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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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stehlen wollen. Wirfst du ihm aber wirre Zahlen entgegen, kann er sich weder auf dich noch die anderen konzentrieren
    Er ist auf Hinweise aus und wir wollen ihm keine geben. Also block ihn ab, Althalus!« »Ich hoffe, du weißt, was du tust, Em. Und bitte sag nicht wieder ›vertrau mir‹.«
    Der Mann am Straßenrand hatte ein strenges Gesicht mit kurzem weißem Bart. Althalus bemerkte, dass seine Augen fast auf die gleiche Weise brannten wie Ghends in jener Nacht in Nabjors Lager. Althalus zugehe sein Pferd und blickte dem Mann direkt ins Gesicht; dabei zählte er lautlos: »Eins, zwei, drei, vier, neunhundertzweiundvierzig, acht, neun, zwölf.«
    Der Mann blinzelte; dann schüttelte er das Haupt, als wollte er klaren Kopf bekommen.
    »Neunzehn, vierundachtzig, zwei, vier, sechs, zweiundfünfzig.«
    Koman -als den Emmy ihn identifiziert hatte - funkelte Althalus mit brennendem Hass an.
    »Macht's Spaß?«, fragte Althalus und fuhr fort: »Elf Millionen und ein Viertel, dreizehn, sieben, neunzig und sechs Achtel, dreiundvierzig…«
    Koman stapfte davon, wütend vor sich hin murmelnd.
    »Es wird mir stets ein Vergnügen sein, mit Euch zu plaudern, Freund«, rief Althalus ihm nach. »Wir müssen es bald einmal wieder tun.«
    »Das mit den Bruchzahlen war ein genialer Einfall, Schatz.« Emmys Gedanken schnurrten regelrecht.
    »Dachte ich mir doch, dass es dir gefällt.«
    »Wie in aller Welt bist du auf diese Idee gekommen? «
    Althalus zuckte die Schulter. »Eine rasche Überlegung. Ich dachte mir, wenn ganze Zahlen ihn schon stören, müssten Brüche ihn schier zur Verzweiflung treiben.«
    Von einem Bauern am Stadtrand von Maghu erstand Althalus eine lammfrohe Stute für Andine. Die Arya war nicht sehr erfreut über dieses Reittier, doch trotz Emmys Versicherungen, dass sich das hitzköpfige Mädchen mit seiner Lage abgefunden hatte, hielt Althalus es für besser, ihr kein Pferd zu überlassen, das verhältnismäßig schnell sein mochte.
    Dann verließen sie die perquainischen Landstriche und ritten zum Vorgebirge von Arum. Bheid und Andine trotteten Seite an
    Seite, und der Priester mit dem kastanienfarbigen Haar versuchte dem Mädchen zu erklären, weshalb der Schnee auf den Berggipfeln Arums nicht in der Sommersonne schmolz. Andines Lehrer hatten offenbar sehr viel von Logik gehalten, denn trotz der weißen Bergkappen beharrte sie darauf, dass es dort oben wärmer sein musste, weil die Gipfel der Sonne näher waren.
    Nachdem Andine das drei Tage lang immer wieder erklärt hatte, gab Bheid es auf.
    Sie erreichten das Tal mit Häuptling Albrons Festung kurz nach der Mittagsstunde eines strahlenden Sommertages. Althalus wandte sich an Eliar: »Bleib nicht zu lange bei deiner Mutter. Kennst du den Wasserfall ein paar Meilen weiter im Fluss?«
    »Sogar sehr gut. Wir sind gern in dem ruhigen Gewässer am Fuß des Falles geschwommen«, antwortete Eliar.
    »Dort werden wir unser Lager aufschlagen. Versuche, dich uns vor Anbruch der Dunkelheit anzuschließen.«
    »Ich werde da sein«, versprach Eliar. Dann bog er ab und ritt ins Tal hinunter.
    »Nun«, sagte Andine spöttisch, »ich bin sicher, den sehen wir nie wieder.«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Althalus.
    »Weil er davonlaufen und sich verstecken wird.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Er ist nur bei uns geblieben, weil Ihr ihn mit irgendeinem Zauber dazu gezwungen habt. Er ist ein Meuchler, und Meuchlern kann man nicht trauen. Und Ihr habt ihm diesen kostbaren Dolch gelassen, den Ihr so sehr benötigt. Auch davon müsst Ihr Euch verabschieden, Meister Althalus.«
    »Du täuschst dich in jeder Beziehung, Andine. Eliar ist Söldner und führt jeden Befehl aus. Bei Anbruch der Nacht wird er sich uns wieder anschließen. Den Dolch trägt er, weil er und kein anderer dazu bestimmt ist. Er besucht nur seine Mutter, das ist alles.« »Ich bin es leid, von seiner Mutter zu hören«, brauste sie auf.
    »Sie stehen einander sehr nahe, Andine«, warf Bheid ein. »Seit ich Eliar kenne, habe ich oft mit ihm gesprochen. Sein Vater fiel vor mehreren Jahren in einem Kr ieg; deshalb war es an Eliar, für seine Mutter zu sorgen. Er war noch zu jung für die kämpfende Truppe, sogar für einen Arumer, doch seine Mutter brauchte seinen Sold, um nicht am Hungertuch nagen zu müssen. Also zog Eliar in den Krieg, um auf seine Art die Liebe zu Vater und Mutter zu beweisen. Dein Vater hatte das Pech, sich ihm in den Weg zu stellen, während er die Liebe und Verehrung für seine Eltern

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