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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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er in die Erde über den Steinplatten pflanzte, um seine private Goldmine zu verbergen.
    Dann knüpfte er zwei große Beutel, verstaute je zehn Barren darin und hängte sie unmittelbar hinter dem Sattel über den Rücken seines Pferdes. Vor sich hin pfeifend saß er auf.
    »Du bist ja richtig aufgekratzt«, stellte Emmy fest.
    »Ich bin stinkreich, Em!«, erklärte er begeistert.
    »Dass du stinkst, fällt mir schon seit Tagen auf. Es wird höchste Zeit, dass du ein Bad nimmst!«
    »So habe ich es nicht gemeint, Kätzchen.«
    »Aber ich. Dein Körpergeruch könnte Milch zum Stocken bringen.«
    »Ich hab dir ja gesagt, dass schwere körperliche Arbeit nichts für mich ist, Em.«
    Sie überquerten den Osthos am späten Nachmittag und schlugen ihr Lager auf der treboreanischen Seite auf. Um des lieben Frie dens willen badete Althalus, wusch seine Kleidung und rasierte sich das erste Mal seit einem Monat wieder. Emmy war sehr davon angetan. Am nächsten Morgen erhoben sie sich früh, und drei Tage später sahen sie die Mauer der Stadt Osthos vor sich. »Beeindruckend«, stellte Althalus fest.
    »Ich bin sicher, sie würden sich über deine Anerkennung freuen«, erklang Emmys Flüstern in seinem Kopf. »Wie sieht dein Plan aus, Zutritt zum Palast zu erlangen?«
    »Ich muss mir erst noch etwas einfallen lassen. Was ist das Wort für ›fern halten‹?«
    » Bheudh. Eigentlich bedeutet das soviel wie eine Warnung, aber dein Gedanke, wenn du dieses Wort aussprichst, überträgt diese Bedeutung. Warum fragst du?«
    »Ich muss zu Fuß einen bestimmten Beamten aufsuchen und hätte es nicht gern, wenn ein Halunke mir mein Pferd stiehlt. Es ist mir zurzeit besonders teuer.«
    »Warum denn das? «
    Althalus entfernte sich ein Stück von der Straße und verwandelte unter Emmys Anweisung fünf seiner Goldbarren in Münzen, auf die eine Weizengarbe geprägt war -wodurch sie als perquainische Währung gekennzeichnet waren. Dann ritt er in die Stadt. In einem Schneidergeschäft erstand er elegante Kleidung, um seine ländliche Herkunft zu vertuschen. Emmy enthielt sich eines Kommentars, als er aus dem Laden zurückkehrte.
    Er saß wieder auf und ritt zu den amtlichen Gebäuden in der Nähe des Palasts, um sich umzuhören und Fragen zu stellen.
    »Ich würde mich freiwillig nicht einmal in ihre Nähe begeben, Fremder«, riet ein silberhaariger Höfling, als Althalus sich erkundigte, wie man eine Audienz bei Arya Andine bekam.
    »Ach? Und wieso nicht?«, fragte Althalus.
    »Sie war schon vor dem Tod ihres Vaters schwierig, aber jetzt ist sie geradezu unmöglich.«
    »Bedauerlicherweise habe ich etwas Geschäftliches mit ihr zu besprechen. Ich wollte mit dem Aryo darüber reden, habe aber erst vor kurzem erfahren, dass er nicht mehr lebt. Was ist ihm zugestoßen?«
    »Ich dachte, das wüsste jeder. Die Kanthoner sind vor ungefähr einem Monat bei uns eingefallen und sandten ihre Söldner, die Stadt zu belagern. Unser edler Aryo führte ein Heer aus den Palastmauern, um diese unverschämten Barbaren zu vertreiben. Dabei hat einer dieser Halunken ihn gemordet.«
    »Meine Güte!«
    »Dieser Unmensch wurde natürlich gefangen genommen.«
    »Sehr gut. Hat Arya Andine ihn hingerichtet?«
    »Nein, noch lebt er. Arya Andine lässt sich verschiedene Möglichkeiten durch den Kopf gehen, ihn aus dem Leben in den Tod zu befördern. Ich bin sicher, ihr wird schließlich etwas so Grausames einfallen, dass es der Gräueltat dieses Unholds gerecht wird. Welche Geschäfte betreibt Ihr, mein Freund?«
    »Ich bin Arbeitsvermittler«, antwortete Althalus.
    Der Höfling blickte ihn verwirrt an.
    Althalus zwinkerte ihm verschmitzt zu. »›Arbeitsvermittler‹ klingt viel schöner als ›Sklavenhändler‹, findet Ihr nicht? Ich hörte von dem Angriff auf eure Stadt, und dass eure Soldaten mehrere Angreifer gefangen nehmen konnten. Ich dachte mir, ich schaue mal hier vorbei und kaufe sie euch ab. Die Besitzer der Salzminen in Ansu bezahlen derzeit beachtliche Summen für kräftige, gesunde Sklaven. Gefangene Krieger bringen in den Salzminen Höchstpreise, und ich bezahle in gutem Gold. Meint Ihr, Arya Andine wäre interessiert?«
    »Das Wort ›Gold‹ könnte sie aufhorchen lassen.« Der Höfling nickte. »Eliar wird sie behalten wollen -das ist der junge Bursche, der ihren Vater getötet hat -, aber wahrscheinlich wäre sie bereit, Euch die anderen zu verkaufen. Wie lautet Euer Name, mein Freund?«
    »Ich heiße Althalus.«
    »Ein sehr alter Name.«
    »Meine

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