Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
mustern. Ghends Knecht hatte blondes Haar und ebenmäßige Züge.
    »Was tust du?«, fragte Emmy ungeduldig. »Ich präge mir sein Aussehen ein, damit ich ihn später wieder erkenne«, antwortete Althalus grimmig.
    Sie schritten den Korridor hinunter. Nachdem sie um eine Ecke gebogen waren, weckte Althalus Argan und seinen Kameraden mit Gedankenkraft auf. Dann führte er die Arya von Osthos stumm aus ihrem Palast.
    Sie schritten ruhig durch die dunklen Straßen von Osthos. Am Tor schickte Althalus die Wachen mit ›leb‹ in den Schlaf; dann verließen sie die Stadt.
    »Ich glaube, du hattest tatsächlich Recht, Althalus«, sagte Emmy sinnend, während Andine sich unbewusst ankleidete. »Es dürfte wirklich besser sein, sie erst zu wecken, wenn wir in Perquaine sind. Spätestens morgen Mittag werden ihre Soldaten hinter jedem Strauch in Treborea nach ihr suchen.«
    Schon bald schlossen sie sich Eliar und Bheid wieder an. Eliar betrachtete die junge Frau, die ihn wahrscheinlich immer noch auf grausame Weise töten wollte. »Geht es ihr gut?«, erkundigte er sich erstaunlich besorgt. »Ich meine, Ihr habt ihr doch nicht wehtun müssen, oder?«
    »Emmy hat sie in den Schlaf geschickt«, antwortete Althalus. »Es ist wahrscheinlich das Beste, sie nicht zu wecken, ehe wir Treborea hinter uns haben.«
    »Aber sie wird in ihrem derzeitigen Zustand nicht auf einem Pferd sitzen können«, meinte Bheid. »Ich kümmere mich um sie«, schlug Eliar vor. »Ich setze sie vor mir aufs Pferd und passe auf, dass sie nicht hinunterfällt.«
    »In Ordnung«, erklärte Althalus sich einverstanden. »Du bist für das Mädchen verantwortlich. Also pass auf sie auf. Und jetzt lasst uns losreiten. Ich möchte, dass Osthos bis zum Morgen ein gutes Stück hinter uns liegt.«
    Sie überquerten den Flusslauf des Maghu zwei Tage später nördlich der perquainischen Stadt Gagan und ritten in das von der Dürre heimgesuchte Land im Westen. Die Arya Andine war noch immer halb bewusstlos, und Eliar war während des ganzen Rittes außerordentlich besorgt um sie. Er hatte das Mädchen behutsam festgehalten, hatte es bei jeder Rast mit erstaunlicher Sanftheit vom Pferd gehoben und es später wieder hinaufgesetzt. Bei den Mahlzeiten fütterte er Andine; er selbst war bei weitem nicht mehr so unersättlich wie zuvor.
    »Bilde ich es mir nur ein, Althalus, oder benimmt Eliar sich ein bisschen merkwürdig?«, fragte Bheid, nachdem sie den Fluss überquert hatten.
    »Er nimmt seine Pflichten sehr ernst«, entgegnete Althalus, »und erbietet sich freiwillig zu weiteren, um zu helfen. Ich glaube allerdings, sein Pflichteifer wird mit der Zeit ein wenig nachlassen.«
    Bheid lachte. »Nach allem, was Ihr mir erzählt habt, sollte er Andine nicht so nahe sein, wenn sie erwacht. Falls sie ihn tatsächlich so sehr hasst, wie Ihr sagt, wird sie wahrscheinlich versuchen, ihm das Herz herauszureißen, sobald sie ihn sieht.«
    »Das werden wir in Kürze herausfinden. Emmy will unser kleines Mädchen heute Abend wecken. Ich sollte wohl vorbereitet sein, wenn Eliar ihr den Dolc h unter die Augen hält, damit sie das Zeichen auf der Klinge liest. Sie könnte es als Aufforderung missverstehen.«
    Am Spätnachmittag suchten sie Unterschlupf in der Ruine eines längst verlassenen Hauses, und Althalus beschwor Rindfleisch zum Abendessen herbei, ehe Emmy Fisch vorschlagen konnte. Seit Osthos hinter ihnen lag, hatte Eliar Andines Nahrung in kleine Stücke geschnitten und das Mädchen behutsam gefüttert, während es brav den Mund öffnete und kaute, was Eliar ihr gab, die Hände artig auf dem Schoß gefaltet.
    Nach dem Abendbrot bediente Emmy sich wieder Althalus' Stimme, um ihre Anweisungen zu erteilen. »Ich möchte, dass du vor ihr stehst und ihr den Dolch direkt vor die Augen hältst, wenn ich Stimme, um ihre Anweisungen zu erteilen. »Ich möchte, dass du vor ihr stehst und ihr den Dolch direkt vor die Augen hältst, wenn ich sie aufwecke, Eliar. Auf diese Weise sieht sie die Klinge, bevor sie dich bemerkt. Sobald sie den Dolch liest, wird sie mehr oder weniger gezwungen sein zu tun, was man ihr befiehlt. Zunächst wird sie vielleicht ein wenig toben, aber keinesfalls versuchen dich umzubringen.«
    Eliar setzte ihre Gefangene auf einen Steinblock am Feuer, holte den Dolch hervor und hielt ihr die Klinge vor die Augen, während er sich vor sie stellte. Emmy sprang auf den Schoß des Mädchens, kuschelte sich hinein und schnurrte.
    Leben strömte in die dunklen Augen der

Weitere Kostenlose Bücher