    »Warum?«
    »Damit niemand das Gold findet, das du zurücklassen musst.«
    »Ich werde kein Gold zurücklassen, Em.«
    »Wie willst du es mitnehmen? «
    »Auf dem Pferd, Liebes. Es ist sehr kräftig.«
    »So kräftig nun auch nicht.«
    »Wie viel ist es denn?«
    »Mehr als unser Pferd schleppen kann.«
    »Wirklich?« Althalus schaufelte schneller.
    Nach etwa einer halben Stunde stieß er auf die Platten, die Emmy erwähnt hatte. Er vergrößerte das Loch, um etwas mehr Platz zu haben; dann lehnte er die Schaufel an die Wand der Öffnung und kniete sich auf die Platten und versuchte, seinen glänzenden Stahldolch dazwischen zu schieben. »Wonach muss ich hier Ausschau halten, Em?«, fragte er. »Die Platten liegen so dicht aneinander, dass ich die Klinge nicht zwischen die Ritzen bekomme.«
    »Halt die Augen offen«, riet sie. »Du musst die eine finden, die ein bisschen wackelig ist.«
    Er stocherte weiter herum, bis er die Platte entdeckt hatte. Sand und Staub, den die Jahrhunderte herbeigetragen hatten, war zwischen die Fugen gesickert und Althalus brauchte eine ganze Weile, bis er sie mit der Dolchspitze freigekratzt hatte. Dann steckte er die Klinge zurück in die Scheide, griff nach der Schaufel, drückte sie in die Fuge und stemmte sich auf den Schaufelstiel.
    Die Platte ließ sich verhältnismäßig leicht heraushebeln, und muffige Luft schlug ihm entgegen. Unter den Platten befand sich Raum, aber er war zu dunkel, als dass Althalus etwas hätte sehen können. Er stemmte eine weitere Platte hoch, damit mehr Licht in die Kammer fallen konnte.
    Nun waren dicht gestapelte, staubbedeckte Ziegel zu sehen. Bit tere Enttäuschung erfüllte ihn. Aber warum sollte jemand sich so viel Mühe machen, nur um Ziegelsteine zu verstecken? Althalus griff ins Loch und wischte den Staub von einem der Ziegel.
    Fassungslos starrte er darauf. Der Ziegel war leuchtend gelb.
    »Großer Gott!«, entfuhr es Althalus, der weiteren Staub entfernte.
    »Er ist gerade beschäftigt, Althalus. Kann ich ihm etwas ausrich
    ten?«
    »Hier unten müssen Tonnen von Gold liegen!«
    »Das habe ich dir doch gesagt«, erinnerte sie ihn selbstgefällig.
    Das Gold war zu rechteckigen Blöcken gegossen worden, ungefähr so groß wie eine Männerhand, aber etwas dicker. Jeder wog um die fünf Pfund. Althalus ertappte sich dabei, dass er heftig zitterte, während er die Goldziegel heraushob und auf die Steinplatten legte.
    »Nimm nicht zu viele, Althalus«, riet Emmy.
    »Zwanzig?«, fragte er bedauernd.
    »Ich glaube nicht, dass das Pferd gern mehr tragen möchte.«
    Althalus zwang sich, bei zwanzig Goldbarren aufzuhören. Er legte die Steinplatten zurück, schaufelte die Erde wieder ins Loch und stach mehrere Büsche aus, die

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