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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Arya zurück.
    »Könnt Ihr mir sagen, was diese merkwürdige Schrift bedeutet, Hoheit?«, fragte Althalus und deutete auf den Dolch.
    »GEHORCHE!«, antwortete Andine, ohne zu überlegen.
    Der Dolch sang freudig, und Emmy schnurrte noch lauter.
    Andines Miene war verwirrt und benommen zugleich. Dann schien ihr plötzlich bewusst zu werden, dass Emmy auf ihrem Schoß kuschelte. Sie nahm die Katze in die Arme und drückte sie an sich. »Ungezogenes Kätzchen!«, schalt sie. »Lauf ja nie wieder weg. Wo warst du denn?«
    Dann ließ sie den Blick aus großen Augen durch die Ruine schweifen, während der Dolch sein Lied fortsetzte. »Wo bin ich?«, fragte sie heftig.
    »Bleibt lieber sitzen, Hoheit«, riet Althalus. »Euch wird zu An fang ein wenig schwindelig sein.«
    Die Arya hörte ihm offenbar nicht zu. Stattdessen starrte sie Eliar an. »Du!«, sagte sie scharf, ließ Emmy fallen und streckte beide Hände wie Krallen nach des jungen Arumers Gesicht aus, wobei sie aufsprang. »Meuchler!«, rief sie schrill.
    Dann wurde ihr offenbar schwindelig. Sie wäre gefallen, hätte Eliar sie nicht aufgefangen. »Seid vorsichtig, Hoheit«, rief der Junge, »dass Ihr Euch nicht verletzt!«
    »Überlass es mir, mich um sie zu kümmern«, schlug Bheid vor. »Sie muss sich erst ein wenig beruhigen.« »Dafür sorge ich schon, Bheid«, wehrte Eliar ab. »Sie kann mir nichts anhaben, weißt du.« »Sie dir vielleicht nicht, aber dein Anblick möglicherweise ihr.
    Ich bin sicher, dass sie bald wieder Vernunft annimmt, aber bis es soweit ist, solltest du ihr nicht zu nahe kommen.« »Wahrscheinlich hat er Recht, Eliar«, pflichtete Althalus ihm bei. »Das kleine Mädchen ist ein bisschen impulsiv.«
    »Ein bisschen?«, entfuhr es Eliar. Dann seufzte er mit einem gewissen Bedauern. »Vielleicht habt Ihr Recht. Ich werde ihr ein paar Tage fernbleiben.«
    Althalus und Bheid setzten Andine wieder ans Feuer und Emmy sprang zurück auf den Schoß des Mädchens.
    »Wo sind wir?«, fragte Andine mit ihrer melodischen Stimme.
    »In Perquaine, Hoheit«, antwortete Althalus.
    »Perquaine? Das ist unmöglich.«
    »Ich würde dieses Wort nicht zu rasch in den Mund nehmen, Hoheit«, riet ihr Bheid. »Althalus kann fast alles tun -und Emmy sogar noch mehr.«
    »Ich glaube nicht, dass ich dich kenne«, sagte Andine.
    »Ich heiße Bheid«, stellte er sich vor, »und bin Priester - nun, ich war Priester, bis Althalus mich rief.«
    »Was geht hier vor, Meister Althalus?«, fragte das Mädchen scharf. »Ich dachte, Ihr wolltet die Sklaven, die Ihr mir abgekauft habt, in die Salzminen von Ansu bringen.«
    »Da habe ich Euch gewissermaßen angelogen, Eure Hoheit«, gestand er ohne Verlegenheit. »Eliar war der einzige, den ich wirklich brauchte. Die anderen habe ich heimgeschickt.«
    »Dieb!« Ihre Stimme hob sich theatralisch.
    »Das trifft es ziemlich genau«, bestätigte Althalus. »Wir wollen die Sache jetzt klären. Ihr seid soeben in die Dienste Deiwos getreten, des Himmelsgottes.«
    »Das ist verrückt!«
    »Andine«, sagte er streng, »wie lautete das Wort, das Ihr auf der Klinge gelesen habt?«
    »Gehorche«, antwortete sie.
    »Genau! Und jetzt haltet den Mund, denn ich werde versuchen, Euch die Sache zu erklären. Ich bin der Lehrer, Ihr die Schülerin. Das heißt, dass ich lehren soll und Ihr dasitzt und dumm dreinschaut.«
    »Wie könnt Ihr es wagen? «
    »Mund halten, Andine!«
    Ihre Augen wurden noch größer und sie wehrte sich mit allen Kräften gegen den Zwang, den Althalus ihr soeben auferlegt hatte doch kein Laut kam über ihre Lippen.
    »Ich habe das Gefühl, das könnte sich hin und wieder als recht nützlich erweisen«, murmelte Bheid wie zu sich selbst.
    »Ruhe, Bheid!«, wies Althalus ihn zurecht.
    »Entschuldigt.«
    Althalus erklärte der widerwilligen Schülerin geduldig die Lage. »Mit der Zeit wird es Euch leichter fallen«, versicherte er ihr zu guter Letzt. »Ich dachte, ich würde den Verstand verlieren, als Emmy mich in die Pfoten bekam, aber das verging -allmählich. Sie hat eine ganz besondere Art, wie Ihr wahrscheinlich schon wisst.«
    »Wie meint Ihr das?«, fragte das Mädchen.
    »Wacht auf, Andine! Hättet Ihr mir Eliar wirklich verkauft, hätte nicht etwas sehr Mächtiges die niedlichen Pfötchen um Euer Herz gelegt? An dem Tag, als ich Euren Palast betrat, hat Euch nur eines beschäftigt - Eliars Tod. Dann sprang Emmy auf Euren Schoß und schnurrte. Eine halbe Stunde später hättet Ihr mir wahrscheinlich ganz Osthos

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